03.05.2000
Die Freie Hansestadt Bremen wird bei der ersten Qualitätskonferenz von Vorbildver-waltungen der Europäischen Union (EU) in Lissabon eins von drei Projekten aus Deutschland sein. "Die Nominierung Bremens als Vorbildverwaltung ist eine großartige Auszeichnung für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre. Sie dokumentiert, daß Bremen bei der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung eine Vorreiterrolle im inter-nationalen Maßstab einnimmt", so Bürgermeister und Finanzsenator Hartmut Perschau.
Neben der Stadt Passau und dem Bundesverwaltungsamt (Köln) war Bremen vom Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung bei der deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer ausgewählt worden. Ziel der EU-Konferenz, die vom 10. bis 12. Mai dieses Jahres in Lissabon stattfindet, ist der "Vergleich mit und das Lernen von den Besten zu ermöglichen. (...) Die präsentierten Projekte ... sollten eindrucksvolle Ergebnisse vorweisen können, die auf andere Verwaltungen übertragbar sein sollten", heißt es in den Auswahlrichtlinien. Hauptziel der EU-Konferenz ist es, "die Entwicklung der öffentlichen Verwaltung in Europa zu erleichtern und zu fördern" so die Richtlinien weiter.
Gegenstand der bremischen Präsentation wird dabei das in den vergangenen Jahren entwickelte Personalcontrolling sein. Bremen hat dazu ein eigenständiges System aufgebaut, das von den Personalbedarfen über Personalausgaben bis hin zur Personalfüh-rung und -entwicklung reicht.
"Die Freie Hansestadt Bremen unternimmt als Haushaltsnotlageland seit Jahren intensive Anstrengungen, den Personalbedarf und das Beschäftigungsvolumen zu steuern. In den sechs Jahren zwischen Dezember 1993 und Dezember 1999 hat sich die Beschäftigung um 2.830 Vollkräfte oder 13,7 Prozent verringert. Das entspricht einem jährlichen Einsparvolumen von rund 226 Millionen Mark. Unser Konsolidierungsprogramm sieht vor, die Zahl der Vollkräfte bis 2005 um weitere 7,3 Prozent zu reduzieren, so Finanzsenator Perschau. "Unter erfolgreichem Personalmanagement verstehen wir aber nicht in erster Linie Personal als Kostenfaktor, sondern als die entscheidende Voraussetzung, die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes zu erhöhen. Dazu ge-hören die systematische Fortbildung der Führungskräfte ebenso wie die Förderung des Leistungs- und Lernpotentials der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", so Senator Hartmut Perschau weiter.
"In Bremen soll das Personalmanagement als Bestandteil eines modernen Konzernmanagements aufgebaut werden. Ein wesentliches Element dieser Managementsysteme sind die dazugehörenden Controllingsysteme. Dazu gehört auch die Neuordnung der Verantwortlichkeiten im Personalwesen durch die Dezentralisierung personalrechtlicher Entscheidungsbefugnisse, der Aufbau einer neuen Steuerungseinheit für Personal- und Verwaltungsmanagement beim Senator für Finanzen sowie der Aufbau eines Eigenbetriebes für die Durchführungs- und Vollzugsaufgaben (Performa-Nord)", so Senator Perschau.
Die Freie Hansestadt Bremen wird auf der EU-Konferenz in Portugal von Dr. Reinhold Zech, Leiter des Referats Personalcontrolling und Personalplanung beim Senator für Finanzen und von Dietrich Weineck, Projektleiter des Softwaresystems 'Personalverwaltung und –management' (Puma), vertreten.