21.06.2007
Auf vielfältige Weise beschäftigen sich in diesem Jahr die wissenschaftlichen und künstlerischen Kooperationspartner des Jahres der Geisteswissenschaften mit dem Thema Sprache. Symbole, Vermittlung, Veränderung von Sprache und der Umgang mit Mehrsprachigkeit sind zentrale Themen und bilden den wesentliche Rahmen des umfangreichen Programms, dass Bremen für das Jahr aufgelegt hat.
Zur Halbzeit am kommenden Wochenende (22. – 24. Juni) präsentiert „Kultur Vor Ort“ mit der Universität Bremen und der Fachhochschule Ottersberg im Rahmen des diesjährigen Wallfestes zwei unterschiedliche Projekte. Auf künstlerische Weise beschäftigen sie sich mit der Aneignung und Vermittlung von Sprache.
Das geheimnisvolle Memory von Bischofsnadel
Unter uralten knorrigen Bäumen am schwarzen Wasser der einstigen Bremer Festungsanlagen schlägt das Mobile Atelier MOKU (Kultur Vor Ort / Fachhochschule Ottersberg) sein großes Zelt auf. Kinder von 5 bis 15 Jahren sind eingeladen, ein riesengroßes Memory mit geheimnisvollen Zeichen zu gestalten. Auf großen quadratischen Leinwänden entwerfen und gestalten die Kinder mit Unterstützung erfahrener Künstler und Kunstpädagogen ein buntes, phantastisches und unbekanntes System von Zeichenbeziehungen: Das geheimnisvolle Memory von Bischofsnadel. Die großformatigen Bilder komplettieren sich im Laufe des Tages zu einer rätselhaften und vergnüglichen Ausstellung, die auch den Erwachsenen Besuchern Scharfsinn abverlangt.
Erzählstation zum internationalen Erzählfestival Feuerspuren
Feuerspuren ist eine Kooperation zwischen der Universität Bremen und Kultur Vor Ort anlässlich des Jahres der Geisteswissenschaften 2007. Während die Universität im Rahmen des BMBF geförderten Projektes „FörMig“ „gestisches Erzählen“ als Methode des Zweitspracherwerbs erforscht und erprobt, entwickelt Kultur Vor Ort seit vielen Jahren eine neue, zeitgemäße Stadtteilkultur für eine lebenswerte Urbanität – gerade in den von sozialen und kulturellen Konflikten geprägten Vororten.
Feuerspuren (10.11.07) zeigt den sprachlichem Reichtum des Stadtteils, in dem Menschen aus über 100 Nationen leben – und Feuerspuren ist eine Einladung an ganz Bremen, sich seiner kulturellen Vielfalt bewusst zu werden.
Gröpelingen im Bremer Westen wird der Ort eines außergewöhnlichen Festivals im Herbst diesen Jahres: In der Moschee und im Waschsalon, im libanesischen Imbiss, beim türkischen Friseur und in der Bibliothek – an über 20 traumhaft inszenierten Erzählorten erleben die Besucher Erzählungen aus aller Welt.
Profis agieren gemeinsam mit Quartiersbewohnern, während spannende Feuershows die Lindenhofstraße verzaubern. Zum Abschluss gibt es ein spektakuläres Höhenfeuerwerk und eine lange Nacht des Erzählens im LICHTHAUS.
Die Veranstaltung in den Wallanlagen greift dem Herbstfestival voraus: Profis, Musiker und Laien präsentieren internationale Geschichten rund um Feuer, Licht und Schatten.
Mitwirkende: Julia Klein (Geschichtenhändlerin Amalie), Willy Schwarz (Bremen Imigrant Orchestra), Prof. M. Nagel, Prof. J. Merkel und Studierende (Universität Bremen)
Veranstaltungsort:
Wallanlagen, nahe der Steinhäuser Vase/Herdentor
Mobiles Atelier Moku Sa, 23.06. u. So., 24.06., jeweils 10-18 Uhr
Geschichtenstation der Feuerspuren: Sa, 23.06. 15-18h