28.09.2000
Bremen im Herbst – da wartet ein bunter Strauss interessanter und attraktiver Veranstaltungen. Konzerte und Messen, Theater-Premieren und faszinierende Ausstellungen: der Veranstaltungskalender ist prall gefüllt. Hier eine kleine Auswahl (ab 27. September):
Expo-Erlebnisse
Noch bis zum 31. Oktober stehen die Tore der Weltausstellung in Hannover weit offen. Das gilt auch für das Packhaus St. Jakobus im Schnoor, den zentralen Informationsort für die neun Expo-Projekte in Bremen und Bremerhaven. Der alte, beispielhaft sanierte Speicher, als Bremer Beitrag ebenfalls im offiziellen Expo-Programm, ist täglich von 11 bis 10 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Gleich drei Expeditionen warten in einem Expo-Projekt, das über das Ende der Weltausstellung hinaus ein Anziehungspunkt für große und kleine Besucher bleiben wird. Seit dem 9. September können sie im Universum Science Center Bremen aufregende Entdeckungsreisen zu den Themen Mensch, Erde und Kosmos unternehmen. Über 200 Exponate verdeutlichen aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft - spannend, informativ, anregend (täglich 10-19 Uhr, Mi. 10-21 Uhr).
In den Museen
Der Kunst-Herbst in der Hansestadt ist so bunt und leuchtend wie Laub im Sonnenlicht. Denn die Bremer Museen bieten vielfältige und dabei ausgesprochen anziehende Ausstellungen.
Bis zum 1. Oktober läuft im Focke-Museum (Öffnungszeiten Di. 10-21 Uhr, Mi.-So. 10-17 Uhr) noch „Kunst und Bürgerglanz in Bremen“. Über 100 Porträts seit 1600 erzählen Geschichten über die Bürger der Stadt. Im Anschluss daran zeigt das angesehene Haus in der Schwachhauser Heerstraße 240, das 2000 sein 100-jähriges Bestehen feiert, „Im Gewand der Zeit – Mode der Jahrhundertwenden 1800 - 1900 - 2000“ (26. 11. bis 15. 2. 2001). – Ebenfalls im Focke-Museum kann vom 21. 10. bis 5. 11. die Jahresausstellung der AG Kunsthandwerk Bremen und der Preisträger des Auguste-Papendieck-Preises besichtigt werden.
„Rembrandt, oder nicht?“ heißt es vom 15. 10. bis 17. 1. 2001 in der Kunsthalle (Am Wall 207/Di. 10-21 Uhr, Mi.-So. 10-18 Uhr). Das Gemeinschaftsprojekt der Kunsthallen Bremen und Hamburg geht anhand von über 100 Zeichnungen der Frage nach, welche der von uns so bestaunten Werke Rembrandts tatsächlich aus seiner Hand stammen. Denn der holländische Meister ist ungeniert kopiert und nachgeahmt worden – von Schülern ebenso wie von anderen Malern. – Noch bis zum 29. 10. im Programm: Werke von 1950 bis 2000 aus der Sammlung der Kunsthalle unter dem Titel: „Times are Changing“. – Eine Retrospektive zum 100. Geburtstag von Richard Oelze, des wichtigsten Künstlers des deutschen Surrealismus, zeigt die Kunsthalle vom 19. 11. bis 21. 1. 2001
„Hommage á la Sculpture“ vereint vom 24. 9. bis 14. 1. 2001 Meisterwerke der wohl bedeutendsten Bildhauer der Moderne im Gerhard Marcks-Haus (Am Wall 208). Ausgestellt werden Skulpturen von Künstlern wie Giacometti, Chillida, Laurens oder Matisse (Di.-So. 10-18 Uhr).
Gleich gegenüber, im Wilhelm Wagenfeld-Haus (Am Wall 209), wartet noch bis zum 31. Oktober eine Werkschau mit den wichtigsten Arbeiten des in Bremen geborenen Designers Wilhelm Wagenfeld. Titel: „Wilhelm Wagenfeld und sein Jahrhundert“ (Di. 15-21 Uhr, Mi.-So. 10-18 Uhr). – Vom 24. 11. bis 14. 1. 2001 im Designzentrum im gleichen Haus zu sehen: „Bremen in Form – Geförderte Designprodukte“.
Bis zum 15. 1. 2001 geht es hoch her im Übersee-Museum (Bahnhofsplatz 13). Die einzigartige Ausstellung „Piraten – Die Herren der sieben Meere“ zeigt Gold, Waffen, Beutestücke und vieles mehr. Dazu eine Fülle von Informationen über legendäre Piraten von den Wikingern bis zu den Seeräubern unserer Tage, die selbst vor dem Kapern von riesigen Containerschiffen nicht zurückschrecken (Di.-So. 10-18 Uhr).
Fünf internationale Positionen der Gegenwartskunst zeigt das Neue Museum Weserburg (Teerhof 20) vom 26. 11. bis zum März des kommenden Jahres. Anda Rottenberg (Warschau) hat dafür Werke von u.a. Christian Boltanski, Anselm Kiefer und Rachel Whitread ausgewählt. Titel: „Amnesia – Die Gegenwart des Vergessens“ (Di.-Fr. 10-18 Uhr, Sa.-So. 11-18 Uhr).
Auf der Bühne
Ein Weltstar kommt, ein Weltstar geht: Im Musical-Theater am Richtweg wird der US-Amerikaner Ethan Freeman durch seinen Landsmann Steve Barton in der anspruchsvollen Doppelrolle von „Jekyll & Hyde“ abgelöst. Der ausdrucksstarke Broadway-Star feierte zuletzt in der Wiener Welt-Uraufführung von Polanskis „Tanz der Vampire“ Triumphe (Di.-Fr. 20 Uhr, Sa.-So. 15 und 20 Uhr).
Doch Bremen hat noch weitere Musicals der Extraklasse zu bieten. Im Waldau-Theater (Waller Heerstraße 165) verkörpert Hans Neblung den flippigen Frank’N’Furter in der „Rocky Horror Show“ (versch. Termine bis Mai 2001). Und das Haus am Goetheplatz wird wieder durch die herrlich schrillen Vögel aus dem „Käfig voller Narren“ bevölkert. Das Musical mit dem grandiosen Helmut Baumann in der Hauptrolle steht ab 3. 10. (19.30 Uhr) erneut auf dem Spielplan.
Überhaupt: Das Bremer Theater. Mit der Premiere der Oper „Intolleranza 1960“ von Luigi Nono, einem der wichtigsten Werke des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts, beginnt am 1. 10. um 20 Uhr die neue Spielzeit. Johann Kresnik inszeniert, die musikalische Leitung hat Gabriel Feltz. Am 14. 10. (19 Uhr) setzt der Regisseur Manfred Karge sein „Faust-Projekt“ am Goetheplatz fort. Mit „Faust II“ kommt der Tragödie zweiter Teil auf die Bühne.
Zuvor hat Bert Brechts „Baal“ Premiere am Schauspielhaus (12. 10./20 Uhr). Andrej Woron, der in Bremen bereits die „Dreigroschenoper“ mit großem Erfolg inszeniert hat, führt Regie. Das Erfolgsstück des norwegischen Autors Jon Fosse „Der Name“ folgt am 27. 10. (20 Uhr). Und am 9. 11. (20 Uhr) ist der „Torquato Tasso“ von Johann Wolfgang von Goethe mehr als 30 Jahre nach der legendären Inszenierung von Peter Stein wieder am Bremer Schauspiel zu sehen.
Liebhaber der „großen Oper“ kommen am 29. 10. zu ihrem Recht: Generalmusikdirektor Günter Neuhold dirigiert „Tosca“ von Giacomo Puccini in der Inszenierung von Michael Schulz (19.30 Uhr). Wer den Jahreswechsel mit einem Opernbesuch einleiten möchte, kann sich auf „Orpheus in der Unterwelt“ freuen. Das Can-Can-selige Erfolgsstück von Jacques Offenbach feiert am 9. 12. um 19.30 Uhr Premiere und steht am Silvestertag gleich zweimal (15 und 20 Uhr) auf dem Spielplan. Peter Lund führt Regie, Graham Jackson, neuer 1. Kapellmeister in Bremen, steht am Dirigentenpult.
Auch das bei Kindern beliebte „Weihnachtsmärchen“ steht wieder auf dem Spielplan am Goetheplatz: Diesmal ist es „Pinocchio“ von Carlo Collodi, für Zuschauer ab 6 Jahre von Irmgard Paulis in einer eigenen Spielfassung inszeniert.
Musik ... – im Konzertsaal
Nach einer Serie umjubelter Konzerte weist das 11. Musikfest Bremen am 28. und 29. 9. (jeweils 20 Uhr) mit der „Bach Cantata Pilgrimage“ zwei weitere Höhepunkte auf. Sir John Eliot Gardiner dirigiert die „English Baroque Soloists“ und den „Monteverdi Choir“ in der Kirche Unser Lieben Frauen. Seinen Abschluss findet das Festival am 30. 9. (17 Uhr) mit einer „Nachtmusique – Mozart versus Salieri“ in der Werkhalle des Kraftwerks Farge.
In der „Glocke“ beginnt am 16./17. 10. (jeweils 20 Uhr) die traditionelle Konzertreihe mit dem Philharmonischen Staatsorchester Bremen. Generalmusikdirektor Günter Neuhold dirigiert Werke von Rachmaninov und Schostakowitsch. Weitere Termine mit dem Staatsorchester: 6./7. 11. und 27./28. 11.
Die Reihe der Familienkonzerte in der „Glocke“ wird am 28. 10. um 20 Uhr fortgesetzt. Es spielt das Internationale Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Heiner Buhlmann. Am 19. 11. (11 Uhr) wird das Staatsorchester Bremen unter der Leitung von Michael Klubertanz ein weiteres Familienkonzert geben. Dann erklingt „Die Orchesterolympiade“ von Mathias Barnert.
Konzerte mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen stehen am 14. und 30. 10. sowie am 23. 11. auf dem Programm der „Glocke“. Das NDR-Sinfonieorchester gastiert am 7. 10. unter der Leitung von Christoph Eschenbach und am 25. 11. mit Rafael Frühbeck de Burgos. Ein Meisterkonzert mit dem Pianisten Alfred Brendel und der Cappella Istropolitana ist für den 1. 11. (20 Uhr) vorgesehen.
Der Magier Hans Klok hat sich für den 5. 10 (20 Uhr) fest vorgenommen, die Besucher der „Glocke“ so richtig zu verzaubern. Titel seiner Show: „Magic Impossible“. Russische Lieder erklingen am 11. 10. (20 Uhr) beim Gastspiel des Marinechors der Schwarzmeerflotte. Der Klarinettist Giora Feidman ist am 18. 10. (20 Uhr) mit seinem Ensemble zu Gast. „Rhythm of the Dance“ heisst es am 31. 10. (20 Uhr) mit der National Irish Dance Company, während Chris Barber mit seiner Band am 2. 11. (20 Uhr) garantiert „Ice Cream“ mit mehreren Zugaben spielen wird. Musik der 20er und 30er Jahre bringt das Palastorchester mit seinem Sänger Max Raabe am 8. 11. (20 Uhr) zu Gehör; Chansons singt einen Tag später (9. 11./20 Uhr) Klaus Hoffmann.
Lieder vom Feinsten gibt es in der Reihe „Glocke Vokal“: So wird der Sopranist Arno Raunig die Arien Farinellis in ihren Originaltonarten singen – ein außergewöhnliches Erlebnis verspricht die Farinelli-Gala am 20.11.2000. Vom Feinsten geht es auch am 8.12.2000 in der Glocke zu: Der Bariton Thomas Quasthoff wird Lieder von Schubert, Carl Loewe und Johannes Brahms singen.
Spanisch geht es dann am 10. und 11. 11. in der „Glocke“ zu. „Flamenco puro“ ist angesagt; ein sensationelles Festival, das die Sonne Andalusiens ins november-nieselige Bremen bringen wird. Es beginnt mit dem Konzert "De pura cepa" von Paco Cepero, einem der profiliertesten Flamenco-Gitarristen Spaniens (10. 11./20 Uhr). Einen Tag später folgt, ebenfalls um 20 Uhr, die "Fiesta de la Buleria“ mit Sängern und Tänzern aus Jerez de la Frontera.
Musik ... – in der Stadthalle
Auch in diesem Herbst geben sich die Stars an der Bremer Bürgerweide die Klinke in die Hand. Reinhard Mey kommt am 29. 9. mit seiner „Einhandsegler“-Tour (20 Uhr). Am 17. 10. ist Britney Spears zu sehen und zu hören (20 Uhr), bevor am 20. 10. Udo Jürgens einen weiteren großen Auftritt in Bremen absolvieren wird (20 Uhr). Weitere Glanzlichter setzen „Lord of the Dance“ (1./2. 11./jeweils 20 Uhr), die Kastelruther Spatzen (23. 11./20 Uhr), die Gruppe Pur (27. bis 29. 11., jeweils 20 Uhr) und Peter Maffay (3./4. 12.) mit der „Bis ans Ende der Welt“-Tour (jeweils 20 Uhr).
Der Dezember beginnt mit einem Konzert von „Fury in the Slaughterhouse“ (6. 12./20 Uhr), gefolgt von der „Nokia Night of the Proms“, bei der Klassik auf Pop trifft (15. 12./20 Uhr), am 18. 12. wird Helmut Lotti wieder die Herzen zum Schmelzen bringen (20 Uhr). Die „Der Nacht“, Bremens größte Silvester-Party, beendet den Veranstaltungsreigen in diesem Jahr.
Im Messezentrum
Alle Neuerscheinungen der Branche, aktuelle Informationen und zahlreiche Tipps für den mobilen Urlaub bietet die „Caravan“ vom 3. bis 5. 11. In den Messe Hallen 4.0 und 5 (täglich 10-18 Uhr). Wie kleine Dinge in den erklärten Mittelpunkt rücken, wird vom 24. bis 26. 11. demonstriert: Bei der „Euro Modell Bremen 2000“ entsteht in den Messe Hallen 1-5 die größte Modellanlagen-Ausstellung Europas (täglich 10-18 Uhr). Kreative Köpfe aus den Bereichen Design, Kunst, Musik und Film vereint die „profile intermedia“ vom 30. 11. bis 3. 12. in den Messe Hallen 4.0 und 4.1 zu einer Kombination aus Konferenz, Messe und Festival. Am 10.12 2000 findet in der Halle 3 der 39. Sammlermarkt für Briefmarken, historische Münzen, Telefonkarten und vieles mehr statt.
... und ausserdem
Spannenden Pferdesport garantieren die „wenz euroclassics 2000“ vom 6. bis 8. 10. in der Stadthalle. Beim Festival der Reiterei wird sich einmal mehr die Prominenz im „roten Rock“ versammeln.
Reitkunst in Perfektion demonstriert die Spanische Reitschule Wien vom 27. bis 28. 10 in der Stadthalle. Die 26 Bereiter und Lipizzanerhengste geben in Bremen das einzige Deutschland-Gastspiel während ihrer Europa-Tournee. Ihre außergewöhnliche Beherrschung der „Hohen Schule“ verspricht einen ästhetischen Genuss, der nicht nur Pferdefreunde begeistert.
Exakte Perfektion zeichnet auch die Kufen-Künstler von „Holiday on Ice“ aus. Die Eislauf-Stars feiern mit ihrem neuen Programm „In Concert“ am 16. 11. in der Stadthalle ihre Deutschland-Premiere und können bis zum 21. 11. an der Bürgerweide bewundert werden. Die heiße Show auf glitzerndem Eis hat der Olympiasieger und Choreograph Robin Cousins einstudiert.
Mal rasant, mal gemütlich geht es beim traditionellen Freimarkt auf der Bürgerweide und auf dem Marktplatz zu. Vom 13. bis 29. 10. steht ganz Bremen Kopf, wenn rasante Karussells rotieren und volle Humpen in den Bierzelten kreisen. Zeitgleich findet auf dem Liebfrauenkirchhof wieder ein historischer Markt statt. Und am 21. 10. steht mit dem großen Freimarktsumzug ein besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Über 130 Wagen, Kapellen und Gruppen ziehen ab 12 Uhr durch die Innenstadt, die einige Wochen später erneut große und kleine Besucher magisch anziehen wird: Vom 30. 11. bis 23. 12. wird der beliebte Weihnachtsmarkt wieder vorfestliche Stimmung verbreiten.
Weitere Informationen:
BTZ BREMER TOURISTIK ZENTRALE,
Christine Glander,
Tel. 0421/35 05 - 2 69,
Fax 0421/3505 - 2 01.