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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Hochwasserschutz vom Rot Kreuz Krankenhaus bis zum Deichschart

Vorplanungen für weiteren Bauabschnitt der Stadtstrecke präsentiert

08.11.2023

Mehr als eine halbe Million Menschen leben im Bundesland Bremen in Gebieten, die durch Hochwasser gefährdet sind. Diese Zahl macht deutlich, dass gute und sichere Deiche in Bremen eine besonders hohe Bedeutung haben. Der Weltklimarat hat festgestellt, dass die Pegel der Weltmeere in den kommenden Jahren schneller und stärker ansteigen werden, also noch vor wenigen Jahren angenommen. Außerdem werden Sturmfluten mit extremen Pegelständen deutlich zunehmen. Für den Hochwasserschutz in Bremen bedeutet das: Deiche im gesamten Stadtstaat müssen für die Zukunft konsequent und zügig ertüchtigt und zum Teil deutlich erhöht werden.

Ein Projekt mit besonderer Dringlichkeit ist die sogenannte Stadtstrecke am innenstadtnahen linken Weserufer. Der Bauabschnitt BA4 zwischen Rotes-Kreuz-Krankenhaus und dem Deichschart wird zurzeit geplant. Hier muss der Deich um bis zu 70 Zentimeter erhöht werden. Auch der Aufbau des Deiches entspricht nicht den technischen Anforderungen für die vorhergesagten Wasserstände. Klar ist: Ein neuer, höherer und sicherer Deich braucht mehr Platz. Anliegende, in großen Teilen private Grundstücke müssen daher mit in die Planungen einbezogen werden. Die Deichbauingenieure bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft haben die Anwohnerinnen und Anwohner eingeladen und ihnen gestern (7. November 2023) die ersten Vorplanungen vorgestellt.

Die Überlegungen sehen für den BA4 eine sogenannte Hybridlösung vor. So soll in dem Bereich zwischen Rotes-Kreuz-Krankenhaus und Deichschart ein Erddeich mit einer Schutzwand kombiniert werden. Dadurch wird der zusätzliche Platzbedarf auf ein Minimum beschränkt. Dennoch müssen voraussichtlich Teile von Grundstücken für den Hochwasserschutz in Anspruch genommen werden. Rund 40 Anwohnerinnen und Anwohner sind zu dem Informationsabend gekommen. Sie haben Antworten auf ihre Fragen erhalten und den Planerinnen und Planern Wünsche und Anregungen für den weiteren Prozess mitgegeben. Die Gesprächsatmosphäre war konstruktiv.

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft: "Die frühe Information und die Beteiligung der Anwohnerinnen und Anwohner ist mir und meinem Haus sehr wichtig. Ich bin mir sicher: die Menschen in unseren Städten verstehen, wie dringlich die Aufgabe ist. Wir müssen Bremen gemeinsam vor den künftigen, deutlich höheren Hochwassern schützen. Die gesamte Stadtstrecke ist hier ein Kernprojekt. Wir verbinden auf drei Kilometern Deichlinie von der Eisenbahnbrücke bis zum Dammacker den Schutz vor Hochwasser mit einer positiven Stadtentwicklung. Wir wollen hier nicht nur einen Deich bauen. Wir werden neue Rad- und Fußwege, 180 ans Klima angepasste Bäume und attraktive Freizeitflächen ans linke Weserufer bringen."

Der Deichschart am Buntentor ist technisch ebenfalls dringend zu ertüchtigen, wurde im September dieses Jahres gleichzeitig unter Denkmalschutz gestellt. Daher erarbeiten die Planer zurzeit neue Lösungen, um auch diesen Bereich für die erwarteten Hochwasserereignisse zu herzurichten.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de