14.07.2006
Fördermaßnahmen auch im neuen Schuljahr sichergestellt
Die Lehrerversorgung der bremischen Schulen für das neue Schuljahr wurde erheblich erschwert, weil das Bildungsressort wie alle anderen eine Personaleinsparung von 1,7 Prozent zu erbringen hat (PEP-Quote). Dadurch hat das Bildungsressort rund 75 Lehrerstellen weniger. Das entspricht einem Minus von 2025 Lehrerstunden. Insgesamt stehen den Schulen im kommenden Schuljahr 108.578 Lehrerstunden zur Verfügung.
Vorgabe auch der diesjährigen Lehrerstundenzuweisung ist, dass keine Stunden am regulären Unterricht abgezogen wird. Dadurch konnten Reduzierungen der Lehrerstunden nur bei den Sonderbedarfen vorgenommen werden. Davon gehen die meisten Stunden in den Bereich Fördern: Sozialstrukturbedarf und Migrantenförderung. Im Schuljahr 2005/06 standen dafür 2269 Lehrerstunden zur Verfügung. Im kommenden Schuljahr werden weiter 1817 Lehrerstunden zur Verfügung stehen, das sind 80 Prozent der ursprünglichen Summe.
Die restlichen 20 Prozent (452 Lehrerwochenstunden) fallen jedoch nicht weg, sondern werden durch Stunden anderer Kräfte ausgeglichen. Dies gelingt dadurch, dass sechs Lehrerstellen umgewandelt werden in Geld. Dadurch werden 260.000 Euro erwirtschaftet, mit denen rund 1000 Zeit-Stunden finanziert werden können, die von Sozialpädagogen, Erziehern und Lehramtsstudenten geleistet werden. Davon profitieren insgesamt 46 Schulen (22 Grundschulen, 17 Sek I –Schulen und 7 Förderzentren). Im Schnitt können an diesen Schulen täglich 2 bis 3 Stunden Förderung zusätzlich zu den verbleibenden Lehrerstunden, die für diesen Zweck weiterhin zur Verfügung stehen, geleistet werden.
Damit ist sichergestellt, dass jedes Kind, das Förderung benötigt, diese auch erhalten kann.
Völlig unangetastet bleiben im Übrigen die insgesamt 30 Vorkurse zur Sprachförderung für Migranten, die in allen Stadtteilen angeboten werden (15 Primarstufe, 15 Sekundarstufe). Diese Kurse durchlaufen alle Kinder, die mit keinen oder unzureichenden Deutschkenntnissen an bremische Schulen kommen.
Mit der Umwandlung von 10 weiteren Lehrerstellen in Geld wird auch die Unterrichtsvertretung weiterhin sichergestellt. Damit wird eine Entwicklung fortgesetzt, die bereits vor einigen Jahren begonnen hat. Hier wurden bereits in der Vergangenheit 20 Lehrerstellen in Geld umgewandelt. Es hat sich herausgestellt, dass die Unterrichtsvertretung in der Regel effektiver zu organisieren ist, wenn die Schulen mit Geld Vertretung organisieren können. Dafür können die Schulen Überstunden von Lehrkräften und Referendaren bezahlen ebenso wie Pensionäre oder Honorarkräfte.
Die Umwandlung von Lehrerstellen in Geld erfolgt auch bei den Förderzentren, wo anderes Personal für die Betreuung über den Unterricht hinaus eingesetzt wird.
Um die geforderten Einsparungen in Höhe von 1,7 Prozent realisieren zu können, waren darüber hinaus aber auch Reduzierungen von Lehrerstunden in diversen anderen Bereichen notwendig. Dies betrifft eine breite Palette von Einsatzmöglichkeiten, sie reicht von Anrechnungsstunden für Lehrkräfte, Stunden für zusätzliche Projekte, die entweder ausgelaufen sind oder künftig nicht mehr leistbar sind, dies waren aber auch wünschenswerte Einzelmaßnahmen an Schulen, die aber nicht mehr finanzierbar sind. Weitere Einsparungen werden erreicht durch eine effektivere Planung der Klassengrößen, das heißt künftig werden sich die Klassenfrequenzen stärker an den Richtfrequenzen orientieren.
In der ersten Hälfte des neuen Schuljahres werden sich die geplanten Umstellungen noch nicht in vollem Umfang auswirken. An zahlreichen Schulen gibt es noch Lehrerstundenüberhänge, die dazu führen, dass die Lehrerstunden noch nicht in der geplanten Größenordnung abgebaut bzw. umgewandelt werden, sondern erst ab der zweiten Hälfte des Schuljahres.