20.05.1999
Vertreter der österreichischen Reederei- und Speditionsbranche besuchten Bremische Häfen
Mitte Mai 1999 besuchten hochrangige Vertreter der österreichischen Reederei- und Speditionsbranche auf Einladung der Tyrolean Airways, Wien/Innsbruck, und der Bremischen Hafenvertretung, Bremen/Wien, die Bremischen Häfen. Hintergrund der Reise war die weitere Intensivierung der Verbindungen zwischen Vertretern der österreichischen Transport- und Außenhandelswirtschaft sowie Bremens Seehafenverkehrswirtschaft. Nach der Einrichtung eines neuen direkten Linienflugdienstes zwischen Wien und Bremen durch die Tyrolean Airways im Frühjahr '98 sind die Wirtschaftsbeziehungen Bremens zu Österreich bereits erheblich gestärkt worden. Auf dem vielseitigen Programm der Delegation stand die Besichtigung des Güterverkehrszentrums (GVZ), des Außenhandelszentrums (AHZ) und der Hafenanlagen in Bremen-Stadt sowie eine Besichtigung des Container Terminals "Wilhelm Kaisen" und der Besuch des Container-Carriers "Sealand Value" an der Stromkaje des Container-Terminals.
Helmut H. Detken, Geschäftsführer der Bremischen Hafenvertretung e. V. (BHV), stellte erfreut fest, daß Österreich seit Jahrzehnten Transitpartner Nr. 1 der Bremischen Häfen sei. Im Jahre 1998 hätten die Bremischen Häfen insgesamt 442.000 Tonnen an Import- und Exportladungen von und nach Österreich via Bremen/Bremerhaven registrieren können. Der BHV-Geschäftsführer führte diesen beachtlichen Marktanteil der Bremischen Häfen am österreichischen Ladungsaufkommen trotz des stattgefundenen regionalen Strukturwandels Österreichs zu mehr innereuropäischen bzw. EU-Exporten und weniger Überseeausfuhren auf die Entwicklung international anerkannter Logistik- und Distributionskonzepte in Bremen/Bremerhaven zurück. Unter den etwa 20 europäischen Seehäfen, derer sich der österreichische Im- und Export bediene, rangierten die Bremischen Häfen immerhin auf Platz sechs mit aufsteigender Tendenz. Detken betonte, daß man sich in den Bremischen Häfen auch zukünftig verstärkt dem Ausbau von zusätzlichen Dienstleistungen, wie Distribution, Ausbau der Telematik- und verkehrsübergreifender Informationssysteme widmen werde, um den Zwei-Städte-Staat noch effektiver für die europäischen Verlader zu gestalten. Ganz wichtig sei dabei der Ausbau von Hinterlandanbindungen, den die Bremischen Häfen bisher als klassische Eisenbahnhäfen mit der Einrichtung von Block- und Ganzzügen forciert hätten. Als gute Beispiele für erfolgreiche Block- und Ganzzüge nannte Detken die Verbindungen durch den "Nordsee-Donau-Container-Expreß" und den "Austria-Container-Expreß" von Bremerhaven nach Wien, den "Nordsee- Mozart-Container-Expreß", der zwischen Bremerhaven und Salzburg pendelt, und den "Nordsee-Linz-Container-Expreß" sowie weitere Blockzugverbindungen, die die Bremischen Häfen täglich mit den österreichischen Bundesländern verbinden.