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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bremer Bündnis traf sich zum Plenum: Viel erreicht, aber noch viel zu tun

06.02.2013

Am Mittwoch, 6. Februar 2013, trafen sich im Haus der Wissenschaft die Partner der „Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung“ zur jährlichen Plenumssitzung. Im Mittelpunkt des Treffens stand eine Zwischenbilanz des bisher Erreichten. Bremens Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Prof. Eva Quante-Brandt, die in diesem Jahr die Federführung hatte, brachte die zentrale Botschaft auf den Punkt: „Bremens Ausbildungsplatzangebot kann sich bundesweit sehen lassen. Trotzdem reicht es nicht aus, um allen interessierten Jugendlichen einen Platz zur Verfügung zu stellen.“ Die Vereinbarungen, die von Arbeitsverwaltung, drei Ressorts, dem Magistrat, den Kammern sowie den Wirtschafts- und Sozialpartnern 2010 unterzeichnet wurden, haben ein großes Ziel: mehr Jugendliche in Ausbildung zu bringen. In einem 13-Punkte-Programm hatten sich die insgesamt 28 Partner auf ein umfangreiches Maßnahmepaket verständigt, um dieses Ziel zu erreichen.

Plenummsitzung der Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung
Plenummsitzung der Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung

Die Senatorin für Jugend, Soziales, Frauen, Anja Stahmann, war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam eine Strategie weiterentwickeln, um junge Menschen in den Beruf zu bringen.“ Stahmann forderte eine umfangreichere Bildungsberatung in der Schule, um Brüche zwischen Schule und Berufsleben zu verhindern. „Der Weg ins Erwachsenenleben verläuft längst nicht bei allen jungen Menschen gradlinig. Viele brauchen ganz individuelle Formen der Unterstützung. Daran müssen wir weiter arbeiten.“ Dabei verwies sie auf den „Jugendwegweiser“, eine gerade neu aufgelegte Broschüre aus ihrem Hause, die einen Überblick über die vielfältigen Angebote des Übergangssystems der Stadt Bremen gibt.

Bremens Staatsrat für Wirtschaft und Arbeit, Prof. Matthias Stauch, wies darauf hin, dass in Bremen und mehr noch in Bremerhaven viele Ausbildungsplatzsuchende älter seien, als dies bei einem direkten Übergang von Schule in Ausbildung zu erwarten sei. Diese „Altbewerber/-innen“ stellten ein großes Problem dar. Der Geschäftsführer der Unternehmensverbände, Marcel Christmann, begrüßte, dass erstmals die Ausbildungsmärkte in Bremen und Bremerhaven getrennt voneinander dargestellt wurden. So könnten spezifische Instrumente entwickelt werden, um den unterschiedlichen Situationen besser Rechnung zu tragen. Einig waren sich die Partner auch darin, dass das Modell einer „Jugendberufsagentur“, das sich bereits in vielen Städten etabliert hat, genauer geprüft werden soll, um zu sehen, ob es auch für bremische Beratungssysteme eine Weiterentwicklung sein kann. ob es sich auch in Bremen umsetzen lässt.

Christoph Weiss, der als neuer Präses der Handelskammer Bremen zum ersten Mal dabei war: „Dieses Instrument konzentriert Beratung und Unterstützung unter einem Dach und sorgt dafür, dass kein Jugendlicher verloren geht. Ich halte es für eine gute Idee, sich näher damit zu beschäftigen.“ Annette Düring, DGB-Vorsitzende, lobte die Zusammenarbeit der Bündnispartner, stellte aber fest: „Wir haben immer noch zu wenig betriebliche Ausbildungsplätze“. Sie forderte strukturelle Veränderungen, um Jugendliche mit Migrationshintergrund stärker einzubinden. Auch Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt sieht in diesem Bereich Handlungsbedarf: „Besonders erfreulich finde ich, dass es uns gelungen ist, eine Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, die einen Aktionsplan zur interkulturellen Öffnung von Betrieben entwickelt. Parallel zu dem Entwicklungsplan Migration und Bildung, an dem mein Haus arbeitet, sollte es uns damit gelingen, einen guten Schritt in Richtung „Diversity Management“ zu gehen. Es darf zu keiner Diskriminierung kommen.“ Unter der Leitung der Bildungssenatorin vereinbarten die Partner die Arbeitsschwerpunkte für das letzte Jahr der Vereinbarungen und einigten sich darauf, wer sie übernimmt.

An dem Bündnis beteiligen sich:
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Kammern aus Industrie und Handel, der Freien Berufe, Unternehmerverbände, Arbeitgeberverband Bremerhaven, Handwerkskammer Bremen, Arbeitgeberverband Handwerk und Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde, DGB, Arbeitnehmerkammern, Agentur für Arbeit und Jobcenter, Senat und Magistrat Bremerhaven.

Foto: Pressestelle der Senatorin für Bildung und Wissenschaft.