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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Übergangswohnheim für Flüchtlinge im Schiffbauerweg ist bezugsfertig

Senatorin Stahmann bedankt sich bei Beirat und Ortsamt für Unterstützung

03.03.2014

Die Umbauten sind abgeschlossen, das Übergangswohnheim am Schiffbauerweg in direkter Nachbarschaft zur Waterfront in Gröpelingen kann im Laufe dieser Woche bezogen werden. Zunächst sollen dort 60 Flüchtlinge einziehen, die bislang in der zentralen Aufnahmeeinrichtung des Landes Bremen in der Steinsetzer Straße leben.

Besonders wichtig war für den Beirat der Einbau von Gemeinschaftsküchen. Anja Stahmann, Ortsamtsleiterin Ulrike Pala und Franziska Sophie Görlich - sie betreibt zusammen mit Uwe Eisenhut von der AWO die neue Einrichtung.
Besonders wichtig war für den Beirat der Einbau von Gemeinschaftsküchen. Anja Stahmann, Ortsamtsleiterin Ulrike Pala und Franziska Sophie Görlich - sie betreibt zusammen mit Uwe Eisenhut von der AWO die neue Einrichtung.

"Ich bin froh, dass wir hier im Westen eine feste Immobilie gefunden haben, die den Flüchtlingen für einen Übergangszeitraum wirklich gute Lebensbedingungen bietet", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. So seien eigens Küchen eingebaut worden, damit die Bewohnerinnen und Bewohner sich nach ihren eigenen kulturellen Gepflogenheiten und persönlichen Vorlieben ernähren könnten. "Ursprünglich war eine Gemeinschaftsversorgung vorgesehen", sagte die Senatorin, "wir haben aber trotz deutlich höherer Kosten den Wunsch der Beiräte im Bremer Westen umsetzen können. Für die Flüchtlinge, die hier einziehen werden, ist das eine klare Verbesserung. Ich bin froh über das Engagement des Beirats und dankbar, dass die Bürgerschaft über den Haushalts- und Finanzausschuss das Geld bereitgestellt hat."

Tisch, zwei Stühle, zwei Betten und ein kleiner Spind – einige Zimmer sind bereits eingerichtet, in anderen arbeiten noch die Handwerker.
Tisch, zwei Stühle, zwei Betten und ein kleiner Spind – einige Zimmer sind bereits eingerichtet, in anderen arbeiten noch die Handwerker.

Die Flüchtlinge werden im Erdgeschoss einziehen sowie im zweiten und dritten Obergeschoss. Insgesamt gibt es dort rund 40 Wohnräume für jeweils zwei bis fünf Menschen. Die Büros für die Leitung und den Nachtdienst sowie ein Raum für die Kinderbetreuung befinden sich im Erdgeschoss, die Küchen liegen im zweiten und dritten Stockwerk. In einigen Monaten könnten bis zu 30 weitere Flüchtlinge einziehen, sofern der Stadtteilbeirat zustimmt.

Die Kissen sind noch originalverpackt, die Matratzen mit Folien überzogen: Senatorin Anja Stahmann besucht das neue Übergangswohnheim für Flüchtlinge wenige Tage vor der Eröffnung
Die Kissen sind noch originalverpackt, die Matratzen mit Folien überzogen: Senatorin Anja Stahmann besucht das neue Übergangswohnheim für Flüchtlinge wenige Tage vor der Eröffnung

Die Flüchtlinge, darunter ungefähr ein Drittel Kinder und Jugendliche, stammen überwiegend aus Syrien und Afghanistan. Von den Kindern unterliegt die Hälfte ihrem Alter entsprechend der Schulpflicht. Das Bildungsressort ist eingebunden und organisiert nun ihre Aufnahme in Sprachkursen an Schulen.

Syrien war 2013 das Hauptherkunftsland für Flüchtlinge in der Bundesrepublik wie auch in Bremen. Diese Tendenz hat sich im Januar dieses Jahres verstärkt. Rund zwei Drittel aller Flüchtlinge (in Bremen: 71 von 121) kamen von dort, 40 weitere stammen aus den arabischen Ländern Ägypten, Irak und Afghanistan.

"Im Januar 2014 hat Bremen 71 Prozent mehr Flüchtlinge aufgenommen als im Januar 2013", sagte Anja Stahmann. "Darin spiegeln sich die zugespitzten Krisenlagen in der Welt wider." Im Jahr 2013 habe das Land insgesamt rund 1100 Flüchtlingen Schutz und Unterkunft gewährt, "für das Jahr 2014 erwarten wir rund 1400 weitere Menschen". Die Stadt Bremen nimmt 80 Prozent auf, die Stadt Bremerhaven 20 Prozent. Die Zugangs-Prognose stütze sich auf Einschätzungen aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg.

Zum Vergleich:

  • In der Spitze hatten im Jahr 1992 bundesweit fast 450.000 Flüchtlinge einen Erstantrag auf Asyl in der Bundesrepublik gestellt,
  • ab Mitte der 1990er Jahre lag die Zahl relativ stabil bei rund 130.000 pro Jahr.
  • Sie ist danach kontinuierlich gesunken bis auf ihren Tiefststand von unter 20.000 Erstanträgen im Jahr 2007.

Am Montag kommender Woche wird Senatorin Stahmann das nächste neue Übergangswohnheim besuchen. Es handelt sich um ein früheres Schwesternwohnheim auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Ost, das bis vor kurzem von der Krankenhaus-Dachgesellschaft Gesundheit Nord (GeNo) als Verwaltungsgebäude genutzt wurde. Es soll Mitte März den Betrieb für rund 60 Flüchtlinge aufnehmen. Aufgrund des gesetzlichen Verteilungsschlüssels nimmt Bremen 0,93 Prozent aller Flüchtlinge auf, die in die Bundesrepublik einreisen. Das werden im Jahr 2014 bundesweit rund 140.000 sein.

Foto: Pressestelle Senatorin für Soziales