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Der Senator für Inneres und Sport

Der Euro kommt – Polizei ist gut vorbereitet

08.08.2001

Innenstaatsrat Kuno Böse weist Bürger auf kriminelle Risiken hin

"Die Polizei in Bremen und Bremerhaven ist auf die Einführung des Euro gut vorbereitet. Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Währungsumstellung haben für uns hohe Priorität", erklärte jetzt Innenstaatsrat Dr. Kuno Böse. Grundlage der polizeilichen Aktivitäten ist ein tagesaktuelles Lagebild mit Informationen der Bremer Polizeibehörden und anderer Länder, der Banken und des Einzelhandels. "Die Polizei wird alle Geldtransporte der Bundesbank begleiten. Auf den Transportrouten werde es eine verstärkte offene Präsenz der Polizei geben." Lagerstätten und Banken würden mit Beginn der Auslieferung von Münzen und Scheinen ab 1. September überwacht. Mit Ausgabe der "Starterkits" (Folienbeutel mit 20 Euro-Münzen im Wert von 10,23 Euro oder 20 Mark) am 17. Dezember beginne die "heiße Phase".


Von Mitte Dezember 2001 bis Ende Februar 2002 wird die Polizei in den Innenstädten und im Umfeld von Kreditinstituten verstärkt Streifendienst versehen und dabei ein besonderes Augenmerk auf Geldautomaten richten. "Dies ist ein klares Signal zugunsten der Bürger und der Kreditwirtschaft", betonte Dr. Böse, "damit Ganoven keine Chance haben".


Durch die Einführung der neuen Währung als Zahlungsmittel werde es nicht zu neuartigen Formen der Kriminalität kommen, erläuterte der Innenstaatsrat. Dennoch würden in den unterschiedlichen Phasen der Euro-Einführung Situationen eintreten, die zu mehr Kriminalität führen könnten. "Vor allem in der Umtauschphase Anfang 2002 ist ein Anstieg bei Betrug, Diebstahl und Falschgeld nicht auszuschließen," warnt Dr. Böse. Die anfängliche Unkenntnis über die Umstände des Bargeld-Umtausches dürfte Trickbetrüger begünstigen, die sich beispielsweise als angebliche "Euro-Umtauschbeauftragte" einer Bank ausgeben. Ferner könnten Betrüger die Angst vor einer vermeintlichen Instabilität des Euro nutzen und verstärkt zweifelhafte Kapitalanlagen anbieten.


    Gefahren im "Windschatten" der Umstellung

Der Senator für Inneres, Kultur und Sport und die Polizei raten der Bremer und Bremerhavener Bevölkerung im Vorfeld der Euro-Umstellung:

  • Lassen Sie Betrüger abblitzen: Wer an Ihrer Tür klingelt und Ihr Geld "offiziell" in Euro eintauschen oder Ihr Geld prüfen will, ist in jedem Fall ein Dieb oder ein Betrüger. Denken Sie daran: Banken oder die Polizei entsenden zu diesem Zweck kein Personal! Das gilt übrigens auch dann, wenn sich jemand telefonisch anmeldet, oder Ihnen erzählt, Sie hätten vielleicht falsches Geld oder Ihr Institut habe sich bei Ihrem letzten Bankbesuch geirrt. Rufen Sie bei Verdacht sofort die Polizei und: Lassen Sie niemals Unbekannte in Ihre Wohnung!

  • Senioren brauchen Ihre Hilfe: Achten Sie auch als Nachbarin oder Nachbar eines älteren Menschen auf solche unbekannten Besucher, denn Trickdiebe und -betrüger suchen sich am liebsten hochbetagte Seniorinnen und Senioren als Opfer aus. Bieten Sie älteren Nachbarn rechtzeitig Beistand und Hilfe an und hinterlassen Sie ihnen für Notfälle Ihre Telefonnummer.

  • Vorsicht "Blüten": Straftäter könnten versuchen, noch rasch vor und während der Umtauschphase Falschgeld in deutscher Währung abzusetzen. Andererseits könnten sie auch den Versuch unternehmen, falsche Euros unter die Leute zu bringen, solange das Äußere der neuen Währung noch nicht so richtig bekannt ist.

  • Wissen schützt vor Schaden: Informieren Sie sich gut über das Aussehen und die Sicher-heitsmerkmale von Banknoten und Münzen der DM- und Euro-Währung. Wenn Sie nämlich Falschgeld entgegennehmen und dies zu spät erkennen, haben Sie leider gleich in mehrfacher Hinsicht den Schaden: Sie müssen die "Blüten" abliefern und haben dafür keinerlei Entschädigung zu erwarten (schließlich könnten es Geldfälscher ja auch so machen). Wenn Sie aber erkanntes Falschgeld im Zahlungsverkehr weitergeben, machen Sie sich strafbar.


  • Kostenlose Broschüre „Euro-Visionen“ informiert


    "Es gibt gute Gründe, sich als Bürger auf den Euro zu freuen. Kriminalitätsphänome dürfen in diesem Zusammenhang aber weder verharmlost noch dramatisiert werden", resümiert Staatsrat Dr. Böse. "Erfahrungen aus vergleichbaren Situationen der Vergangenheit zeigen nämlich, dass Ganoven immer wieder versuchen, aus den spezifischen Problemen einer Übergangsphase Kapital zu schlagen. Um solche Absichten wirksam zu durchkreuzen, haben Polizei und Innenbehörden der Länder viele praktische Tipps und Informationen zusammengestellt, die die Bürger vor möglichen Gefahren schützen."

    Die Broschüre "Euro-Visionen. So schützen Sie sich vor Umtausch-Risiken" ist kostenlos bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle erhältlich. In Bremen Am Wall 196a und in Bremerhaven im Stadthaus. Informationen und Tipps hält auch jede Polizeidienststelle bereit.