Unterstützt von der Bundeskulturstiftung haben sich 2009 zwölf Netzwerkpartner in Oldenburg und Bremen unter dem Namen "klangpol" zusammengetan, um der Kunstmusik von heute mehr Gehör zu verschaffen. Sie waren und sind davon überzeugt, dass zeitgenössische Musik, die häufig als schwierig gilt, für jeden »hörbar« sein kann. Der Nordwesten verfügt über eine Musikszene, die lebendig und vielfältig und immer wieder überraschend anders ist.
In den sechs Jahren seines Bestehens hat klangpol Hunderte Konzerte mit komponierter Musik und Improvisationen veranstaltet und zudem Musiktheater und Klang- und Medienkunst zur Aufführung gebracht. 2013 wurde zum ersten Mal die Lange Nacht der Musik in Oldenburg ausgerichtet, eine Großveranstaltung, bei der von den Besucherinnen und Besuchern lediglich Lust am Hören und Neugier auf ungewöhnliche Klänge vorausgesetzt wird. Nach dem großen Erfolg veranstaltet klangpol dieses Jahr unter dem Motto "Musik Macht Bilder" sein Festival nach Oldenburg auch in Bremen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer können in dem unter Denkmalschutz stehenden Areal der Wallanlagen und den anliegenden Kultureinrichtungen anspruchsvolle Musik bei freiem Eintritt erleben.
Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz eröffnet den Konzertabend am Samstag, 11. Juli, um 19 Uhr auf den Stufen der Kunsthalle. Auf dem Programm stehen danach über 40 Konzerte, in denen die von klangpol eingeladenen und bei klangpol aktiven Musikerinnen und Musiker die zeitgenössische Musik mit dem Reichtum ihrer Richtungen und Facetten präsentieren. Ebenso vielfältig sind die Präsentationsformen, die vom Fagott solo bis zur großen Lautsprecherinstallation reichen, von acht Händen an zwei Klavieren bis zum großen Trommelkonzert mit vielen Schlagzeugerinnen und Schlagzeugern, von der experimentellen Musik-Performance zu einem Stummfilmklassiker zum "Hörkino" mit digitaler Radiokunst, von der Live-Version einer Superstruktur aus historischen Klängen, die sich im Kellergewölbe des Wagenfeld-Hauses entwickelt, bis zum beschaulichen Iglu-Zelt, aus dem akustische Musik erklingt. Die Besucherinnen und Besucher sollen zwischen den einzelnen Orten flanieren und immer wieder neue Klangerlebnisse entdecken.
klangpol ist es gelungen, viele wichtige Kulturinstitutionen spartenübergreifend einzubinden: die Kunsthalle Bremen und die Zentralbibliothek (Wall-Saal), das Theater Bremen (Moks und Café Noon) und die Kirche Unser Lieben Frauen, das Gerhard-Marcks-Haus und die Hochschule für Künste, das Wilhelm-Wagenfeld-Haus und die Galerie Mitte im KUBO. Die Lange Nacht der Musik schlägt einen Bogen von Hans Ottes "pro musica nova", das Bremen viele Jahre lang zum Mekka für Liebhaber Neuer Musik machte, zur Gegenwart.
Die in Bremen aufgeführten Werke stammen von folgenden Komponistinnen und Komponisten: John Cage, Elliott Carter, Riccardo Castagnola, e-beat/Schlagwerk Nordwest, Gabriele Hasler, Raimo Kangro, Ernst Krenek, Steve Reich, Leon Kukasiewicz, Alvin Lucier, Luigi Nono und Krystof Penderecki.
Folgende Musikerinnen und Musiker sind mit dabei: das Schlagwerk Nordwest und Tastissimo, das MusikAktionsEnsemble KLANK, das oh-ton-ensemble, Gabriele Hasler, Musiker des Oldenburger Staatsorchesters, die bluescreen-Band des Atelier Blauschimmel, das Ensemble New Babylon, die Kompositionsklasse von Prof. Jörg Birkenkötter und Kilian Schwoon (Atelier Neue Musik der HfK), Sänger und Sängerinnen des Theater Bremen und Samuel Penderbayne aus München.
Die Veranstaltung wird vom Senator für Kultur gefördert.