11.03.2005
Der Vergabeausschuss für den Kulturinvestitionsfonds teilt mit:
Mit großer Enttäuschung haben die Mitglieder des Vergabeausschusses für den Kulturinvestitionsfonds die Nachricht vom Ausscheiden Bremens im Wettbewerb um den Titel „europäische Kulturhauptstadt 2010“ zur Kenntnis genommen. Eine Jury der Kultusministerkonferenz hatte am vergangenen Donnerstag (10. März 2005) aus zehn Bewerbungen Essen und Görlitz dem Bundesrat empfohlen.
Trotzdem sprach sich das Gremium auf seiner dritten Sitzung einstimmig dafür aus, den Blick in die Zukunft zu richten und den durch die Bewerbung eingeleiteten Prozess fortzusetzen. Auch ohne europäischen Titel leiste die Kultur einen wichtigen und eigenständigen Beitrag zur Sanierung des Stadtstaates. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauche Bremen eine Perspektive. Die begonnene Neuaufstellung als Kulturstadt entlang der bisher formulierten Grundsätze müsse deswegen weitergehen. Die Mitglieder des Ausschusses – Vertreter der Bürgerschaftsfraktionen, gesellschaftlicher Gruppen und bremischer Ressorts – waren sich einig, dass die bereits getätigten Investitionen in die kulturelle Substanz der Stadt eine Fortsetzung brauchen, wenn sie nicht wirkungslos bleiben sollen. Deswegen solle der Senat die bereits beschlossenen Projektmittel aus dem Kulturinvestitionsfonds freigeben.
Der Kulturinvestitionsfonds hat ein Gesamtvolumen von 8,5 Millionen Euro. Eine erste Tranche in Höhe von 4,25 Millionen Euro ist bereits vergeben. Eine gleich hohe zweite Tranche ist für das Jahr 2005 vorgesehen. An der Sitzung des Vergabegremiums nahmen neben dem Vorsitzenden, Kultursenator Dr. Peter Gloystein, der Intendant der Bewerbung, Martin Heller, der Geschäftsführer des Bewerbungsbüros, Dr. Klaus Sondergeld, der Präses der Handelskammer, Dr. Patrick Wendisch, der Kulturreferent der Arbeitnehmerkammer, Thomas Frey, sowie die Vertreter der Fraktionen in der Bürgerschaft, Carmen Emigholz (SPD), Dr. Wolfgang Schrörs (CDU) und Karin Krusche (Grüne) teil. Das Vergabegremium war im Frühjahr 2004 vom Senat eingesetzt worden.