06.03.2001
Aufgrund vieler Anfragen teilt das Gesundheitsressort mit, dass es derzeit in Bremen keinen aktuellen Fall der meldepflichtigen Krankheit Meningokokken-Meningitis (Hirnhautentzündung) gibt
1999 wurden im gesamten Bundesgebiet 718 Fälle an die Gesundheitsämter gemeldet. Deutschland hat im Vergleich mit den europäischen Ländern eine niedrige Erkrankungsrate. In Bremen (Stadt) waren es in den vergangenen Jahren durchschnittlich 5-6 Erkrankungen. Im Jahr 2000 wurden in der Hansestadt 6 Fälle registriert, von denen ein Fall tödlich verlief.
Die anlässlich des jüngsten Todesfalls in Bergisch Gladbach bundesweit recherchierten Fälle deuten nach Einschätzung des Bremer Gesundheitsressorts nicht auf eine Epidemie hin, sondern entsprechen dem jahreszeitlichen Stand der vergangenen Jahre.
Meningokokken-Erkrankungen werden durch den Erreger Neisseria meningitidis verursacht. Der Erreger siedelt bei etwa 5-10% der Bevölkerung im Nasen-Rachen-Raum. Warum einzelne Keimträger manifeste und schwere Krankheitserscheinungen entwickeln, ist bisher unbekannt.
Die Meningokokken-Erkrankungen treten weltweit auf. In unserer Region besteht eine Häufung im Winter und Frühjahr.
Eine Erkrankung kann in jedem Lebensalter vorkommen, jedoch findet man die meisten Erkrankungen im Säuglings- und Kindesalter.
Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektionen des Nasen- und Rachensekrets.. Für eine Infektion ist ein enger Kontakt erforderlich. Dieser ist z.B. bei Personen die in einem Haushalt leben oder innerhalb einer Kindergruppe gegeben. Außerhalb des Körpers stirbt der Erreger schnell ab.
Eine Prophylaxe in Form einer Impfung gegen den bei uns verbreiteten Erreger (Serotyp B) gibt es nicht.
Je nach Erreger können bei Meningitis verschiedene Symptome auftreten. Dazu gehören hohes Fieber und zunehmende Kopfschmerzen bis zur Steifheit des Nackens. Eine rasche Behandlung durch den Arzt ist erforderlich.
Menigkokokken-Meningitis ist nach dem Infektionsschutzgesetz eine namentlich meldepflichtige Erkrankung. Das Gesundheitsamt macht nach der Meldung die Kontaktpersonen ausfindig, klärt diese über die Erkrankung auf und empfiehlt dringend, mit dem Haus- oder Kinderarzt Kontakt aufzunehmen. In der Regel erfolgt dann eine vorsorgliche Behandlung mit Antibiotika.