23.08.2001
Nach dem Rekordjahr 2000 zeichnet sich auch für das laufende Jahr eine überdurchschnittliche Zahl an neugegründeten Stiftungen für das Land Bremen ab. Wie der Senator für Inneres, Kultur und Sport heute in einer Sitzung der Innendeputation mitteilte, wurden im ersten Halbjahr 2001 bereits so viele Stiftungen genehmigt wie früher in einem ganzen Jahr.
Von den 22 Stiftungen, die in den zurückliegenden anderthalb Jahren neu ins Leben gerufen worden sind, haben zwei ihren Sitz in Bremerhaven. Die Bandbreite der Stiftungszwecke reicht von Denkmalpflege über Wissenschafts- und Kunstförderung bis hin zur Krebshilfe oder der Rettung Schiffbrüchiger. Die Stiftungseinlagen (Anfangsvermögen) dieser 22 „jungen Stiftungen“ lagen zusammengerechnet bei rund 20 Millionen Mark.
Lag die Zahl neuer Stiftungen in Bremen und Bremerhaven in den 90er Jahren meist zwischen fünf und acht pro Jahr, so kletterte deren Zahl in 2000 auf 14 Neugründungen. Im Jahr 2001 (bis zum 31. Juli) waren es bereits acht. Damit gibt es jetzt 205 genehmigte Stiftungen im Land Bremen, darunter 25 Familienstiftungen.
„Das ist ein ermutigendes Zwischenergebnis“, erklärte der für die Stiftungsaufsicht zuständige Staatsrat beim Senator für Inneres, Kultur und Sport, Dr. Kuno Böse, „denn die Zahlen belegen zweierlei: Erstens ist unter den Bürgern Bremens nach wie vor ein ausgeprägter Geist von Stiftungen und Mäzenatentum vorhanden. Das kleinste Bundesland belegt mit rund 26 Stiftungen je 100.000 Einwohner Platz zwei hinter Hamburg (42) und weit vor unserem niedersächsischen Nachbarn oder dem Bundesschnitt ( je rund 12 Stiftungen je 100.000 Einwohner). Zweitens zeigen die Zahlen, dass sich unser verbessertes Dienstleistungsangebot für potenzielle Stifter gemeinsam mit Bremer Wirtschaftsverbänden auszahlt.“
In diesem Zusammenhang erinnerte Dr. Böse auch an die im Dezember 2000 gemeinsam von der Handelskammer Bremen und dem Innensenator begründete Stiftungsoffensive. Ziel der Initiative ist es, bestehenden und potenziellen Stiftungen größtmögliche Unterstützung zu bieten. Damit hat der in Bremen für die Stiftungsaufsicht zuständige Senator für Inneres, Kultur und Sport sein Dienstleistungsangebot auch in diesem Bereich erweitert.
Dr. Böse verwies auch allgemein auf die gesellschaftliche Funktion von Stiftungen. Ihnen komme durch die zunehmend knapper werdenden öffentlichen Mittel eine immer wichtigere gesellschaftliche Aufgabe zu: „Ihre Rolle liegt jedoch nicht darin, staatliche Mittel zu ersetzen, sondern sie liegt in der besonderen Art der Förderung, die andere Maßstäbe setzen kann, als dies von staatlicher Seite möglich ist.“
Einen Überblick über Stiftungen im Land Bremen mit Hinweisen auf Beratung und gesetzliche Rahmen gibt der Senator für Inneres, Kultur und Sport auch im Internet unter www.bremen.de/info/innensen/Stiftungen/Index.htm
„In der praktischen Arbeit hat sich herausgestellt, dass die Internetadresse der Stiftungsbehörde sehr gut angenommen wird und für potentielle Stifter oder deren Anwälte sehr hilfreich sind“, berichtete Staatsrat Dr Böse weiter. Dieses Auskunfts- und Beratungsangebot im Internet soll künftig weiter ausgebaut werden. Für telefonische Auskünfte steht beim Senator für Inneres, Kultur und Sport Herr Manfred Vroom zur Verfügung, Telefon (0421) 361-90 47.