Die Beratungsstelle "Neue Wege – Wege aus der Beziehungsgewalt" informiert aktuell darüber, dass sie wegen fehlender Beratungskapazitäten bis März 2024 keine weiteren Termine vergeben wird. Nach Angaben des Trägers gibt es eine Warteliste für Betroffene von Gewalt mit Wartezeiten von acht Wochen. Bereits am 22. November 2023 hatten Bremer Hilfs- und Beratungseinrichtungen einen offenen Brief veröffentlicht sowie im Parlamentsausschuss für Gleichstellung berichtet, um auf Finanzierungslücken im kommenden Jahr hinzuweisen. Die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm sagt dazu:
"Die Beratungseinrichtung 'Neue Wege' ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Bremen. Die langen Wartezeiten waren bereits ein gravierendes Problem, der jetzige Aufnahmestopp ist inakzeptabel. Das Land Bremen muss sofort handeln und die für eine zeitnahe Beratung notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen. Bremen hat sich im Jahr 2022 mit dem Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen dazu verpflichtet, von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen zu schützen und ihnen entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote bereitzustellen. Dieser Verpflichtung muss das Land auch konsequent nachkommen.
Der Landesaktionsplan zielt mit vielen der dort festgelegten Maßnahmen explizit darauf ab, von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen zu informieren und zu befähigen sich Hilfe zu suchen, um ihre Situation zu verbessern. Zudem werden seit 2020 von der Polizei im Falle von häuslicher Gewalt die Kontaktdaten der Betroffenen an die Beratungsstelle 'Neue Wege' übermittelt, damit eine proaktive Ansprache erfolgen kann. Das alles sind wichtige Maßnahmen, um Frauen vor Gewalt zu schützen und hat zu einer verstärkten Beratungsnachfrage bei der Einrichtung geführt. Der Anstieg an Nachfragen war also absehbar. Er ist zudem seit längerem bekannt. Deshalb muss 'Neue Wege' in die Lage versetzt werden, das Angebot so aufzustellen, dass keine oder nur sehr kurze Wartezeiten entstehen. Von Gewalt betroffene Frauen befinden sich häufig in einer Notsituation und benötigen unmittelbare Hilfs- und Unterstützungsangebote."
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