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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Abi am AWI: Senator Lemke übergibt Urkunden an die ersten Absolventen

30.06.2005

Erfolgreicher Verlauf des innovativen HIGHSEA Schulprojekts in Bremerhaven

Am Montag, dem 4. Juli überreicht Willi Lemke, Senator für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen, den ersten HIGHSEA-Abiturienten ihre Teilnahme-Urkunden. Das vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und den Bremerhavener Schulbehörden gemeinsam entwickelte Schulprojekt soll das Interesse am naturwissenschaftlichen Unterricht fördern und zum selbstständigen Lernen anregen. Seit seinem Beginn beteiligen sich knapp siebzig Schüler und Schülerinnen an dem innovativen Projekt.
Im August 2002 startete HIGHSEA (HIGHschool of Science & Education @ the AWI) unter der gemeinsamen Leitung der Meeresbiologin Dr. Susanne Gatti (Alfred-Wegener-Institut) und der Lehrerin Kerstin von Engeln mit 22 naturwissenschaftlich besonders interessierten Schülerinnen und Schülern aus den elften Klassen der Bremerhavener Oberstufenzentren. Das fächerübergreifende Projekt beschreitet neue Wege der Unterrichtsgestaltung und Schwerpunktsetzung in der Gymnasialen Oberstufe. Durch gezielte und nachhaltige Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts soll selbst organisiertes Lernen geübt und damit der Einstieg in ein naturwissenschaftliches Studium erleichtert werden. Mit der Förderung der Lernmotivation und der Steigerung des Selbstvertrauens beim Wissenserwerb werden gleich zwei der in der ersten PISA Studie aus dem Jahr 2000 genannten Kritikpunkte am deutschen Bildungssystem angegangen.


„Teamteaching“ heißt die neue Form des Unterrichts. Vom Schulamt freigestellte Lehrkräfte der Fächer Biologie, Chemie, Physik, Mathematik und Englisch gestalten den Unterricht gemeinsam mit wissenschaftlichem Personal des Alfred-Wegener-Instituts. An zwei Tagen pro Woche findet der Unterricht im Alfred-Wegener-Institut statt. Ohne festen Stundenplan: Nicht der Pausengong, sondern der Fortschritt im Thema setzt die zeitlichen Grenzen einzelner Unterrichtseinheiten. Eine enge Anknüpfung an laufende Forschungsprojekte des Instituts schafft Praxisbezug und zusätzliche Motivation. Im Rahmen aktueller Fragestellungen wie „Ist das Ökosystem Wattenmeer gefährdet?“ oder „Kann der Energiebedarf der Region Bremerhaven durch erneuerbare Energiequellen sichergestellt werden?“ werden Grundlagen in den naturwissenschaftlichen Fächern erarbeitet.


Den Schülern und Schülerinnen macht diese Unterrichtsform offensichtlich Spaß; Abiturientin Jana Schnieders lobt das Konzept: „Wir haben mehr Experimente gemacht und viel mehr Projektarbeit gehabt als normalerweise in der Schule.“ Die Abbrecherquote ist dementsprechend gering und die Nachfrage übersteigt jedes Mal das Angebot von jährlich 22 Plätzen. Mit dem Lernerfolg ist Kerstin von Engeln sehr zufrieden: „Die Ergebnisse der HIGHSEA-Absolventen sind überdurchschnittlich und brauchen keinen Vergleich zu scheuen.“ Ein Eindruck, dem auch Oberschulrat Jörg Tönißen zustimmt. Eine unabhängige Expertenkommission der Universität Duisburg unter Leitung von Professorin Elke Sumfleth begutachtet die derzeit laufenden zweiten und dritten HIGHSEA-Jahrgänge. Mit ersten Berichten dieser externen Evaluation ist in rund 18 Monaten zu rechnen.