25.06.2002
Jubiläumsfeier im Rahmen der 43. Roland-Runde
Mehr als 200 geladene Kunden und Geschäftspartner aus Wirtschaft und Politik begrüßten die Bremische Hafenvertretung Bremen/Berlin (BHV) und die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund, für Europa und Entwicklungszusammenarbeit anlässlich des 10. Geburtstages der Berliner BHV-Niederlassung, der Ende vergangener Woche in der Bundeshauptstadt gefeiert wurde. Helmut H. Detken, Geschäftsführer der Bremischen Hafenvertretung e. V., Bremen, und Staatsrätin Dr. Kerstin Kießler zeigten sich insbesondere über die hohe Teilnehmerquote aus den neuen Bundesländern erfreut, die akquisitorisch alle von der BHV-Niederlassung Berlin betreut werden. Obwohl die neuen Bundesländer von ihrer wirtschaftlichen Stärke her noch nicht mit den alten Ländern vergleichbar sind, gab es dennoch erfreuliche Tendenzen. Gerade im Export aus diesen Regionen zeigten sich positive Entwicklungen. So erreichten die Zahlen speziell aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg überproportionale Steigerungen. Insgesamt konnte das Ladungsvolumen der Bremischen Häfen mit den neuen Bundesländern inklusive Berlin im vergangenen Jahr um acht Prozent auf etwa 500.000 Tonnen gesteigert werden, was im Vergleich zur DDR-Zeit ein um das 10-fache gesteigertes Umschlagsergebnis in den Bremischen Häfen bedeutet.
Helmut H. Detken ging in seiner Jubiläumsrede auf diese Tatsache ein und betonte, dass sich der Fall der Mauer und die damit verbundene politische und ökonomische Liberalisierung in Mittel- und Osteuropa für die Bremischen Häfen besonders positiv ausgewirkt habe. Allein schon das Beispiel der ehemaligen DDR untermauere diese Feststellung, da die Bremischen Häfen am seewärtigen Außenhandel der DDR so gut wie gar nicht beteiligt gewesen seien. Das Umschlagsvolumen habe sich damals ziemlich konstant um 50.000 Tonnen pro Jahr bewegt, vorwiegend im Sektor Tabakimport, während Hamburg seinerzeit schon etwa fast 3 Millionen Tonnen jährlich habe verbuchen können. So sei die Wende folgerichtig gewesen, und Bremen habe zu diesem Zeitpunkt mehr als eine Verpflichtung gehabt, sich im Osten Deutschlands in den „neuen“ Bundesländern zu etablieren, um dort die Bremer Speckflagge aufzuziehen.
Im Frühjahr des Jahres 1992 wurde demzufolge das Büro Berlin der Bremischen Hafenvertretung im damaligen Bürohaus Friedrichstadt der Bremer Landesvertretung eröffnet. Seit September 1999 befindet sich das Büro der BHV Berlin in der Hiroshimastrasse 24, im neuen Gebäude der Bremer Landesvertretung.
Staatsrätin Dr. Kerstin Kießler, die seit einem Jahr das Amt der Bevollmächtigten Bremens beim Bund in Berlin bekleidet, gratulierte der BHV zu ihrer erfolgreichen Arbeit. Sie betonte, dass die BHV ihren Kunden ausgefeilte logistische Konzepte anbiete und die Steuerung der Ladungsströme über die Bremischen Häfen positiv beeinflusse. Auch in der Zusammenarbeit zwischen dem Büro der Freien Hansestadt Bremen in Berlin und der BHV gäbe es gute Ansätze, die sich in gemeinsamen Veranstaltungen und gemeinsamer Werbung für den Standort Bremen ausdrückten. Jeder versuche auf seine Weise und mit seinen individuellen Mitteln, die Freie Hansestadt Bremen in Berlin und den neuen Bundesländern mit all den positiven Eigenschaften bekannt zu machen. Die Staatsrätin betonte, dass sich Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur in dem kleinen, aber feinen Haus an der Hiroshimastraße wohl leichter zusammenfinden als anderswo und damit für Bremen bemerkenswerte Synergien bündeln.