31.10.2002
Wie klingt das eigene Unternehmen? ›Saitenwechsel‹ - Orchesterprobe als Managementtraining
Rhythmus, Harmonie, Dissonanz – bislang Begrifflichkeiten der Musik, die Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen künftig auch in deutsche Unternehmen transferieren will. Teamerlebnis, produktiver Wettstreit, das gemeinsame Finden von Lösungen oder die erfolgreiche Projektpräsentation – nicht nur klassische Unternehmen arbeiten mit diesen Prinzipien. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen setzt als Ensemble in ihrer Unternehmenskultur außerdem auf Selbstmanagement, flache Hierarchien und beschreitet neue Wege, um Kreativität und Verantwortung als erfolgreiches Doppel zu vereinen. Eigenschaften, die das Orchester über eine ungewöhnliche und deutschlandweit bislang einmalige Form der Unternehmensberatung weitergeben möchte. Professionell
begleitet werden die Teilnehmer bei dem eintägigen Managementtraining von der Weinreich Unternehmensberatung GmbH.
Erste Arbeitsschritte wurden mit Hilfe von Dr. Birgit Scherer(Psychologin) von der Uni Bremen und der Bremer Agentur Art von Dr. Helga Trüpel entwickelt. Darauf hat die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen gemeinsam mit Uwe Weinreich das Projekt ›Saitenwechsel‹ begründet. Albert Schmitt, Geschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen: ›Saitenwechsel‹ ist ein Weg, die Unternehmenskultur eines der weltweit erfolgreichsten Kammerorchester auch für andere Geschäftsbereiche nutzbar zu machen.‹‹
Im zehnten Jahr ihrer Arbeit in der Hansestadt betritt die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen mit der innovativen Idee, Manager und Musiker in einem gemeinsamen Workshop zusammen zu bringen, wieder einmal Neuland. Die Musiker möchten den Firmen Unterstützung bei der Arbeit an ihrer Unternehmenskultur anbieten. Dabei macht die Grundlage des Konzepts zugleich auch das Charisma und das Erfolgsrezept des Orchesters aus: Es besteht in der richtigen Mischung von starker Individualität und dem Vermögen, diese in den Dienst der Gruppe zu stellen. Diese besondere Perfektion der Kommunikation, Selbstorganisation und wechselseitigen Führung bieten Teilnehmern aus der Wirtschaft einen unmittelbaren Erfahrungsraum. Kaum ein anderes Medium trennt gute und schlechte Teamarbeit deutlicher voneinander als die Musik.
Angesprochen sind Führungskräfte und Leitungsteams aller Bereiche, die fernab der gängigen Seminare und Literatur in eine für sie ungewohnte Wahrnehmung eintauchen wollen. Musik als zentrales Vermittlungsorgan: Über die Sinnesebenen Sehen, Hören und Fühlen wird der Blick auf das eigene (Team-) Verhalten gelenkt. Analyse und Reflexion stehen im Zentrum: Untersucht werden Themenfelder wie Selbstorganisation, Führen und Folgen, Individualität und Werk oder auch Kritik und Selbstkritik.
Wie muss man sich solch ein Coaching vorstellen?
Das Training ist in drei Module gegliedert: die Wahrnehmung, das Verstehen und der Transfer des Erlebten auf das eigene Unternehmen. Zunächst begleiten und beobachten die Teilnehmer nur die nonverbale Kommunikation des Orchesters bei einer Stimm- und Orchesterprobe. Im nächsten Schritt werden sie selbst Teil des Klangraums und erleben die Führung des Dirigenten und die Reaktionen der Musiker - mitten im Orchester sitzend! Sie erleben unmittelbar, wie sich aus Konflikten oder aus divergierenden Vorstellungen über die musikalische Umsetzung ein gemeinsamer Wahrnehmungs- und Kommunikationsprozess entwickelt. Das Besondere ist, dass die Lösungen nicht ausschließlich durch Hierarchien durchgesetzt werden, sondern durch Strukturen, die Konsensbildung begünstigen.
Beim Verstehen steht die Reflexion der Erfahrungen und Eindrücke unter der Moderation eines Unternehmensberaters im Mittelpunkt. Unterschiedliche Kompetenzen und Persönlichkeiten sollen in Hinblick auf die Entwicklung gemeinsamer Visionen und Ziele genutzt werden. Die zentrale Frage lautet: Wie klingt das eigene Unternehmen? Und wie können die Bestandteile dieses Klangs effektiv und in Hinblick auf die Vision des Unternehmens umgesetzt und weiter entwickelt werden?
Im letzten Baustein des Workshops reflektieren die Teilnehmer den erlebten Prozess unter Moderation des Unternehmensberaters. Ziel ist es, den Teilnehmern durch eigenes Erleben zu vermitteln, unter welchen Bedingungen flache Hierarchien und Selbstorganisation zu funktionieren beginnen – und was sie bewirken können. Der krönende Abschluss für die Teilnehmer ist die eigene Erarbeitung eines kleinen Musikstücks. Dies erfordert keinerlei musikalischen Hintergrund der Teilnehmer und findet unter der qualifizierten Anleitung der Orchestermitglieder statt, die durch verschiedenste Zusammenhänge große Erfahrung in der Arbeit mit Laien haben.
Der Transfer der gemachten Erfahrungen auf das Unternehmen wird durch einen Analyseschritt sichergestellt, der die Anwendbarkeit der Erkenntnisse auf das eigene Unternehmen überprüft. Es wird ein Zukunftsbild und ein Aktionsplan erarbeitet, der den Teilnehmern Anstöße zur Umsetzung gibt. Dieser Prozess kann infolge der Veranstaltung bei Bedarf durch ein Follow-Up des Trainers und einzelner Musiker im Unternehmen fortgeführt werden.
»Manager erleben durch die Analogien in der Musik und durch die Zusammenarbeit mit den Musikern, wie sie auf ungeahnten Wegen zu Höchstleistungen gelangen können«, fasst Albert Schmitt das Ergebnis des Trainings zusammen.
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