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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Hansestädte Torun (Thorn) und Bremen planen Psychiatriepartnerschaft

23.06.2004



Auf Anregung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft für seelische Gesundheit treffen sich zwischen dem 24. und 26. Juni 2004 Psychiatrieexperten der beiden Hansestädte Torun (Polen) und Bremen.


Bei einem ersten Besuch in Torun im Januar dieses Jahres bestand zunächst die Möglichkeit, die aktuelle Situation und die Entwicklungsperspektiven polnischer Psychiatrie kennen zu lernen, damals wurden bereits ein Gegenbesuch vereinbart und konkrete Kooperationsmöglichkeiten ausgelotet. Das polnische Gesundheitswesen befindet sich zur Zeit in einer schweren Krise, in weiten Teilen fehlt es an einer Finanzierungsbasis, so dass man auf viel Eigeninitiative angewiesen ist. Dennoch versuchen die Psychiatriereformer in Polen ähnliche Wege wie die in der Bundesrepublik zu gehen, das heißt, konsequent die stationäre Versorgung zu verkleinern und ambulante Angebote zu entwickeln.


Besonders interessiert ist man an der Versorgung langfristig an Schizophrenie erkrankter Patienten, d.h. für diese Zielgruppe Wohnprojekte, tagesstrukturierende und in den Arbeitsmarkt integrierende Strukturen zu entwickeln. Auch zu diesen Themen wollen sich die Experten von Torun und Bremen austauschen und vielleicht gibt es Möglichkeiten, ähnliche bzw. sogar gemeinsame Projekte durchzuführen.


Aus Torun nehmen an der Tagung u.a. die Leiter der Erwachsenenpsychiatrie, Dr. Mieczyslaw Janiszewski, und der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Dr. Miroslaw Dabrowski, sowie leitende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchtversorgung teil.

Professor Dr. Helmut Haselbeck, Klinikum Bremen-Ost, und Dr. H.-Jochen Zenker, Gesundheitsamt Bremen, und der Vertreter des betreuten Wohnens für langfristig seelisch Kranke beim Arbeitersamariterbund, Wolfgang Rust, sind die Bremer Gastgeber.