29.04.2002
Die Landeszentrale für politische Bildung teilt mit:
Die im letzten Herbst von der Bundeszentrale für politische Bildung und vielen Landeszentralen für politische Bildung unterstützte Postkartenaktion der Georg-Elser-Initiative Bremen (GEIB) hatte jetzt Erfolg. In das „Jahresprogramm 2003 für Sonderpostwertzeichen“ des Bundesministeriums der Finanzen wurde eine Sonderbriefmarke für den Hitler-Attentäter Georg Elser zu dessen 100. Geburtstag aufgenommen, nachdem dort viele Hundert Postkarten aus ganz Deutschland eingegangen waren.
Am 8. November 1939 hatte Elser im Münchner Bürgerbräukeller, völlig auf sich allein gestellt, einen selbst gefertigten Sprengsatz in einer Säule eingebaut und gezündet. Der Anschlag verfehlte Adolf Hitler und die Naziführung um 13 Minuten. Es war der erste ernsthafte Anschlag auf den Diktator. Elser wurde noch am gleichen Abend gefasst. Im Verhör gab er später zu Protokoll: „Ich wollte doch nur noch größeres Blutvergießen verhindern“. Am Ende des von ihm vorhergesehenen Schreckens wird er, nach fast fünfjähriger qualvoller Einzelhaft, am 9. April 1945 im KZ Dachau ermordet.
Bernd M. Krause, der rührige Vorsitzende der Initiative, hofft auf ein pünktliches Erscheinen zum Geburtstag am 4. Januar 2003, arbeitet er doch inzwischen an einem umfangreichen Festprogramm. Zusätzliche Unterstützung kommt vom Beirat Vahr. Dieser hatte den Vorschlag der Initiative übernommen, den neuen Verbindungsweg zwischen Otto-Suhr-Straße und Karl-Kautsky-Straße nach Georg Elser zu benennen. Der Senat hat den Vorschlag übernommen, so daß den geplanten „Elser-Wochen“ Anfang Januar 2003 nichts mehr im Wege stehen dürfte. Die Initiative ist für jede Unterstützung des Kulturprogramms dankbar (Bernd M. Krause ist erreichbar unter Telefon 54 52 86).
Durch die bundesweite Aktion für Elser haben sich inzwischen auch in anderen Bundesländern Gruppen gebildet, die sich der Erinnerungsarbeit für Georg Elser verschrieben haben. Für Herbert Wulfekuhl, Leiter der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, ist es ein weiterer Erfolg, daß der ausführliche Katalog über Leben und Tat von Georg Elser durch die finanzielle Hilfe der Bundeszentrale für politische Bildung jetzt im Volltext auf der Internetseite der Gedenkstätte Deutscher Widerstand zu finden ist (www.georg-elser.de <http://www.georg-elser.de>). „Für jeden, den Elsers Geschichte interessiert, bietet das Internet einen direkten Zugriff“ sagt Wulfekuhl, der diesem Medium einen rasanten Bedeutungszuwachs für die politische Bildung bescheinigt.