26.07.2000
Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte für Deutschland im Juni 2000 gegenüber Juni 1999 um 1,9 % gestiegen. Im Vergleich zum Mai 2000 stieg der Index um 0,6 %. Die Schätzung des Index für Juni 2000 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt.
Zur Erhöhung der Jahresteuerungsrate trugen wie in den vergangenen Monaten im Wesentlichen die anhaltend gestiegenen Preise für Mineralölerzeugnisse bei. So verteuerte sich leichtes Heizöl im Vergleich zum Juni 1999 um 51,5 %, Gas um 15,1 % und Zentralheizung, Fernwärme um 20,3 %. Die Kraftstoffpreise lagen im Juni 2000 um 23,9 % über dem Vorjahresstand. Ohne Heizöl und Kraftstoffe stieg der Gesamtindex im Juni 2000 im Jahresvergleich um 0,9 %. Kfz-Versicherungen wurden gegenüber Juni 1999 um 7,2 %, Pauschalreisen um 7,8 % teurer.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen im Juni 2000 um 0,8 % niedriger als vor Jahresfrist, insbesondere gingen die Preise für Molkereiprodukte und Eier (-1,5 %), Speisefette und –öl (-2,7 %), Obst (-0,7 %), Gemüse (-2,2 %), sowie für Kaffee, Tee, Kakao (-4,0 %) zurück.
Die Strompreise lagen im Juni 2000 um 8,8 % niedriger als im Juni 1999. Damit wurden die Preiserhöhungen infolge der ökologischen Steuerreform mehr als ausgeglichen. Dies dürfte auf die Öffnung der Strommärkte für neue Anbieter zurückzuführen sein.
Im Juni 2000 ergab sich für das frühere Bundesgebiet im Vorjahresvergleich eine durchschnittliche Preissteigerungsrate von 1,9 %.
Für die neuen Länder und Berlin-Ost wurde eine Teuerungsrate von + 1,7 % gegenüber Juni 1999 errechnet.
Der niedrigere Preisanstieg in den neuen Ländern ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die ost-deutschen Haushalte wegen der niedrigeren Verbrauchsbedeutung des Heizöls in geringerem Maße von der starken Verteuerung dieses Energieträgers betroffen waren als die westdeutschen Haushalte.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland ist im Juni 2000 gegenüber Juni 1999 um 2,0 % gestiegen. Gegenüber Mai 2000 bedeutet dies einen Anstieg um 0,7 %.
Anzumerken ist, daß für Bremen zwar kein eigener Preisindex für die Lebenshaltung ermittelt wird, daß aber das Statistische Bundesamt in den von ihm berechneten Index auch in der Stadt Bremen im Rahmen der Verbraucherpreisstatistik erfaßte Preise mit einbezieht. Längerfristige Vergleiche der einzelnen Preise mit den für das Bundesgebiet ermittelten Werten zeigen in der Regel die gleichen tendenziellen Entwicklungen. Somit spiegeln die für das Bundesgebiet erstellten Preisindizes auch die Entwicklung in Bremen wider.
Insgesamt umfaßt der "Waren- und Leistungskatalog" für die Verbraucherpreisstatistik rd. 750 Positionen. Für 118 ausgewählte Waren und Leistungen werden Preis-Meßzahlen (1995 = 100) im Statistischen Bericht "Verbraucherpreise in der Stadt Bremen" nachgewiesen. Dabei ergaben sich im Juni 2000 gegenüber dem Vormonat bei 73,7 Prozent der Positionen keine Preisveränderungen, Preissenkungen errechneten sich für 9,3 Prozent und Preiserhöhungen für 17,0 Prozent der veröffentlichten Reihen.
Für zusätzliche Informationen wenden Sie sich bitte an Peter Hohmann, Telefon 361-2807.