12.03.2004
Alle anderen Träger wollen sich weiterhin am Programm beteiligen / Tür bleibt für Kirche offen
Senatorin Karin Röpke bedauert, dass die Kindertagestätten der Evangelischen Kirche in Bremen sich nicht am Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramme für Kindertagesstätten beteiligen wollen. Sie begrüßte gleichzeitig, dass die Katholische Kirche, die Wohlfahrtsverbände, der städtische Träger und der Verbund der Bremer Kindergruppen sich weiterhin am Programm beteiligen wollen.
Senatorin Röpke: "Das Programm ist gut. Einerseits wird es vielen Personen eine neue berufliche Perspektive bieten. Durch das Assessment-Verfahren wird sichergestellt, dass es sich dabei um geeignete und engagierte Kräfte handelt. Andererseits führt das Programm zu einer qualifizierten Verstärkung in unseren Kindergärten, damit diese den Ihnen gestellten Bildungsauftrag besser erfüllen können.“
Mit dem Programm soll die pädagogische und fachliche Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Kindergärten dadurch verstärkt werden, dass die Erzieher/innen von alltäglichen Betreuungsarbeiten entlastet werden und darüber hinaus die Möglichkeit erhalten, ihre Qualifikation durch eine zertifizierte Weiterbildung noch zu vertiefen. Zudem wird arbeitslosen Fachkräften und anderen geeigneten Kräften eine berufliche Qualifizierung und eine Beschäftigungsperspektive geboten. Ausgebildete, aber arbeitslose Erzieher/innen und Kinderpfleger/innen, aber auch beispielsweise Kräfte wie Hauswirtschafterinnen, Musiker/innen, Kunsttherapeut/innen oder Tischler/innen. Hinzu kommen arbeitslose Kräfte ohne Berufsabschluss, die zunächst qualifiziert werden und das Kindergartenpersonal verstärken. Diese Kräfte erhalten durch die Qualifizierung und die Beschäftigung eine berufliche Perspektive. Sie werden ähnliche Aufgaben wie schon jetzt die zahlreichen Zivildienstleistenden, Praktikanten/innen und Teilnehmer/innen des Freiwilligen Sozialen Jahres in den Kindertagesstätten übernehmen.
Das Assessment
Vorgesehen ist für diese Personen ein vierwöchiges Assessment mit nachfolgenden sechs Wochen Vorqualifizierung. Danach kommt der Einsatz in einer Einrichtung mit begleitender Qualifizierung zur Kinderpfleger/in oder Sozialassistent/in mit der Möglichkeit des Abschlusses.
Senatorin Karin Röpke: "Durch das Assessment wird sichergestellt, dass nur geeignete Personen in die Kindergärten kommen. Wer nicht motiviert und engagiert ist oder nicht mit Kindern umgehen kann, wird im Assessment nicht ausgewählt werden. Niemand wird unfreiwillig in diesem sensiblen Bereich eingesetzt."
Nach dem Auswahlverfahren erwartet das Ressort daher auch keine hohe Abbrecherquote von 50 Prozent mehr, wie von der Bremischen Evangelischen Kirche befürchtet. Dazu Senatorin Röpke: "Die strenge Auswahl schon im Assessment stellt sicher, dass nur geeignete Personen zum Einsatz kommen."
Die Tür steht offen
Frau Wehrmann hatte heute in einer Pressekonferenz für die Evangelischen Kindertageseinrichtungen gefordert, dass die Mittel des Programms, die auf die Kirche entfallen würden, dieser direkt ausgezahlt werden sollten. Das Sozialressort betont dagegen, dass es nicht möglich ist, die Nicht-Teilnahme an einem EU-finanzierten Programm finanziell auszugleichen.
Senatorin Röpke macht deutlich, dass für die Evangelische Kirche die Tür nicht zugeschlagen sei. "Ich bedaure außerordentlich, dass die BEK nach langen Gesprächen und Planungen nun ausgestiegen ist. Die Evangelische Kirche kann an dem Programm weiterhin teilnehmen. Ich würde mich freuen, wenn die evangelischen Kindertageseinrichtungen diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen ließen. Das Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramm bedeutet eine Verbesserung für die Kindergärten und eine wichtige Chance für arbeitslose Erzieher/innen und andere Kräfte."