20.03.2002
Nach ihrer Wahl und Vereidigung durch die Bremische Bürgerschaft hat der Senat Senatorin Karin Röpke heute (20.3.2002) in einer Sondersitzung ihr neues Ressort Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales übertragen. Karin Röpke ist damit Nachfolgerin der am 16. Januar tödlich verunglückten Hilde Adolf.
Die Mitglieder des Senats der Freien Hansestadt Bremen (von re. nach li.) Bürgermeister Henning Scherf, Bildungssenator Willi Lemke, Bausenatorin Christine Wischer, die neue Senatorin Karin Röpke, Wirtschaftssenator Josef Hattig, (hinten) Innensenator Kuno Böse und Finanzsenator Hartmut Perschau. |
Senatorin Karin Röpke wurde am 24. Januar 1955 in Bremen geboren. Sie ist aufgewachsen in Etelsen im Landkreis Verden (Aller) und machte 1971 ihren Realschulabschluss. Nach dem Abschluß als Diplom.- Verwaltungswirtin begann Karin Röpke ihre berufliche Laufbahn 1976 im bremischen öffentlichen Dienst beim Stadtplanungsamt. 1985 wechselte sie zum Senator für Umwelt; in dieser Phase war sie auch Personalratsmitglied. Im Februar 1992 wurde Karin Röpke Persönliche Referentin von Bausenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte und im Januar 1996 Geschäftsführerin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, wo sie sich weit über die Fraktion Achtung und Anerkennung erwarb.
Karin Röpke ist seit 1986 Mitglied der SPD. In der Bremer SPD war sie unter anderem aktiv als Schriftführerin im einstigen Unterbezirk Bremen-Ost.
„Mir ist klar, dass meine neue Aufgabe eine große Herausforderung darstellt. Ich freue mich auf die Arbeit, denn ich weiß, dass ich mit hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einem guten Team zusammenarbeiten werde. Viele entscheidende Weichenstellungen in dem großen und wichtigen Ressort sind exzellent vorbereitet und müssen jetzt weiter vorangetrieben und umgesetzt werden,“ sagte Karin Röpke nach ihrer Wahl.
Besondere Akzente will Karin Röpke in ihrer künftigen Arbeit u.a. in den Bereichen Beschäftigungsförderung, Gesundheitswirtschaft, ehrenamtliches Bürgerengagement und Vorschulerziehung legen.
„Die ernüchternden Erkenntnisse der PISA-Studie stellen nicht nur unsere schulischen Ausbildungssysteme vor neue Herausforderungen. Wir müssen in den Kindertagesheimen und den vorschulischen Betreuungsangeboten anfangen, wenn unsere Kinder nach ihrer Ausbildung über die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen sollen,“ sagte Karin Röpke. „Hier werden die Grundlagen gelegt für künftige Sprachkompetenz, aber auch für soziale Verantwortungsbereitschaft und Teamfähigkeit.“ Pädagogische Konzepte in der Vorschul-Bildung und Schule müssten künftig eng aufeinander abgestimmt und gemeinsam neu überdacht und verzahnt werden. Ein an den Bedürfnissen der Familien, insbesondere der Mütter, orientiertes Betreuungsangebot sei auch familien- und frauenpolitisch eine zentrale Aufgabe. „Der Wiedereinstieg von Frauen ins Berufsleben steht und fällt mit ihrer Gewissheit, die Kinder gut betreut zu wissen, während Mama arbeitet,“ sagte Röpke.
„Gesundheitspolitik ist nicht nur ein entscheidender Teil verantwortungsbewusster Sozialpolitik, Gesundheitspolitik ist auch Standort- und Wirtschaftspolitik.“ Schon heute hängen 30.000 Arbeitsplätze in Bremen und Bremerhaven direkt oder indirekt von der Gesundheitswirtschaft ab. Dieser Dienstleistungsbereich, der wesentlich zur Lebensqualität der Bremer und Bremerhavener Bürgerinnen und Bürger beiträgt, habe hervorragende Wachstumspotentiale, sagte Röpke. „Wir können hier beides tun: Neue Arbeitsplätze schaffen und unsere beiden Städte noch lebenswerter machen. Dazu möchte ich gern beitragen.“
Ein zentraler Schwerpunkt ihrer neuen Aufgabe sei selbstverständlich die Arbeitsmarktpolitik. Beratung, Qualifizierung und Vermittlung von arbeitslosen Bürgerinnen und Bürgern in Bremen und Bremerhaven sei durch das Ressort bereits in der Vergangenheit professioneller und effizienter gestaltet worden. Karin Röpke: „An diese Vorarbeiten will ich anknüpfen. Wir müssen die neuen Instrumente jetzt intensiv einsetzen und mit den Betroffenen individuelle Perspektiven erarbeiten.“ Insbesondere in Bremerhaven will Röpke mit dafür sorgen, dass die Menschen wieder bessere Chancen auf eine neue Arbeit bekommen. Röpke: „Senat und Magistrat haben bereits entscheidende Weichen für Bremerhavens Zukunft gestellt und ein ehrgeiziges Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Ich will mithelfen, dass Menschen und neue Arbeitsplätze gerade in Bremerhaven zusammenkommen.“
Bremen und Bremerhaven leben in hohem Maße vom ehrenamtlichen und zivilgesellschaftlichen Engagement ihrer Bürger. Gerade in unserem Bundesland hat Bürgersinn eine große und gute Tradition. Bürgerdemokratie und Lebensqualität hängen eng zusammen. Lebendige Stadtteile, Nachbarschaftshilfe, Jugendinitiativen, Spielplätze, Bürgertreffs wären ohne diesen freiwilligen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger nicht denkbar Karin Röpke: „Diese Kultur ist ein kostbares Gut. Ich will dazu beitragen, sie zu pflegen und weiter zu entwickeln.“
Hinweis für Redaktionen:
Es folgt ein Fotoangebot nach der Sondersitzung des Senats.