27.09.1999
Im "Bremer Tagebuch" der Landesbildstelle.
Die Unternehmensgeschichte der Brauerei Beck & Co.
Am Donnerstag (30.9.99) um 20 Uhr eröffnet die Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, die Wintersaison der Filmreihe "Bremer Tagebuch" 1999/2000. Dazu führt die Landesbildstelle weiter aus:
In der 97. Ausgabe des "Bremer Tagebuchs" steht die 126jährige Unternehmensgeschichte der Bremer Brauerei Beck & Co. auf dem Programm. Nur wenige Jahre nach der Gründung des Deutschen Reiches, genauer gesagt am 27. Juni 1873, wurde diese Brauerei als Kaiserbrauerei Beck & May o.H.G. durch den Bremer Baumeister Lüder Rutenberg (1816-1890), den Braumeister Heinrich Beck (1832-1881) und den Kaufmann Thomas May gegründet.
Ein Jahr später begann der Verkauf des Bieres der Kaiserbrauerei in mundgeblasenen grünen Flaschen und noch im selben Jahr wurde dieses Bier auf der Internationalen Landwirtschafts-Ausstellung in Bremen von Kronprinz Friedrich mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Im Jahre 1876 gewann die Kaiserbrauerei auf der Weltausstellung in Philadelphia eine weitere Goldmedaille für das beste aller kontinentalen Biere. Braumeister Beck, der in Großeislingen geboren wurde und von 1854 bis 1864 als Bierbrauer in den USA arbeitete hatte in Bremen ein Bier nach Pilsener Brauart entwickelt, das monatelange Reisen nach Übersee ohne Geschmackseinbußen übersteht.
Mit dem Bremer Schlüssel und den beiden Goldmedaillen im Signet war der Siegeszug von Beck's jetzt nicht mehr aufzuhalten. Der Export des Kaiserbieres begann mit der Einrichtung der Reichspostdampferlinien nach Femost im Jahre 1886, wobei anzumerken ist, daß die erste Ladung Bier schon 1875 über Bremerhaven nach Niederländisch--Indien verschifft wurde.
Auch große Reedereien, wie z.B. der Norddeutsche Lloyd, und später die britische Reederei P.& 0. wickelten ihr Proviantgeschäft exklusiv mit der Kaiserbrauerei ab. Bereits im Jahre 1900 exportierte die Kaiserbrauerei schon über 100.000 Hektoliter Bier, während lokal nur etwas mehr als die Hälfte verkauft wurde.
Den Ersten Weltkrieg überlebte die Kaiserbrauerei nur durch die Belieferung der deutschen Truppen. Danach übertrug die Kaiserbrauerei das gesamte Inlandsgeschäft der neu gegründeten Haake-Beck Brauerei AG. und nannte sich selber in "Exportbrauerei Beck & Co." um. Beck & Co. wurde auch Mehrheitsaktionär bei der Nienburger Glashütte und sicherte sich dadurch den Bedarf von ca. 25 Millionen Flaschen jährlich.
Den Zweiten Weltkrieg überlebte die Brauerei ebenfalls durch die Belieferung der deutschen Wehrmacht und verschiedener Reedereien. Im Jahre 1944 mußte die Brauerei die Produktion durch einen Luftangriff einstellen und konnte diese erst nach der Währungsreform 1948 wieder aufnehmen. Damals war Becks Bier im deutschen Inland kaum bekannt, weil die Brauerei bisher ausschließlich für den Export produziert hatte.
Ab 1953 füllte Beck& Co. das Bier auch in Dosen ab und exportierte es. Mit dem Werbeslogan "Beck's Bier löscht Männer-Durst" schaltete die Brauerei dann erstmals bundesweit Anzeigen und schrieb Werbegeschichte. Der Absatz des Bieres steigt stetig und der "Beck'ser", ein Sechserträger für Flaschen, wird erfunden. Ab 1974 gibt es Becks auch als Faßbier auf dem deutschen Markt.
Von 1958 bis heute ist das Unternehmen stets mit neuen Ideen in der Fernsehwerbung präsent. Seit Mitte der 80er Jahre verfolgt die Brauerei die maritime Werbelinie mit dem Großsegler "Alexander von Humbold“ und wird dadurch weltweit noch bekannter. Auf einer Weltreise von Oktober 1998 bis April 1999 hat der grüne Segler z.B.15.000 Seemeilen zurückgelegt und 27 Häfen in 17 Ländern besucht. Heute sind große Popstars wie z.B. Joe Cocker und Marius Müller-Westemhagen mit Live-Konzerten in verschiedenen Orten Werbeträger von Beck's.
Die Brauerei Beck & Co. beschäftigt z.Zt. ca.1.500 Mitarbeiter und produziert jährlich über 5 Millionen Hektoliter Bier. Davon geht etwa die Hälfte in den weltweiten Export. Allein 1998 wurden über Bremerhaven ca. 16.000 Container verschifft. In jeder Minute werden weltweit ca. 3.000 Flaschen Becks getrunken.
In Zusammenarbeit mit der Wittheit zu Bremen veranstaltet das "Bremer Tagebuch" einen Filmund Vortragsabend über ein bremisches Traditionsunternehmen, das in der Produktwerbung Spitzenwerte erreicht hat. Die Marke Beck's ist in Deutschland bei über 90% der Bierkonsumenten bekannt.
Die Becks-Werbung ist inzwischen internationalisiert und darüber spricht u.a. erstmals öffentlich Ulrike Grünrock-Kern, PR-Chefin der Brauerei Becks & Co. in ihrem Vortrag "Beck's Entstehung und Entwicklung einer Weltmarke". Programmfolge:
Ein Vortrag mit Lichtbildern von Ulrike Grünrock-Kern
Jubiläumsfilm der Brauerei Beck & Co., 16min, 1998
Beispiele aus dem Firmenarchiv, 10min, 1999
Eine Coproduktion von Beck & Co. und SAT 1, 15min, 1999
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 90 Minuten. Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind unter Tel. 361-3503 erforderlich.