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Sonstige

"Sommernachtstraum" auf Schloss Gödens dieses Wochenende

12.09.2003

Das Warten hat bald ein Ende ...

Mehr als ein Sattelschlepper auf der A 29 nahm die letzten Tage die Ausfahrt „Sande“, fuhr schnurstracks Richtung Schloss Gödens und kündete allen zufälligen Beobachtern von den Aufbauarbeiten auf dem Schlossgelände für den „Sommernachtstraum“ des Musikfest Bremen an diesem Wochenende auf dem Schloss. Wer nun einen Tag vor Veranstaltungsbeginn durch den Torbogen der barocken Schlossanlage geht, der bemerkt schnell, dass hier in den vergangenen Tagen allerlei Aufbauarbeiter zugange gewesen sein müssen. Auf der Polowiese fällt einem sofort auf der rechten Seite das große Catering-Zelt von Gastronom Stefan Madaus ins Auge, den Blick geradeaus gerichtet sieht man zu beiden Seiten der kleinen Brücke zwei weitere Gastronomie-Pagoden und noch bevor man eilenden Schrittes auf der Höhe des Schlosses ist, taucht hinter den Wipfeln der Bäume geradezu wie aus dem Nichts das gewaltig anmutende weiße Konzertzelt auf.

Schon aus der Ferne erahnt man die beeindruckenden Dimensionen des Zelts. Mit einer Länge von 77 Metern – die Gesamtausdehnung inkl. der Außenkante beträgt sogar 87 Meter – und einer Breite von 18 Metern im Bereich des eigentlichen Konzertsaals sowie einer Breite von 35 Metern im Entreebereich, bedeckt das Zelt einer Grundfläche von rund 1.700 m2. Damit das Zelt auf ebenem Untergrund festen Stand erhält, musste ein Schwerlastfußboden auf dem Gelände verlegt werden, dessen einzelne Elemente je nach Größe ein Gewicht von 1 t haben. „Wir haben mehr als fünf Tage Aufbauzeit gebraucht, um neben der reinen Errichtung des Zeltes auch noch die notwendige technische Ausrüstung für den Veranstaltungsablauf und die TV-Aufzeichnung der beiden im Zelt stattfindenden Abendkonzerte sicherzustellen“, erklärt Patric Leo, Technischer Leiter des Musikfest Bremen, die logistische Herausforderung.

Die elegant geschwungenen Rundbogen-Module verleihen dem Zelt trotz seiner Ausmaße eine Leichtigkeit, die nicht erahnen lässt, dass die maximale Hängelast für jedes der Bogenelemente 1 t beträgt. Und die ist in Anbetracht der Unmengen an einzubauender Technik auch vonnöten, denn neben der reinen Stromversorgung wird der österreichische Lichtdesigner Christian Weißkircher – in Bremen auch für Illuminationen der Musikfest-Eröffnungsveranstaltung am vergangenen Samstag verantwortlich – das Zelt stimmungsvoll ausleuchten.

Auf der gegenüberliegenden Pfauenwiese geht es da schon ein wenig bescheidener zu, aber das ist angesichts des „Zeitsprungs“ auch nur allzu verständlich. Auf der hier errichteten authentischen Nachbildung einer barocken Wandertheaterbühne kann man am Samstag und Sonntag Nachmittag genau 300 Jahre nach ihrer Uraufführung die Oper „Der Streit der vier Jahreszeiten“ des einst an der Hamburger Gänsemarktoper wirkenden Komponisten Reinhard Keiser erleben. Die Barockbühne lagert auf einer Gerüstbühne mit einer Gesamtfläche von 100 m2, die vollflächig mit Holz belegt ist und somit die Unterkonstruktion der gesamten Barockbühne bildet.

„Der Theaterbau stammt aus Luterbach, einer kleinen Gemeinde im Solothurner Mittelland in der Schweiz und wurde von der Bremer Spedition Kühne&Nagel nach Gödens gebracht“, verrät Patric Leo Hintergrunde zu diesem Kleinod und richtet seinen Blick wieder zurück zum großen Konzertzelt, wo gerade ein LKW die über 1.300 Stühle anliefert. Da alles nach Plan verläuft, sind Leo und sein Team überzeugt, dass einem gelungenen Musikfest-Wochenende auf Schloss Gödens aus Sicht der Veranstaltungstechnik nichts im Wege steht. Für das gute Wetter wird sich dann hoffentlich sollte sich ein ganz bestimmter anderer Herr angesprochen fühlen...

Kurzinfo:
Veranstaltung: 14. Musikfest Bremen „Sommernachtstraum“
Ort: Schloss Gödens, Sande/Friesland
Termin/Uhrzeit: Samstag, 13. September 2003, ab 14 Uhr
Sonntag, 14. September 2003, ab 12 Uhr
Tickets: an der Tages- und Abendkasse erhältlich
Veranstalter: Musikfest Bremen GmbH
Info: Ticket-Service in der Glocke (Tel.0421 / 33 66 99)und unter www.musikfest-bremen.de