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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Sanftes Baggern für den Naturschutz

Staatsrätin besucht ökologische Grabenräumung im Blockland

27.10.2023

Dienten sie nur zur Be- und Entwässerung des Bremer Stadtgebiets, man könnte sie einfach nur Gräben nennen. Sie sind aber auch Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die häufig nur noch sehr selten vorkommen. In den Grünlandgräben des Bremer Blocklandes wimmelt das Leben. Damit das so bleibt, werden sie jedes Jahr im Herbst schonend von Schlamm befreit. So bleibt ihre Funktion im Wassermanagement erhalten und sie bleiben Heimat für Pflanzen und Tiere.

Staatsrätin Irene Strebl mit Landschaftsökologin Karin Hobrecht vom Schutzgebietsmanagement Blockland vor dem speziell für die ökologische Grabenräumung geeigneten Bagger. Foto: Umweltressort
Staatsrätin Irene Strebl mit Landschaftsökologin Karin Hobrecht vom Schutzgebietsmanagement Blockland vor dem speziell für die ökologische Grabenräumung geeigneten Bagger. Foto: Umweltressort

Die Staatsrätin für Naturschutz bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Irene Strebl, hat sich heute (27. Oktober 2023) selbst ein Bild über die Arbeiten im Bremer Blockland gemacht. Sie zeigte sich beeindruckt von der Achtsamkeit der Mitarbeitenden: "Hier wird nicht einfach nur Schlamm rausgebaggert. Die Mitarbeitenden schauen sich jeden Graben genau an und setzen Pflanzen um, bevor die Baggerschaufel alles abräumt. Auch Tiere werden vorsichtig umgesetzt, damit sie durch die Arbeiten nicht getötet werden. Natürlich dauert das länger. Das Ergebnis spricht jedoch für sich. Wir haben hier im Blockland einen faszinierenden Naturraum, in dem zahlreiche geschützte Arten zu Hause sind." In den Grünlandgräben kann man unter anderem den tief im Verborgenen lebenden Schlammpeitzger finden, die filigrane Grüne Mosaikjungfer und die Krebsschere. Auch Steinbeißer oder der Schmalbindige Breitflügel-Tauchkäfer leben hier.

Staatsrätin Irene Strebl macht sich ein Bild von der Ökologischen Grabenräumung und zeigt sich beeindruckt vom Ineinandergreifen von Landwirtschaft und Naturschutz. Foto: Umweltressort
Staatsrätin Irene Strebl macht sich ein Bild von der Ökologischen Grabenräumung und zeigt sich beeindruckt vom Ineinandergreifen von Landwirtschaft und Naturschutz. Foto: Umweltressort

Das Grabensystem spielt nicht nur für den Naturschutz eine wichtige Rolle. Auch die landwirtschaftliche Nutzung wäre ohne das Grabensystem kaum möglich. Erst durch dieses hunderte Kilometer lange Grabennetz ist die heutige Kulturlandschaft mit ihrer hohen Bedeutung für Landwirtschaft und Naturschutz entstanden. "Ohne die Gräben stünden unsere Weiden jeden Tag unter Wasser", gibt Landwirt Bernhard Kaemena zu bedenken. "Wir sind also darauf angewiesen, dass die Entwässerung funktioniert, die Gräben also nicht verlanden. Dass durch die ökologische Grabenräumung auch Pflanzen und Tiere erhalten bleiben, freut uns als Landwirte natürlich besonders. Die Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde ist für alle Beteiligten ein Gewinn."

Hintergrund

In den 1980er Jahren wurde das ökologische Grabenräumprogramm entwickelt und etabliert, weil Gräben immer wieder verlandet waren. Seitdem wurde das Programm gemeinsam mit der Landwirtschaft und den Deichverbänden immer weiterentwickelt und ausgedehnt. Das ökologische Grabenräumprogramm ist heute ein fester Bestandteil des praktischen Naturschutzes in Bremen und zeigt, wie gut Naturschutz, Landwirtschaft und Wasserwirtschaft ineinandergreifen. Das Programm wird an vielen Orten im Bremer Stadtgebiet umgesetzt, unter anderem in Niedervieland, in der Ochtumniederung bei Brokhuchting und im Werderland.

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen die Fotos zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Umweltressort

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de