Sie sind hier:

Die Senatorin für Kinder und Bildung

50. Internationale Mathematik-Olympiade 2009 in Bremen

28.09.2004

Was den Städten Leipzig und Rostock mit dem Sport nicht gelungen ist, hat die Stadt Bremen mit der Mathematik geschafft: eine Internationale Olympiade nach Deutschland zu holen. Jury und „Advisory Board“ der Internationalen Mathematik-Olympiade (IMO) haben jetzt entschieden, dass die 50. IMO in Deutschland ausgetragen wird. Bereits im Juni hatte die Kultusministerkonferenz beschlossen, dass der deutsche Kandidat die Freie Hansestadt Bremen in Zusammenarbeit mit der International University Bremen (IUB) sein wird. Damit ist jetzt endgültig klar:

Die Freie Hansestadt Bremen wird die Internationale Mathematik-Olympiade 2009 ausrichten. Offiziell lädt das Bundesministerium für Bildung und Forschung ein, mit der Durchführung ist der Verein Bildung und Begabung (Bonn) beauftragt. Innerhalb Bremens ist das Land Bremen gemeinsam mit der International University Bremen (IUB) verantwortlich, Projektleiter ist Prof. Dierk Schleicher von der IUB.

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Internationale Mathematik-Olympiade nach Bremen zu holen. Damit wird unsere Stadt für fast zwei Wochen zu einem Treffpunkt von jungen Leuten aus aller Welt“, erklärte der Senator für Bildung und Wissenschaft, Willi Lemke.


Es werden Teams aus ca. 85 Ländern mit zusammen 500 Teilnehmern und 350 weiteren Beteiligten (Jury, Koordinatoren etc) erwartet. Die gesamte Veranstaltung dauert 12 bis 13 Tage im Juli 2009. Die Veranstaltung in Bremen wird eine Olympiade der kurzen Wege, wie sie im Juni 2003 bei der Deutschen Mathematik-Olympiade (DeMO) stattgefunden hat: Unterkunft, Verpflegung und Wettbewerb finden auf dem Campus der International University Bremen statt; das Rahmenprogramm schließt das gesamte Land Bremen samt Umland ein.


Umrahmt wird die Olympiade von feierlichen Eröffnungs- bzw. Abschlussveranstaltungen.

Die ersten Tage wählt die internationale Jury die Aufgaben aus. Dann findet der eigentliche Wettbewerbsteil statt, der aus zwei halbtägigen Olympiadeklausuren besteht. Während der nächsten Tage findet gleichzeitig die Bewertung der Arbeiten und ein Rahmenprogramm für die Teilnehmer statt. Weiterhin gibt es mindestens einen gemeinsamen Ausflug aller Beteiligten.


Jedes Team besteht aus bis zu 6 Schülerinnen und Schülern. Dazu sendet jedes Team einen Delegationsleiter samt Stellvertreter; aus manchen Ländern kommen weitere Beobachter oder Begleiter. Die Gastgeber stellen für jedes Team einen ortskundigen und der jeweiligen Landessprache mächtigen Betreuer. Schließlich werden für die Bewertung der Arbeiten ca. 60 Koordinatoren benötigt, die unter ehemaligen deutschen IMO-Teilnehmern, Wettbewerbssiegern und ähnlich kompetenten Experten rekrutiert werden.

Die Jury wird aus den Delegationsleitern gebildet. Die Korrektur der Klausuren wird von den Delegationsleitern samt Stellvertretern durchgeführt; die Koordinatoren sehen alle Korrekturen durch; sie haben die Aufgabe, für die Einheitlichkeit der Korrekturmaßstäbe zu sorgen. Am Ende des zweiten Korrektur-Tages werden in der Jury-Sitzung die Preisträger festgelegt.


Die Campus-Atmosphäre der IUB sorgt für ein besonderes Gemeinschaftserlebnis, das das gemeinsame Kennenlernen über die Teamgrenzen hinweg besonders fördert. Auf dem Campus befinden sich vielseitige Sportmöglichkeiten (zwei Turnhallen, Fitnessanlage, große Freiluft-Sportanlagen, ein Schwimmbad gegenüber) und Freizeitanlagen (mit Kino, Billard, Tischtennis etc) und natürlich umfangreiche Bibliotheken. In kurzer Entfernung sind weitere Freizeitmöglichkeiten: Wassersportvereine an der Lesum (500 m) und das Ortszentrum Bremen-Vegesack an der Weser (2 km).

Die Wettbewerbszentrale wird ebenfalls auf dem Campus eingerichtet; damit steht die gesamte Campus-Infrastruktur für Korrektur und Logistik zur Verfügung, es gibt überall kurze Wege, und es ergeben sich vielfältige Begegnungsmöglichkeiten für alle Beteiligten.


In Bremen gibt es ein erfahrenes Team von Mathematikern aus Schule und Universitäten, die gemeinsam und erfolgreich z.B. die DeMO 2003 organisiert haben, und die seit vielen Jahren umfangreiche weitere Erfahrungen mit internationalen und nationalen mathematischen Wettbewerben haben.


Seit 1959 findet die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO) in wechselnden Gastgeberländern statt. In der Bundesrepublik Deutschland hat sie bislang einmal stattgefunden (1989 in Braunschweig), in der DDR zweimal (1965 in Berlin und 1974 in Erfurt). Die Austragungsländer von 2000 bis 2009 sind: Südkorea, USA, Großbritannien, Japan, Griechenland, Mexiko, Slowenien, Vietnam, Spanien, Deutschland (Bremen´).