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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Frischer Wind in naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächern durch "ProScienceTech"

22.08.2001

  • Zusammenarbeit von Bildungsministerium, Wissenschaft und Industrie schafft Möglichkeiten für attraktiven, zeitgemäßen Unterricht in naturwissenschaftlichen Fächern
  • High-Tech-Standorte Bremen und Niedersachsen bieten ideale Voraussetzungen für praxisbezogenen Unterricht
  • Investition in die Zukunft: Unternehmen in Bremen und Niedersachsen unterstützen das Lern-Netzwerk und fördern die nächste Generation

Bremen – In der Schule an der Hermannsburg in Bremen-Huchting wurde heute das innovative naturwissenschaftliche Lehr- und Lernkonzept "ProScienceTech" erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. An der Pressekonferenz nahmen teil die niedersächsische Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper, Willi Lemke, Senator für Bildung und Wissenschaft des Landes Bremen, Dr. Stefan Graul, Direktor Orbitale Infrastruktur und Betrieb im Astrium Geschäftsberich Raumfahrt-Infrastruktur, sowie Horst Engelke, Astrium-Projektleiter ProScience Tech.

Ziel von "ProScienceTech" ist es, durch moderne und innovative Lehrmittel naturwissenschaftliche und technische Inhalte so zu vermitteln, dass bei Jugendlichen dauerhaftes Interesse an diesen Themen geweckt wird. Schulen, Wissenschaft und Unternehmen aus der Region Bremen entwickelten das Projekt und planen jetzt die Durchführungsphase ab 2002.

"Es ist wichtig, den naturwissenschaftlich-mathematischen Unterricht zu stärken und das Interesse an technischen Berufen zu wecken. 'Pro ScienceTech' leistet dazu einen guten Beitrag. In Niedersachsen haben wir bereits gute Erfahrungen mit dem Projekt 'Formel X' gemacht, bei dem Schulen durch Zusammenarbeit mit Hochschulen und Unternehmen mehr Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung, wie z.B. Laborarbeit, in naturwissenschaftlichen Fächern haben. Zudem beobachten wir, dass entsprechende Leistungskurse in den Oberstufen wieder stärker angewählt werden. Engagement in diesem Bereich lohnt sich", so Renate Jürgens-Pieper anlässlich der Pressekonferenz.

Senator Willi Lemke sagte anlässlich der Präsentation: "Wir müssen dringend bei den Schülerinnen und Schülern mehr Interesse für den naturwissenschaftlichen Unterricht wecken. Das Konzept von 'ProScienceTech' ist dabei sehr hilfreich. Gerade weil es einen sehr anschaulichen und praktischen Zusammenhang zu Anwendungsmöglichkeiten der Natur- und Ingenieurwissenschaften herstellt, ist dies ein äußerst reizvolles Angebot für die jungen Leute. Ich freue mich über die Bereitschaft der Industrie, auf diese Weise in Bildung zu investieren und zur Förderung des naturwissenschaftlichen Unterrichts beizutragen."

Dr. Stefan Graul betonte die positiven Synergieeffekte, die aus der Kooperation von Schulen und Unternehmen entstehen: "An neuen Erkenntnissen in den Naturwissenschaften und der Technik müssen nicht nur die Industrie oder die Universitäten teilhaben, sondern vor allem auch die Jugend. Schließlich muss die nächste Generation mit diesen Erkenntnissen leben, arbeiten und ihr eigenes Know how aufbauen." Astrium trage durch die Förderung des Projektes dazu bei, diese Aufgabe zu erfüllen. Schon jetzt würden sich die Projektpartner nicht nur auf die Planung beschränken, sondern die Ziele in konkreten Projekten, wie die gemeinsame Entwicklung von Unterrichtseinheiten, angehen, erläuterte Graul. Beispielhaft nannte er zudem das Projekt "SpacEducation" von Astrium oder Schülerexperimente im Fallturm des ZARM.

An einer "Probe-Unterrichtseinheit" wurde demonstriert, was nicht nur bei den Schülern in Bremen und Niedersachsen in Zukunft das Interesse an Physik, Biologie und Politik steigern und vertiefen soll: Raumfahrt, Polarforschung und Gentechnologie heißen die Bereiche, die anhand anschaulicher Materialien, Gruppenprojekten, Exkursionen, Praktika oder externer Dozenten vermittelt werden sollen. Die Schüler und Schülerinnen sollen nicht nur aktualisierte und modern präsentierte Inhalte erlernen, sondern auch die wichtigsten Kompetenzen für die Arbeitswelt: Sie lernen, selbständig und in der Gruppe zu arbeiten, zudem werden die Jugendlichen in konkrete Projekte und Aufgaben einbezogen. Dadurch wird die Kompetenz der Schüler gefördert und ihr Verantwortungsgefühl gestärkt. Das Konzept von "ProScienceTech" ist so ausgelegt, dass es auch überregional angewendet werden kann.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Bundesprogramms "Lernende Regionen" gefördert. "ProScienceTech" ist dabei an das Fördervorhaben "LernNetzWerk Bremen" der Arbeitnehmerkammer Bremen angegliedert.

Der Kern des Netzwerkes ist der Arbeitskreis "Schule und Technik", dem auch das Planungsteam von "ProScienceTech", Astrium, das Universum Science Center, das Ökumenische Gymnasium und die KGS Stuhr/Brinkum, angehört. Der Grundstein zu "ProScienceTech" wurde im Juni 2000 mit der Gründung des Arbeitskreises "Schule-Raumfahrt" von Astrium, OHB System GmbH, ZARM FAB, sowie den drei Schulen Ökumenisches Gymnasium, KGS Stuhr Brinkum und KGS Leeste gelegt. Es kamen bald weitere Partner dazu, etwa das Alfred-Wegener-Institut aus Bremerhaven und viele weitere Schulen. Mittelfristiges Ziel des Arbeitskreises ist die Institutionalisierung, beispielsweise in Form einer Stiftung, um die gesetzten Ziele dauerhaft erreichen zu können.