08.05.2007
Damit zählen 88 Mitglieder zum Kreis der umweltaktiven Unternehmen
Über Wege zum erfolgreichen Klima- und Umweltschutz wird derzeit überall diskutiert. Denn der Klimawandel bedroht laut jüngst veröffentlichtem UN-Klimabericht Milliarden Menschen durch Ernteausfälle, Überschwemmungen und Artensterben. Fest steht: Die Natur bildet unsere Lebensgrundlage und es muss alles Mögliche getan werden, um sie zu erhalten.
Das erkennen immer mehr Bremer und Bremerhavener Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen. Heute (8. Mai 2007) traten mit der Christlichen Heimstiftung, der Deutsche Post AG Niederlassung Brief, der Elektro Siemer GmbH, der GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft mbH, der Kieserling Holding GmbH und der Sensient Flavor GmbH sechs weitere Betriebe der ’partnerschaft umwelt unternehmen’ bei. Sie alle tun mehr für die Umwelt, als das Gesetz ihnen vorschreibt. Damit wächst das vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr sowie dem RKW Bremen e.V. im Jahr 2003 initiierte Umweltnetzwerk auf 88 Mitglieder.
„Die Aufnahme in die Umweltinitiative ist für uns Auszeichnung und Anerkennung unserer bisher geleisteten Arbeit im Bereich Umweltschutz. Wir sehen die Mitgliedschaft aber auch als Ansporn, uns im Kreis Gleichgesinnter weiter zu verbessern“, sagte Manfred Hennig, geschäftsführender Gesellschafter der operativen Kieserling Gruppe bei der Beitrittsveranstaltung im Club zu Bremen. Staatsrätin Christine Kramer vom Umweltressort freute sich besonders, neben international agierenden und mit großem Aktionsradius tätigen Unternehmen auch wieder einen Handwerksbetrieb sowie erstmals ein Pflegeheim in der ’puu’ begrüßen zu dürfen: „Das zeigt einmal mehr, dass Ökonomie und Ökologie in den unterschiedlichsten Arbeitsgebieten Hand in Hand gehen können. Und das ist wichtig: Schließlich ist jede Wirtschaftstätigkeit – ob die eines Großkonzerns oder eines Kleinbetriebs – mit Auswirkungen auf die Umwelt verbunden.“ Dass Bremer und Bremerhavener Unternehmen vermehrt auf betriebliches Umweltengagement setzen, erklärt Kramer mit den Vorteilen, die mit einer ökologischen Ausrichtung einhergehen. „Alle unsere Mitglieder demonstrieren, dass Umweltschutz nicht nur Kosten produziert, sondern diese über kurz oder lang auch senkt.“ Genau diese Erfahrung haben auch die sechs „Neuen“ gemacht.
Die sechs neuen aktiven Umweltschützer vorgestellt:
Die Christliche Heimstiftung Bremerhaven, ein gemeinnütziges Unternehmen der stationären Altenhilfe, hat zum Beispiel mit der Umsetzung zahlreicher Umweltschutzmaßnahmen die Energieverbräuche im Haus minimiert und damit auch die monatlichen Ausgaben deutlich reduziert. Seit der Einführung eines Umweltmanagementsystems im Jahr 2002 ist der Stromverbrauch des 1972 von der Vereinigten Protestantischen Gemeinde und der Evangelisch-reformierten Gemeinde Bremerhaven gegründeten Heims um 14 Prozent, der Gasverbrauch sogar um 32 Prozent gesunken. Für die konsequente Anwendung des Systems wurde der Betrieb als erstes Altenstift im Land Bremen nach der Verordnung EMAS II zertifiziert. Mit seinem ökologischen Engagement möchte das Heim in der Umsetzung christlicher Werte Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen.
Auch die Elektro Siemer GmbH, die sich als Problemlöser in allen Sparten der Elektrotechnik versteht, hat sich dazu verpflichtet, energieeffizient und ressourcenschonend zu arbeiten. Das 1925 gegründete Familienunternehmen für Installation, Rundfunk, Beleuchtung und Kundendienst führte jüngst das für eine Firmengröße von bis zu 50 Mitarbeitern entwickelte Managementsystem EcoStep ein. Neben den Themen Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit beinhaltet dieses System auch Umweltschutz und bereitet Betriebe auf die Zertifizierung nach ISO 14001 vor. Heute wird bei Elektro Siemer Abfall vermieden und der Energieverbrauch möglichst niedrig gehalten. Das eigene ökologische Wissen gibt das Unternehmen an seine Kunden weiter, zum Beispiel mit Energiespartipps für die Hauselektrik und -beleuchtung.
Ziel der Deutsche Post AG Niederlassung Brief ist der Aufbau eines umweltverträglichen Infrastruktur-Netzwerks, über das Brief-, Logistik-,Express- und Finanzdienstleistungen weiterhin professionell erbracht werden können.Denn Umweltschutz gehört längst zum festen Bestandteil der Unternehmensstrategie.Als Teil des Konzernverbunds Deutsche Post World Net,des weltweit führenden Logistik-Dienstleisters auch im Bereich Seefracht und Kontraktlogistik, ist die Deutsche Post AG Mitglied des Global Compact der Vereinten Nationen. Unternehmen,die den Pakt unterschrieben haben, sind zu ökologischem Handeln verpflichtet.Das zeigt der Standort Bremenvorbildlich: Hier werden DHL-Pakete mit umweltfreundlichen Erdgasfahrzeugen transportiert; jüngst investierte das Unternehmen mehr als 100 Millionen Euro in nachhaltige Entwicklung.
Bei der GfL Planungs- und Ingenieurgesellschaft GmbH liegt neben Infrastruktur, Bau, Wasser, Energie und Industrie ein Leistungsschwerpunkt auf Umweltfragen. Aufgabe der zum Konzernverbund Grontmij gehörenden Firma ist, bei Planungs- und Ingenieurvorhaben Lösungen für private und öffentliche Kunden zu entwerfen, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch umwelt- und ressourcenschonend sind. Umweltschutz spielt zudem bei innerbetrieblichen Abläufen eine wichtige Rolle: So wurden im europaweit tätigen Unternehmen zahlreiche Vorkehrungen zur Energieeinsparung getroffen und ein Recyclingsystem für Wertstoffe aufgebaut. Auch im Unternehmen selbst wird Umweltschutz groß geschrieben: so praktiziert die GFL ein nach DIN EN ISO 14001 zertifiziertes Qualitäts- und Umweltmanagement und fördert mit Betriebsfahrrad und Job-Tickets eine umweltfreundliche Mobilität der eigenen Belegschaft.
Die Kieserling Holding GmbH mit den operativen Firmen Kieserling Spedition + Logistik GmbH und Kieserling Transport + Logistik GmbH ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch die eher als umweltbelastend geltende Logistik- und Transportbranche einiges zum Umweltschutz beitragen kann. Die Spedition, die bundesweit die gesamte Logistikpalette von der Beschaffungs-, Lager-, Distributions-, Kontrakt- und Transportlogistik mit eigener Fahrzeugflotte und diversen Lagerstandorten abdeckt, ist nach DIN ISO 14001 zertifiziert und hat sich den effizienten Umgang mit Ressourcen auf die Fahnen geschrieben: Durch eine umweltschonende, moderne Fahrzeugflotte mit der Euro 5 Norm, Fahrerschulungen für ökologisches und ökonomisches Fahren, oder auch durch die Abwicklung eines großen Transportanteils im intermodalen Verkehr zwischen Schiene und Straße. Übrigens: die Kieserling Holding GmbH unterstützt künftig den ’preis umwelt unternehmen’ mit der Auslobung eines Preises für umweltgerechte Logistiklösungen.
In einem anderen Bereich, aber in Sachen Umweltschutz ebenso erfolgreich tätig ist die Sensient Flavor GmbH. Das Tochterunternehmen der in den USA ansässigen, weltweit operierenden Sensient Corporation aus Milwaukee/Wisconsin stellt Konzentrate, Aromen und Essenzen sowie Fruchtzubereitungen und Grundstoffe für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie her und vermarktet diese über ein weltweites Vertriebsnetz. Am Standort Bremen wird bei allen Arbeitsabläufen auf ökologische Aspekte geachtet. Mit Hilfe moderner Produktionsprozesse, wie Wärmerückgewinnung oder der Reduzierung des Wasserbrauches durch integrierte Reinigung, spart Sensient Flavor erhebliche Mengen Energie ein.
Weitere Informationen zur ’partnerschaft umwelt unternehmen’: Koordinierungsstelle ’partnerschaft umwelt unternehmen’ c/o RKW Bremen e.V., Telefon 0471/308 31 31 oder unter www.puu-online.de. Die ’partnerschaft umwelt unternehmen’ ist eine Gemeinschaftsinitiative des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr und des RKW Bremen e.V. in Kooperation mit der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH, der Bremer Investitions-Gesellschaft mbH und der Bremer Energie-Konsens GmbH, gefördert durch die Europäische Union. Ziel der ’puu‘ ist es, mit einem Zusammenschluss umweltaktiver Unternehmen die Vorreiterrolle des Landes Bremen beim nachhaltigen Umweltschutz weiter auszubauen.