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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper bietet Bremer Bündnis für Bildung Zusammenarbeit an

03.05.2012

„Wir wollen konkret mit den Eltern Handlungsbedarfe identifizieren und über Unterrichtsausfall und Ausstattung reden“, sagte Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper als Reaktion auf die heute (03.05.2012) veröffentlichten Ergebnisse einer Elternumfrage. „Es ist bekannt, dass an einigen Schulen in der Stadtgemeinde in baulicher und organisatorischer Hinsicht noch viel zu tun ist, doch wir sind dabei und haben schon viel geschafft.“ Allein in der vergangenen Legislaturperiode (vom Jahr 2007 bis zum Jahr 2011) konnten insgesamt 202,4 Millionen Euro in Bau- und Sanierungsmaßnahmen für öffentliche Schulen gesteckt werden. „Mit zusätzlichen 26,2 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II des Bundes sind wir einen Riesenschritt vorangekommen“, erinnerte die Senatorin.

Zugleich gab sie zu bedenken, dass eine solche E-Mail-Umfrage, an der Eltern aus 46 Prozent der öffentlichen Schulen in der Stadtgemeinde Bremen teilgenommen haben, natürlich nicht repräsentativ sein könne. Dies zeige sich insbesondere beim Thema Unterrichtsausfall. Der Krankenstand im bremischen öffentlichen Dienst erzeuge zwar eine Fehlzeitquote von 8,42 Prozent, wie das Bündnis feststellt, doch die Schulen lägen deutlich darunter. So betrage beispielsweise die Fehlzeitquote in den Grundschulen 5,73 Prozent, führte die Senatorin eine Zahl aus der offiziellen Statistik des Senats an. Die Zahl der Langzeitkranken an Schulen liege seit 2008 konstant bei 1 Prozent und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 1,5 Prozent. In der jüngsten Auswertung der Stundenausfälle wurden im Oktober 2012 zwar 7,8 Prozent der Stunden von Ausfall betroffen, jedoch durch Vertretung und Mitbetreuung an den Schulen seien unterm Strich 2,1 Prozent tatsächlich ausgefallen. „Das ist im Vergleich der Bundesländer ein gutes Ergebnis“, sagte Jürgens-Pieper, „die Schulleitungen und Lehrkräfte in unseren Schulen gehen sehr verantwortungsvoll mit der Unterrichtszeit um und bemühen sich immer um schnelle Lösungen im Fall von plötzlichen Erkrankungen.“ Die Schulen seien mit einer Vertretungsreserve ausgestattet, und die Behörde habe auf eine langjährige Forderung des Personalrates Schulen reagiert und zum 1. August 2011 einen Vertretungspool für längerfristige Vertretungen ab 3 Monaten eingerichtet. Dafür wurden 30 Stellen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus verfügen die Schulen über Vertretungsbudgets.

Die Klage über veraltete Schulbücher sei nicht neu und schon häufig vorgetragen worden, räumte Jürgens-Pieper ein. Doch wenn ihre Behörde einem konkreten Fall nachgehe, stellen sich nicht selten heraus, dass Schulen das Budget für Bücher nicht ausgeben, sondern für größere Anschaffungen ansparten. An den Schulen stehen 42 Euro für Lehr- und Lernmittel pro Schüler in der Grundschule und 52 Euro in der Sekundarstufe I pro Schüler und Jahr zur Verfügung. Die Mittel für Bücher in den neu startenden Oberschulen seien im Doppelhaushalt 2010/2011 zudem noch einmal um 300 000 Euro aufgestockt worden, weil in einer Schule für alle für eine heterogene Schülerschaft Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaus vorgehalten werden müssten. Im Jahr 2011 standen den Schulen insgesamt 5,3 Millionen Euro für Lehr- und Lernmittel zur Verfügung (zum Vergleich 2010 waren es 4,9 Millionen Euro).

Die Lehrerversorgung in Bremen liege knapp unter Bundesdurchschnitt, sagte Jürgens-Pieper. Jede frei werdende Lehrerstelle werde seit 2007 wieder besetzt. Die Schüler-Lehrer-Relation läge im Land Bremen aktuell bei 15,9 Schülern pro Lehrer, der Bundesdurchschnitt betrage 15,7. Vergleiche man die Schüler-Lehrer-Relation allein an den allgemeinbildenden Schulen, ohne berufsbildende Schulen, so läge sie bei 14, deutschlandweit bei 14,3 Schülern pro Lehrer.

Im kommenden Doppelhaushalt stehen zusätzliche Mittel für „ganztägiges Lernen“ in Höhe von 1,7 Millionen Euro in diesem und weitere 4,6 Millionen Euro im nächsten Jahr zur Verfügung. An investiven Mitteln werden es weitere 4,9 Millionen Euro in diesem Jahr und 3,9 Millionen Euro für 2013 sein. „Der Senat hat im Bildungsbereich trotz des Sanierungskurses einen politischen Schwerpunkt gesetzt. Wir werden damit weitere Ganztagsschulen entwickeln und Schulen renovieren und sanieren müssen, weil ich in der Tat einen großen Sanierungsstau mit meinem Amtsantritt übernommen habe“, sagte die Senatorin.