Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Adolf ermuntert Eltern: Rat und Hilfe in Erziehungsfragen annehmen

16.08.2001

Broschüre fasst erstmals mehr als 70 Bildungsangebote zusammen

„Erziehung ist (nicht) kinderleicht?!“ ist der Titel einer Broschüre, in der erstmals über 70 Veranstaltungen von fünf Anbietern in der Stadt Bremen rund um das Thema Kinder-Erziehung zusammengefasst vorgestellt werden. Sie soll Eltern, die Rat und Hilfe brauchen, oder einfach nur an Informationen und Anregungen interessiert sind, die Auswahl unter den vielfältigen Angeboten erleichtern.

„Erziehen war noch nie kinderleicht“, betonte Sozialsenatorin Hilde Adolf heute (16. August 2001) bei der Vorstellung der Broschüre, die die Angebote des Bildungswerks der Katholiken, der Bremer Volkshochschule, des Kinderschutzbundes, des Evangelischen Bildungswerks Bremen und der Häuser der Familie für das zweite Halbjahr 2001 beinhaltet.

Seit das Gesetz zur „Ächtung der Gewalt in der Erziehung“ in Kraft ist, so die Senatorin, sei auch in der Öffentlichkeit die Sensibilität dafür ausgeprägter geworden, dass Eltern nicht selten hilflos oder überfordert seien und an ihre Grenzen geraten. Auch sei die „Familienbildung“ bundesweit zu einem zentralen Thema der Jugend- und Familienpolitik geworden. Ziel dieser Familienbildung sei es auch in Bremen, Eltern die notwendige Unterstützung zu gewähren und ihre erzieherische Kompetenz zu stärken.

In Bremen gibt es nach Angaben der Senatorin bereits ein differenziertes Familienbildungsangebot a; bisher ist es jedoch nicht für die gesamte Stadt dokumentiert oder abrufbar.

Anfang dieses Jahres wurde auf Initiative des Jugend- und Sozialressorts der Facharbeitskreis „Familienbildung“ gegründet, dem die genannten Träger angehören und in dem die Angebote koordiniert und inhaltlich abgestimmt werden. Die Broschüre ist ein Ergebnis der Arbeit in diesem Arbeitskreis. Geplant ist zukünftig eine Erweiterung der Broschüre um Familienbildungsangebote aus dem Gesundheitsbereich.

Die in der Broschüre dargestellten Angebote für die Mütter und Väter sind breit gefächert. „Gewaltfreie Erziehung – wie geht das?“, „Kinder stark machen“, „Spiel und Beschäftigung mit Kleinkindern“ und „Elterntraining: Pubertät“, sind nur einige Titel aus der Fülle der Veranstaltungen. Auch die Angebotsformen sind vielfältig: Sie reichen von Familien-Trainingsprogrammen über Vorträge, Gesprächskreise und Kurse bis hin zu Bildungsurlauben.

Senatorin Adolf: „Ich möchte alle Eltern ermuntern, die Angebote der Weiterbildung in Erziehungsfragen wahrzunehmen und sich nicht zu scheuen, in schwierigen Situationen Rat und Hilfe zu suchen.“ Natürlich können sich Eltern auch individuell beraten lassen: in den städtischen Erziehungsberatungsstellen, den Familienberatungsstellen der Kirchen, im Kinderschutzzentrum und vielen anderen Institutionen.

Die vom Jugend- und Sozialressort finanzierte Bildungsbroschüre ist nach Angaben der Senatorin ein Baustein im „Strukturkonzept Familienbildung“, das gegenwärtig in ihrem Hause entwickelt wird. Ziel sei es, alle Angebote zu bündeln, zu vernetzen und weiterzuentwickeln, den Zugang zu erleichtern und eine Verknüpfung zu den professionellen Hilfesystemen im Bereich Jugend, Soziales, Gesundheit und Bildung herzustellen.

Angestrebt werde deshalb unter anderem, im Rahmen eines Modellprojektes eine Kontakt- und Koordinierungsstelle „Familienbildung/Familienberatung“ einzurichten. Für diese zentrale Anlaufstelle in der Stadt Bremen sollen Mittel beim Bundesfamilienministerium beantragt werden.

Geplant ist auch, die Familien-Trainingsprogramme auszubauen und dafür von Familien anerkannte Orte wie Kindertagesstätten, Mütterzentren oder Häuser der Familie zu nutzen.

Drittens sollen in den Stadtteilen Familienzentren entstehen. Dabei geht es nicht um den Aufbau neuer Institutionen, vielmehr sollen vorhandene Begegnungsstätten genutzt werden, beispielsweise sollen sich Kindertagesheime zu Familien-Treffpunkten weiter entwickeln.