05.05.2004
Auch Mädchen haben Lust, sich mit Technik zu beschäftigen, wenn für sie Sinn und Nutzen erkennbar sind wie zum Beispiel in Alltagsanwendungen oder im „Lernen durch Anfassen“. Das Projekt „Roberta - Mädchen erobern Roboter“ nutzt die Faszination von Robotern, um Schülerinnen Naturwissenschaften, Technik und Informatik spannend und praxisnah zu vermitteln. Beim Bauen und Programmieren von Robotern können sie erfahren, dass Technik Spaß macht. Sie lernen, wie technische Systeme entwickelt werden und können Kenntnisse z.B. in Mechanik, Informatik und Robotik erwerben. In den Kursen bauen Schülerinnen Roboter, die Tischkanten, Hindernisse und Markierungen erkennen, oder simulieren „Ameisenstraßen“ und lassen „Spuren suchen“. Bereits nach einem zweistündigen Kurs sind die Teilnehmerinnen in der Lage, einfache Roboter zu bauen, sie mit Stoßfängern auszustatten und so zu programmieren, dass sie, sobald sie auf ein Hindernis treffen, diesem ausweichen und sich einen anderen Weg – am Hindernis vorbei – suchen. Der Lernerfolg ist auf der Stelle sichtbar an der Reaktion der Roboter. Attraktivität und Qualität der Kurse werden durch eine unabhängige Begleitforschung evaluiert.
„Die Baukästen sind echt toll“, „das selbstständige Arbeiten in Gruppen war gut“ und „mir hat gefallen, dass wir die Ideen, die wir hatten, selber umsetzen konnten“ , so die Reaktionen von Schülerinnen. Einige wünschten sich „Roboter müssen Lebensmittel herstellen können und Witze erzählen“.
Das Projekt „Roberta – Mädchen erobern Roboter“ ist vom Fraunhofer Institut Autonome Intelligente Systeme im Auftrag des Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelt worden und wird bundesweit in den Regiozentren Bremen, Bonn, Koblenz und Magdeburg durchgeführt.
In Bremen plant, organisiert und begleitet die Abteilung Medien/Landesbildstelle des Landesinstituts für Schule die Kurse in Schulen der Sekundarstufe I und II und - bundesweit erstmalig - auch in zwei Grundschulen. Lehrkräfte erhalten sowohl eine Einweisung in die Arbeit mit Lego-Mindstorms als auch Unterrichtsmaterial und die Baukästen, aus denen die Schülerinnen dann mit viel Phantasie und eigenen Ideen ihre Roboter bauen, programmieren und zum Laufen bringen.
Die von der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Universität Bremen erfassten Rückmeldungen von über 500 Teilnehmenden bestätigen, dass die Roberta-Kurse Interesse wecken, Lernbereitschaft fördern und Selbstvertrauen stärken. Sie werden sowohl von den teilnehmenden Schülerinnen als auch von den Lehrkräften außerordentlich positiv bewertet. 93 Prozent der Teilnehmerinnen hat der Kurs Spaß gemacht und 87 Prozent würden einer Freundin die Teilnahme empfehlen.
Eine ganze Reihe von Mädchen gaben bereits nach einem kurzen Schnupperkurs an, sich deutlich eher vorstellen können, „Computerexpertin“ zu werden oder Informatik zu studieren als vor dem Kurs.