Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport hat heute (Montag, 30. Mai 2016) die Evakuierung der Zeltunterkünfte für Flüchtlinge in der Stadtgemeinde Bremen angeordnet. Anlass ist die Unwetterwarnung des amtlichen Deutschen Wetterdienstes vom Mittag. Für den Nachmittag und den Abend wurden Unwetter mit schweren Sturmböen und Windgeschwindigkeiten in Stärken bis 10 Beaufort vorhergesagt sowie kräftige Niederschläge mit Hagelkörnen von bis zu drei Zentimetern Größe. Betroffen sind die drei Zeltstandorte an der Uni, am Überseetor und im Büropark Oberneuland mit zusammen rund 400 Menschen. Auch wenn die Unwetterlage für Bremen mit fortlaufender Zeit unsicherer wurde, hat die Sozialbehörde an der Evakuierung der Zelte festgehalten.
Anders als bei früheren Evakuierungsmaßnahmen mit bis zu 1.400 Betroffenen im November 2015 (wegen Sturms) und Januar 2016 (wegen Kälte) sind Schulen als Evakuierungsstandorte nicht einbezogen. Stattdessen werden an den Standorten Überseestadt und Oberneuland die ohnehin vorgesehenen Umzüge der Bewohnerinnen und Bewohner vorgezogen. Als Notmaßnahme wird jetzt nur noch die Sporthalle der Universität benötigt. Dort finden die rund 250 Bewohner des Zeltstandortes Otto-Hahn-Allee Unterkunft. Weil die Sporthalle sich in unmittelbarer Näher der Unterkunft befindet, konnten die Bewohner der Zelte sich zu Fuß auf den Weg machen, die Polizei hat die Maßnahme begleitet.
"Der Umzug aus dem Zelt in der Überseestadt in die Leichtbauhallen an der Gottlieb-Daimler Straße in Burg-Grambke war ohnehin geplant, das können wir nun vorziehen", sagte Senatorin Anja Stahmann. Eigentlich sollten die verbliebenen 64 Flüchtlinge erst übermorgen (Mittwoch) umziehen. Die knapp 100 Bewohner des Zeltstandorts in Oberneuland beziehen ihr neues Quartier in einer Halle in der Walter-Geerdes-Straße. Auch dieser Umzug war geplant und sollte in Kürze stattfinden. Wenn die Unwetterwarnung aufgehoben wird, werden also nur die Flüchtlinge aus der Sporthalle an der Uni das Zelt an der Otto-Hahn-Allee wieder beziehen.