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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Platz für Offshore-Industrie und Säbelschnäbler

Günthner: „Tempo für Offshoreansiedlung hoch halten“

23.03.2011

Mit zwei Entscheidungen hat die Deputation für Wirtschaft und Häfen heute (Mittwoch, 23. März 2011) Weichenstellungen für die weitere Entwicklung der Windenergiebranche in Bremerhaven vorgenommen. Wirtschaftssenator Martin Günthner: „Die Offshore-Industrie mit ihrer Dynamik bietet Bremerhaven für die nächsten Jahrzehnte große Chancen. Deshalb müssen wir jetzt auch das politische Tempo hochhalten.“

Bei der ersten Entscheidung geht es um Ausgleichsmaßnahmen für den geplanten Offshore-Terminal-Bremerhaven. Im Planungsbereich Blexer Bogen hat dies negative Auswirkungen auf dort rastende und mausernde Säbelschnäbler. Aufgrund artenschutzrechtlicher Vorschriften ist es erforderlich, bereits jetzt neuen Lebensraum für die Tiere zu schaffen. Daher ist eine schnellstmögliche Umsetzung dieser Maßnahme geboten, um die ambitionierte Zeitplanung für die Realisierung des Offshore-Terminals in Bremerhaven halten zu können.

Die Planungen konzentrieren sich auf die Erweiterung bzw. Optimierung der Nahrungsflächen des Säbelschnäblers (Schlickwattflächen in der Brackwasserzone) und die Entwicklung zusätzlicher Flachwasserflächen von rund 23 ha in räumlicher Nähe zum Weserwatt, um so die Funktion des betroffenen Mauser- und Rastgebietes gewährleisten zu können.

Hierfür sind Kosten in Höhe von rd. 1,857 Mio. Euro ermittelt worden. Diese Summe bedeutet eine erhebliche Einsparung gegenüber einem Betrag von 13,8 Mio. Euro, der noch im Juni 2010 angenommen worden war. Entscheidend für diesen Erfolg ist ein völlig neues Kompensationskonzept, das in intensiven Abstimmungsverfahren und unter Mithilfe von externen Fachleuten, Planern sowie Vertretern der Naturschutzbehörden entwickelt werden konnte.

Ein weiterer Beschluss der Deputation sieht vor, die Erschließung des südlichen Fischereihafens und des Industriegebietes Luneort fortzusetzen. Die bestehenden Unternehmen in Bremerhaven haben weiteren Flächenbedarf angemeldet. Darüber hinaus befindet sich die Wirtschaftsförderung in vielfältigen Ansiedlungsgesprächen. Mit dem Bau einer neuen Erschließungsstraße und der Bereitstellung von Planungsmitteln zur Anbindung des Industriegebietes Luneort werden die Voraussetzungen für die Vermarktung weiterer Flächen geschaffen. Die Finanzierung der erforderlichen 7,7 Mio. Euro wird aus Mitteln des Landes Bremen, der Stadt Bremerhaven und des Bundes dargestellt.

Wirtschaftssenator Martin Günthner verwies darauf, dass der Einsatz dieser Mittel sich um ein vielfaches auszahlen werde. Im Zusammenhang mit der Planung des Offshore-Terminals hatte die PROGNOS AG aufgezeigt, dass der weitaus überwiegende Teil der Effekte des Offshore Terminals nicht vom Betrieb der Anlage selbst, sondern aufgrund der weiteren absehbaren gewerblichen Entwicklung auf der Luneplate zu erwarten sind. Das Offshore Terminal wird somit als „Warenausgangszone“ einen entscheidenden Impuls für eine erfolgreiche Standortortentwicklung setzen.

Gegliedert in verschiedenen Szenarien werden in der Studie bis zum Jahr 2040 rd. 7.000 (Base-Case-Szenario) neue Arbeitsplätze errechnet. Das Best-Case-Szenario geht sogar von bis zu 14.000 neuen Arbeitsplätzen aus. Verbunden mit dieser deutlichen Zunahme an Arbeitsplätzen würden aufgrund arbeitsplatzbedingter Zuwanderung auch bis zu 4.900 neue Einwohner in der Seestadt leben.