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Der Senator für Kultur

Ehemaliger Bibliotheksdirektor Karlheinz Wallraf wird 90

16.01.2004

Seinen 90. Geburtstag begeht am 20. Januar Bibliotheksdirektor i.R. Dr. Karlheinz Wallraf, der als stellvertretender Leiter über ein Vierteljahrhundert gemeinsam mit dem legendären Direktor Werner Mevissen die Geschicke der damaligen Volksbüchereien lenkte und mit ihm die Weichen stellte für ein großstädtisches Bibliothekssystem, der späteren Stadtbibliothek Bremen. Geboren 1914 in Köln, legte Wallraf - nach der Promotion im Fach Soziologie und nach seinem Kriegsdienst - 1947 die Prüfung für den "Dienst an volkstümlichen Büchereien" ab. Zu einem Zeitpunkt, als das westdeutsche Bibliothekswesen gerade wieder aufgebaut wurde und sich neu orientierte. Von Anbeginn hat er sich an dieser Entwicklung beteiligt: zunächst als Direktionsassistent bei den Kölner öffentlichen Bibliotheken und als erster Geschäftsführer des gerade gegründeten Deutschen Büchereiverbandes. Den 36-Jährigen holte 1950 Werner Mevissen als Leiter des Lektorats und als seinen Vertreter in die Hansestadt. Wallraf sichtete als Cheflektor das aktuelle Angebot des Buch- und Zeitschriftenmarktes und verantwortete den Bestandsaufbau in den Bibliotheken. Generationen von Bibliothekaren und Praktikanten in der Ausbildung "erzog" er im Sinne damaliger aktueller Arbeitsinhalte zu kritischer, vergleichender Rezensionsarbeit und zur Auseinandersetzung mit Literatur. Er war darüber hinaus über viele Jahre Mitherausgeber der Fachzeitschrift "Buch und Bibliothek", Rezensent und Autor oft brisanter Themen. Seine Fachkompetenz wurde weit über Bremen hinaus geschätzt, und an "Karriereangeboten" fehlte es nicht. Doch Wallraf blieb in Bremen, fühlte sich der Stadtbibliothek, ihrem rasanten Aufbau und den Mitarbeitern zu sehr verbunden. 63-jährig lässt er sich trotzdem Ende 1976 in den Ruhestand verabschieden, um mehr Zeit für seine persönlichen Interessen, Lesen und Schreiben sowie das Reisen, zu haben. Heute lebt der Jubilar, der sich auch weiterhin für die Entwicklung der Stadtbibliothek sehr interessiert, zusammen mit seiner Ehefrau in einem Bremer Altenwohnheim.

Rückfragen können Sie richten an: Peter Hombeck, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, StadtBibliothek Bremen, Friedrich-Ebert-Straße 101/105, 28199 Bremen, Fon 0421-361 47 08, Fax 0421-361 100 60, Mail peter.hombeck@stadtbibliothek.bremen.de. www.stadtbibliothek-bremen.de