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Der Senator für Inneres und Sport

„Nachtwanderer“ im Einsatz - Innensenator Röwekamp Schirmherr für neues Projekt

14.12.2004

Gemeinsame Pressemitteilung von Senator für Inneres, BSAG, AWO und Präventionsszentrum Bremen Nord:

Der Nachtwanderer - Ein neues Projekt, initiiert vom Jugendmigrations-Dienst der AWO Bremen und dem Präventionszentrum Bremen-Nord in Zusammenarbeit mit der BSAG und mit Unterstützung durch die Jugendbildungsstätte LidiceHaus, die Polizei, Schulelternbeiräte, die Aktion Mensch und Privatpersonen in verschiedenen Altersgruppen.

Der Nachtwanderer ist eine freiwillige und ehrenamtliche Initiative von Eltern und anderen Erwachsenen, die nachts auf zentralen Plätzen und in Bussen zwischen 22 Uhr und 3 Uhr für Jugendliche präsent sein wollen. Hauptaufgabe der Nachtwanderer ist es, als Erwachsene, unterwegs eine Stütze und Ansprechpartner für die Jugendlichen zu sein und in Folge das soziale Klima auf öffentlichen Plätzen sowie in Bahnen und Bussen abends und nachts zu verbessern.

Erwachsene haben die Aufgabe, den Jugendlichen durch Vorbildfunktion Werte und Normen zu vermitteln. Ein erster wichtiger Schritt ist die Anwesenheit und das „Hingucken“ noch vor dem Einschreiten. Nachtwanderer wollen in einer Auseinandersetzung vermitteln und vor allem Jugendlichen, die Unterstützung brauchen, Hilfestellungen anbieten. Nachtwanderer greifen in einen Konflikt nicht direkt ein. Ziel ist die Vorbeugung. Junge Menschen sollen wieder das Gefühl bekommen, dass sie nicht allein gelassen werden, sondern dass man sich um sie kümmert. Eltern von Jugendlichen erhalten oft erstmals einen Einblick darüber, was sich abends und nachts im öffentlichen Raum abspielt.

Nachtwanderer sind weder Hilfspolizisten noch ersetzen sie die Arbeit von Sozialarbeitern. Derzeit beteiligen sich rund 20 Eltern von Jugendlichen in Bremen-Nord an der Aktion; weitere Personen mit einem Alter von über 25 Jahren sind dem Projekt willkommen. Sie werden für die Aufgabe geschult und erhalten eine besondere, einheitliche Kleidung. Die Nachtwanderer sind haftpflicht- und unfallversichert.

Senator Thomas Röwekamp übernimmt Schirmherrschaft für das Projekt Nachtwanderer

„Jugendliche brauchen Vorbilder - Erwachsene, die ihnen Sicherheit geben, an Ihr Sozialverhalten appellieren und in manchen Fällen als Streitschlichter fungieren“, erklärte Innensenator Thomas Röwekamp zum Start des neuen Projekts "Nachtwanderer" auf dem Vegesacker Bahnhofsplatz. „Dafür habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen.“ Das Bremer Innenressort unterstützt mit den Projektpartnern AWO Bremen, Präventionszentrum Bremen Nord, Polizei Bremen, BSAG, Jugendbildungsstätte Lidice Haus und Aktion Mensch die Nachtwanderer.

„Erwachsene werden gebraucht, um nachts für Jugendliche da zu sein", fordert Innensenator Röwekamp die Bremer Bevölkerung auf, sich den Nachtwanderern anzuschließen. „Wenn ich dazu beitragen kann, die Jugendkriminalität zu senken, gehe ich samstags Abend gerne auf die Straße - diese Motivation brauchen wir auch in Bremen!“

Angenehme Atmosphäre in Bahnen und Bussen

„Die Anwesenheit in Dreier oder Fünfer-Gruppen in den Bussen und insbesondere auf den Nachtlinien kann dazu beitragen, Tendenzen zur Aggression und zum Vandalismus zu begrenzen oder gar ganz zu vermeiden und das soziale Klima an Bord zu verbessern“, so Georg Drechsler, Vorstandsvorsitzender der BSAG.

Wenn es zu Zwischenfällen kommt, werden Fahrerinnen und Fahrer im Wagen informiert. Diese entscheiden, ob sie einschreiten oder aber per Funk Polizeihilfe anfordern.

Für die Verkehrsbetriebe ist es besonders wichtig der Öffentlichkeit zu vermitteln, was sie alles unternehmen, damit man sich in den Bussen und Bahnen sowie an den Haltestellen gut und sicher fühlen kann. Das Projekt Nachtwanderer ist dafür ein wesentlicher Baustein.

Die Verkehrsbetriebe können die sozialen Probleme aber natürlich nicht grundsätzlich lösen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der wir alle mitwirken müssen.

Lasse Berger vom Präventionszentrum Bremen-Nord: „Die Idee der Nachtwanderer haben wir aus Schweden mitgebracht. Dieses Projekt gibt uns Erwachsenen eine Möglichkeit, Jugendlichen Unterstützung zu geben und ein Vorbild zu sein. Nachtwandern ist eine freiwillige Tätigkeit. Als Nachtwanderer sitzt du nicht passiv zu Hause – sondern machst einen Einsatz für die Jugend in deinem Stadtteil. Je mehr Erwachsene sich auf den Straßen und Plätzen aufhalten, desto ruhiger wird es im Stadtteil. Wir brauchen Erwachsene, die sich kümmern.“

Wie wird man ein Nachtwanderer?

Die Tätigkeit des Nachtwanderers ist ehrenamtlich und freiwillig und kann nur ausgeübt, wenn man selber Zeit hat.

Ansprechpartner sind:

Präventionszentrum Nord, Herr Lasse Berger, Tel: 0421/ 692 72 23, E-Mail: praevi.hb@ewetel.net

AWO Bremen, Beratungszentrum für Migranten, Frau Karin Sfar, Tel: 0421/ 69 00 332, E-Mail: k.sfar@awo-bremen.de

BSAG, Herr Klaus Otten, Geschäftsstelle Blumenthal Tel: 0421 / 55 96 7707, E-Mail: KlausOtten@bsag.de