15.01.2002
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar)“ erinnern Stadtbibliothek und Volkshochschule in drei Veranstaltungen an die Dichterinnen Mascha Kaléko, Gertrud Kolmar und Rose Ausländer, die zu den bedeutenden Vertreterinnen der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts zählen. Über die biographische Spurensuche erinnern Literaturwissenschaftler in Vorträgen an die jeweiligen Schicksale und wollen vor diesem Hintergrund den Zugang zu den Werken der drei Schriftstellerinnen eröffnen. Unter dem Titel „Zur Heimat erkor ich mir die Liebe“ spricht am Sonnabend, 19. Januar, die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Lermen / Bonn über das Leben und Werk der 1907 geborenen Mascha Kaléko: eine polnische Jüdin und eine deutsche Dichterin, eine Berlinerin, die man vertrieben hat, eine Emigrantin, die nirgends eine Heimat finden konnte. Kaleko kam 1914 nach Deutschland und lebte ab 1918 in Berlin, 1929 begann sie Gedichte zu veröffentlichen, im Januar 1933 erschien ihr „Lyrisches Stenogrammheft“. Sie emigrierte 1938 in die USA - lebte später in Israel und starb 1975 in Zürich. An Gertrud Kolmar erinnert am darauffolgenden Sonnabend (26. Januar) die Literaturwissenschaftlerin Johanna Woltmann aus München und der Kölner Verleger und Publizist Helmut Braun stellt am 2. Februar die 1988 verstorbene Lyrikerin Rose Ausländer vor. Alle Veranstaltungen finden in der Stadtbibliothek Neustadt (Friedrich-Ebert-Straße 101/105) statt und beginnen um 18 Uhr. Parallel zu den Vorträgen wird ab 21. Januar die Ausstellung “Wiedersehen mit Nesthäkchen. Eine Annäherung an Else Ury“. in der Stadtbibliothek Vahr (Kurt-Schumacher-Allee 65) gezeigt.