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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

4,4-Millionen-Euro-Auftrag für die Lloyd Werft - Bremische Häfen bekommen ein zweites Wasserinjektionsgerät

16.02.2006

Senator Kastendiek: Lloyd-Werft beweist ihre Konkurrenz- und Leistungsfähigkeit

Neubauauftrag für die Bremerhavener Lloyd Werft: Die Hafengesellschaft bremenports lässt dort in den kommenden Monaten ein so genanntes Wasserinjektionsgerät (WIG) bauen. Die Auftragssumme liegt bei 4,4 Millionen Euro. Wie das Häfenressort mitteilt, soll es Schleusen, Vorhäfen und Liegeplätze mit moderner Technik von Sand- und Schlickablagerungen befreien und damit für die erforderlichen Wassertiefen sorgen.


„Das Projekt zahlt sich doppelt aus: Das Schiff optimiert die Unterhaltung der bremischen Häfen und die Werft freut sich über einen interessanten Auftrag. In der öffentlichen Ausschreibung hat sich die Werft gegen andere Unternehmen durchgesetzt und damit ihre Konkurrenz- und Leistungsfähigkeit bewiesen. Darüber hinaus werden zahlreiche bestehende Arbeitsplätze in der Lloyd-Werft gesichert“, so Jörg Kastendiek.


Beim Neubau des etwa 40 Meter langen und etwa 8 Meter breiten Wasserinjektionsgerätes handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Schiffes „Hol Deep“, das seit 1994 in den bremischen Häfen eingesetzt wird. Dieses WIG arbeitet nach Angaben von bremenports-Geschäftsführer Jürgen Holtermann inzwischen an der Kapazitätsgrenze. Danach absolviere „Hol Deep“ jährlich bereits auf 2500 Einsatzstunden, davon etwa 2000 im Tidebereich. Der Zuwachs an Liegeplätzen in Bremerhaven mache ein zweites Schiff unbedingt erforderlich, weshalb der Neubau schon Ende 2006 abgeliefert werden solle. Die alte ´Hol Deep` werde dann vorwiegend in den Häfen von Bremen-Stadt eingesetzt.


Durch die 2005 beendete Vertiefung der Liegewanne im südlichen Bereich der Bremerhavener Stromkaje und die bevorstehende Schaffung von vier neuen Liegeplätzen an der neuen Kaje von Container-Terminal 4 wird der Aufwand der Hafenbaggerei in Zukunft weiter steigen. Im Bereich von CT 4 steigt die Solltiefe künftig auf 16,20 Meter Seekartennull. Wegen der großen Wassertiefe kann die „Hol Deep“ hier nicht mehr eingesetzt werden. Der Arbeitsbereich des Neubaus reicht bis hinunter in 21 Meter Wassertiefe.


„Allein durch den vertieften Liegeplatz am Terminal von MSC Gate Bremerhaven wird sich das jährliche Baggervolumen an der Containerkaje um über 100.000 Kubikmeter erhöhen. Der Einsatz des Wasserinjektionsgerätes, mit dem sich herkömmliches Baggern vermeiden lässt, führt unmittelbar zu einer Verringerung des Unterhaltungsaufwandes“, sagte Senator Kastendiek.


Wasserinjektionsgeräte funktionieren nach folgendem Prinzip: Wasser aus höheren Schichten wird über ein Spülrohr, das mit Düsen ausgestattet ist, in die Sohle von Schleusen, Vorhäfen, Liegeplätzen oder Fahrwassern gepresst. Dabei entsteht eine Dichteströmung aus Wasser mit erhöhtem Sedimentanteil: Die Sand- und Schlickablagerungen werden so vom Untergrund gelöst und davongetragen.