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Der Senator für Kultur

30 Jahre Künstlerhaus Bremen: Kulturstaatsrätin Emigholz eröffnet das Jubiläumsprogramm mit Ausstellungen, Offenen Ateliers, Aktionen und Performances

08.07.2022

Ateliers für bildende Künstlerinnen und Künstler, eine Galerie, eine Druck- und eine Holzwerkstatt, Studios und Büros der Kreativ-Szene, die Künstlerverbände BBK und GEDOK und ein Restaurant. All dies vereint seit 30 Jahren das Künstlerhaus Bremen als lebendiger Ort der Produktion und Präsentation von Kunst und Kultur. Zur Eröffnung des Jubiläumsprogramms begrüßte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz am Freitagabend (8. Juli 2022) zusammen mit der Geschäftsführerin des Kulturhauses, Janine Behrens, die Gäste. Anschließend führte die künstlerische Leiterin Nadja Quante in das Programm ein, dessen Herzstück die Gruppenausstellung "The Palliative Turn" gleich im Anschluss vorgestellt wurde.

Staatsrätin Carmen Emigholz gratuliert dem Künstlerhaus zu engagiertem und erfolgreichem Wirken über 30 Jahre für die Bildende Kunst in Bremen. Foto: Kerstin Rolfes
Staatsrätin Carmen Emigholz gratuliert dem Künstlerhaus zu engagiertem und erfolgreichem Wirken über 30 Jahre für die Bildende Kunst in Bremen. Foto: Kerstin Rolfes

Anfang der 1990er-Jahre gründeten Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturakteurinnen und Kulturakteure das Künstlerhaus Bremen als Ort für die Produktion, Präsentation und Diskussion von zeitgenössischer Kunst in Bremen. Rund 120 von ihnen hatten bisher die Möglichkeit, ihre Arbeit hier in den Ateliers zu fertigen, die zu günstigen Bedingungen und einer Nutzungsdauer von fünf bis sieben Jahren zur Verfügung gestellt werden. Der Senator für Kultur fördert das Künstlerhaus nicht nur institutionell, sondern hat dort auch Förderprogramme wie Helsinki Artist Residency, Visiting Curator sowie das Bremer Atelierstipendium angesiedelt. "Das Künstlerhaus Bremen ist eine räumlich bedeutsame Konstante für Kulturschaffende und eine enorm wichtige Institution für die Bildende Kunst in Bremen, eine Anlaufstelle, ein Austauschort, ein Leuchtturm und Anker für die Szene", betonte Kulturstaatsrätin Emigholz und bekräftigte den Willen der Politik, diese wichtige Institution auch weiter zu unterstützen.

Zahlreiche Gäste, Kollegen und Nachbarn kamen, um den Macherinnen und Machern des Künstlerhaus Bremen zu gratulieren. Foto: Kerstin Rolfes
Zahlreiche Gäste, Kollegen und Nachbarn kamen, um den Macherinnen und Machern des Künstlerhaus Bremen zu gratulieren. Foto: Kerstin Rolfes

Mit dem Jubiläumsprogramm zum 30-jährigen Bestehen, setzt sich das Künstlerhaus Bremen mit den aktuellen Bedingungen von Kunst- und Kulturarbeit im Wandel der Zeit auseinander. Die Gruppenausstellung "The Palliative Turn" ist ein kollaboratives und interdisziplinäres Projekt, an dem mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler beteiligt sind. Im Rahmen der Association for the Palliative Turn (APT) haben sie sich mit Designerinnen und Designern, einer Kinesiologin, einem Philosophen, einem Komödianten, einer Trauer- und Sterbebegleiterin und einem Klimaforscher ausgetauscht. Auf experimentelle, spekulative und humorvolle Weise wendet die APT Konzepte und Methoden der Palliativmedizin auf aktuelle Krisen der Zivilisation an – und betrachtet die Periode vor dem systemischen Kollaps als Zeit der Einsicht, des Wachstums und der Freude an allem, was noch ist. Die Ausstellung und das Rahmenprogramm wurden in enger Kooperation mit Kasia Fudakowski und Olav Westphalen kuratiert.

Weitere Highlights im Rahmen des Jubiläums sind das Jubiläumsfest am 3. September 2022 mit Aktionen, Performances und Musik – gestaltet von aktuellen und ehemaligen Mitgliedern sowie der "Tag des offenen Ateliers Bremen Neustadt" am 17. und 18. September 2022, an dem zehn Künstlerinnen und Künstler des Hauses die Türen ihrer Ateliers öffnen und ihre aktuellen Arbeiten präsentieren.

Den Höhepunkt des Programms bietet eine Ausstellung zur eigenen Geschichte, die zwischen dem 14. Oktober und 20. November 2022 in der Galerie stattfindet. Im Rahmen des Jubiläums setzen sich Künstlerinnen und Künstler aus dem Haus mit dem Archiv und der Vergangenheit des Künstlerhauses auseinander. Anna Bart, Carolin Klapp, Hannes Middelberg, Norman Neumann und Henrik Nieratschker beziehen sich in ihrer Auseinandersetzung auf die im Archiv schlummernde, in fotografischen und auditiven Dokumenten festgehaltene Vereinsgeschichte. In künstlerischen Formaten gehen sie Fragen zum Ort, seiner Geschichte und den politischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Prozessen nach.

Der Blick in die Zukunft ist dem Künstlerhaus Bremen sehr wichtig. So wurde in der Vergangenheit immer wieder das eigene Konzept hinterfragt. Aus der Beschäftigung mit gesellschaftlichen Fragen und der eigenen Verortung ist ein neues Leitbild entstanden. Das Künstlerhaus steht für freies künstlerisches Schaffen in einem verantwortungsvollen, gemeinschaftlichen und solidarischen Umfeld. Diversität, Toleranz und Gleichberechtigung prägen das Verständnis von freier Kunst und Gesellschaft. Ein transparentes und respektvolles Handeln in allen Bereichen. Ein wertschätzendes Miteinander sowie die Bekämpfung von Diskriminierung und das Einstehen für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie faire Arbeitsbedingungen werden hier auf vorbildliche Weise gelebt. Staatsrätin Emigholz appellierte zum Abschluss ihrer Festrede an die Künstlerinnen und Künstler: "Tragt weiter zur kulturellen Bildung, zum internationalen künstlerischen Diskurs und zur gesellschaftlichen Entwicklung bei; bringt Euch ein in die Stadtgesellschaft. Bremen kann sich glücklich schätzen, eine so wertvolle Förderstätte wie das Künstlerhaus Bremen zu haben. Wir werden versuchen, Euch nach besten Kräften dabei zu unterstützen!"

Weitere Informationen zum Jubiläumsprogramm und den Ausstellungen finden Sie unter: www.kuenstlerhausbremen.de

Ansprechpartner für die Medien:
Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de