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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Gemeinsam mit den Familien - 5. Bremer Kinderschutzkonferenz stellt Partizipation in den Mittelpunkt

24.11.2010

„Gemeinsam mit den Familien – Partizipation im Kinderschutz“ - das ist das Thema der 5. Bremer Kinderschutzkonferenz, die heute (24. November 2010) im Rathaus stattfindet. Im Mittelpunkt der Tagung steht in diesem Jahr die Zusammenarbeit der Kinderschutzfachkräfte mit den betroffenen Eltern und Kindern bzw. Jugendlichen.

„Wir wollen in Zukunft die Zusammenarbeit mit den Eltern im Kinderschutz stärker in den Blick nehmen und unsere Kompetenz dafür erhöhen. Das Motto lautet ‚Mit den Familien, um die es geht und mit den Familien, damit es geht’. Das ist eine große fachliche Herausforderung, vor der alle Jugendämter stehen. Wir erproben dazu neue Wege, um die Eltern zu befähigen auch in schwierigen Situationen ihre Kinder liebevoll und verantwortungsvoll zu fördern und zu schützen“, sagte Staatsrat Dr. Joachim Schuster. Das bedeute allerdings nicht, dass Kinder bei Gefährdungen nicht weiterhin konsequent durch das Jugendamt geschützt werden. Kontrolle und Zusammenarbeit seien kein Gegensatz. „Jugendhilfe kann aber nur dann nachhaltig und im Sinne der Kinder erfolgreich sein, wenn es gelingt, die Abwehr und die Widerstände der Familien zu überwinden und wertschätzend mit ihnen zu Ergebnissen zu kommen“, so Schuster weiter.

Bei der 5. Kinderschutzkonferenz wurde unter anderem das „Bremer Frühgeborenen Nachsorgekonzept“ des Eltern-Kind-Zentrums/Gesundheit Nord vorgestellt. Frühgeborene Kinder sind in ihrer Entwicklung in höherem Maße gefährdet und brauchen daher besondere Aufmerksamkeit. Das Nachsorgekonzept fördert die körperliche Entwicklung des Kindes, indem die notwendigen therapeutischen und heilpädagogischen Maßnahmen initiiert werden. Eltern werden in der Krankheits- und Krisenbewältigung unterstützt. Dazu ist eine enge Vernetzung mit dem gesamten Unterstützungssystem der Familie notwendig.

Präsentiert wurde außerdem das Projekt „Familienklasse Bremen West“. Folgend dem Konzept dieses Ansatzes, die Eltern bei Schulproblemen mit einzubeziehen, waren auch die Familien bei der Presse- und der Kinderschutzkonferenz anwesend. Ziel der Familienklasse ist es, Kinder und Jugendliche, die Verhaltensprobleme oder Anzeichen von Schulverweigerung zeigen, rechtzeitig aufzufangen und wieder in ihre Klasse einzugliedern. Dazu ist die Unterstützung des Elternhauses notwendig. Das Projekt ist deshalb so aufgebaut, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen sich einmal pro Woche – gemeinsam mit einem Elternteil oder anderen Angehörigen – in der Familienklasse treffen, die aus sechs Schüler/innen verschiedener Klassen und Jahrgänge besteht.