04.01.2002
Unter der Adresse „www.vhs-virtuell.de“ hat am 1. Januar 2002 ein bisher einmaliges Online-Bildungsnetzwerk den Regelbetrieb aufgenommen
Dank der weitsichtigen Entscheidung der beiden Volkshochschulen in Bremen und Bremerhaven wird das regional ausgerichtete Online-Projekt „iLOC“ nun durch das Folgeprojekt „vhs-virtuell“ ersetzt, das über eine Betreibergesellschaft bundesweit sogenannte eLearning-Dienstleistungen (Lernen per Internet) für alle Volkshochschulen sowie für Weiterbildungseinrichtungen im Bundesland Bremen anbietet.
Der Bremer Senat und die Deutsche Telekom haben frühzeitig das Potential dieses Projekts erkannt und unterstützen die Entwicklung über eine gemeinsame Förderung aus dem Landessonderprogramm „Bremen in T.I.M.E.“ im Rahmen eines Kooperationsvertrages.
„Zum Jahresbeginn kommen damit aus dem Bundesland Bremen zukunftsweisende Impulse“, freut sich Hilde Adolf, Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales. Ihr Ressort hat die Federführung für die Gestaltung des Handlungsschwerpunkts „e-Learning“ bei beruflicher Qualifizierung im Programm „Bremen in T.I.M.E.“. Adolf kann dabei auf hohe Kompetenzen der Bildungsträger des Landes Bremen aufbauen. „Unsere vorausschauenden Aktivitäten der letzten Jahre zahlen sich damit aus“, stellt die Senatorin fest.
Laut Uwe Mögling, Direktor der Bremerhavener VHS, versteht sich „vhs-virtuell“ als Dienstleister, der es interessierten Volkshochschulen und den Bremer Weiterbildnern ermöglicht, aus den von ihm zur Verfügung gestellten Lernmodulen eigenständige Kurse zu konzipieren und mit eigenen Tutoren durchzuführen.
„vhs-virtuell liefert das Konzept und das System für diesen Weg und wird die Volkshochschulen und Qualifizierungsträger als qualifizierte Anbieter auf dem eLearning-Markt etablieren,“ ergänzt Barbara Loer, Direktorin der Bremer Volkshochschule.
Uwe Mögling: „Jetzt erfüllt sich meine Vision, als Volkshochschule eLearning in Ergänzung zu unseren Präsenzschulungen einzusetzen. Ob am Arbeitsplatz oder zu Hause, vor allem berufliche Weiterqualifizierung soll Lernwillige künftig dort abholen, wo ihr Informations- und Schulungsbedarf entsteht und Berufstätigen die flexible Teilnahme an unseren Fortbildungen gestatten.“
Aber nicht nur Berufstätige sind Zielgruppe von „vhs-virtuell“. Die flächendeckende Präsenz der über 1100 Volkshochschulen in Deutschland ermöglicht es vielmehr, so Loer: "mit vhs-virtuell auch solche Menschen zu erreichen, die nicht mobil genug sind, um kontinuierlich an Präsenzkursen der Volkshochschulen teilzunehmen. Dazu gehören zum Beispiel Behinderte oder Menschen mit kleinen Kindern." vhs-virtuell fördere neue interaktive Lernformen und Selbststeuerungsprozesse der Lernenden und erleichtere "modernes Lernen" für jede Bürgerin und jeden Bürger in der Bundesrepublik.
„Nur über ein solches Netzwerk erreichen wir die hohen Teilnehmerzahlen, die langfristig für den wirtschaftlichen Betrieb von eLearning-Angeboten notwendig sind,“ betont der Projektleiter von vhs-virtuell, Rainer Bartosch.
Die Basis des offenen Lernbetriebs bildet die Lernplattform „Corporate Learning“ der T-Systems, die durch ihre Mandantenfähigkeit und Modularität überzeugt. Mit diesem Lernmanagement-System können die einzelnen Seminaranbieter ihre digitalen Lerninhalte koordinieren, verwalten und abrechnen. Eine individuelle Anpassung ermöglicht jedem Mandanten die eigene Einstiegs- und Angebotsseite. In einer Mediathek wählen die Seminaranbieter passende Inhalte aus und konzipieren auf dieser Basis ihre eigenen eLearning-Kurse.
Bartosch will „vhs-virtuell“ in drei Jahren in die Wirtschaftlichkeit führen und nennt die für den Erfolg entscheidenden Kriterien: „Zunächst bilden wir Mitarbeiter unserer Kunden zu Online-Tutoren und eLearning-Managern aus, wir schließen Partnerschaften mit den wichtigsten Verlagen und Produzenten von Lernprogrammen und wir entwickeln zielgruppengenau die passenden eLearning-Szenarien für die Seminaranbieter.“
Die Unternehmensberatung Mummert + Partner bestätigt in ihrer neuesten Marktpotenzial-Analyse diese Entwicklung und spricht von einem "Trend der virtuellen Volkshochschule".
Die Federführung für die Umsetzung des Kooperationsprojektes der Deutschen Telekom AG und der Freien Hansestadt Bremen liegt bei der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS).
in Bremerhaven
Friedrich-Schiller-Haus
Lloydstr. 15
27568 Bremerhaven
in Bremen
Hansehaus
Am Dobben 135 – 141
28203 Bremen
Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS)
Am Alten Hafen 118
27568 Bremerhaven