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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Neue Rote Listen für Bremen und Niedersachsen veröffentlicht

Mehr als ein Drittel der Säugetiere gelten als gefährdet oder sind ausgestorben

07.08.2025

Die letzte Aktualisierung der roten Listen für Säugetiere ist mehr als 30 Jahre alt. Nun legen Bremen und Niedersachsen neue Bewertungen der Bestände vor. Daraus lassen sich die Erhaltungszustände ableiten. Die neuen Listen belegen sowohl positive als auch negative Entwicklungen beim Artenschutz.

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Kathrin Moosdorf: "Einige Bestände haben sich erholt. Die nun vorliegenden Listen zeigen, dass es im Arten- und Habitatschutz Erfolge gibt, wir also mit unseren Managementmaßnahmen unbedingt weitermachen müssen. Gleichzeitig ist es jedoch erschütternd, dass jede dritte Säugetierart bei uns gefährdet oder bereits ausgestorben ist. Die nun vorliegenden Listen sind Mahnung, die Natur und die Tiere mit noch mehr Engagement zu schützen und zu pflegen."

Erfreulich ist, dass in Bremen der Biber wieder heimisch geworden ist. Galt er vor 30 Jahren noch als ausgestorben, leben heute Biber an zwei Standorten. Nachweise gibt es in Bremen Borgfeld und in Hemelingen. Auch der Bestand von Fischottern hat sich erholt. Die Tiere waren Anfang der 90er Jahre in Bremen noch als gefährdet eingestuft, nun gelten sie als etabliert. Sie sind insbesondere an kleineren Fließgewässern wie der Wümme zu finden. Deutlich verschlechtert haben sich die Bestände des Igels. Er wird nun als gefährdete Tierart eingestuft. Weiterhin schlecht steht es in Bremen um Fledermäuse. Insbesondere beim Großen Abendsegler und der Breiflügelfledermaus sind die Bestände stark rückläufig. Dass Säugetiere gefährdet sind oder sogar aussterben, liegt unter anderem an der fortschreitenden Urbanisierung, der hohen Dichte an Verkehrswegen und den Auswirkungen des Klimawandels.

Ein Team aus insgesamt 34 Fachleuten aus Bremen und Niedersachsen haben unter der Leitung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz insgesamt 74 Säugetierarten nach bundesweit einheitlichen Kriterien bewertet. Insgesamt sind demnach 35 Prozent der Arten bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. Weitere zehn Prozent stehen auf der Vorwarnliste.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96 269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de