Prof. Dr. Anna Greve heißt die neue Direktorin des Focke-Museums. Die 47-jährige Kunsthistorikern, die 2012 in Karlsruhe habilitiert wurde, tritt ihre neue Position im Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte am heutigen Montag (2. November) an. Der Vorstand des Museums ist damit wieder komplett. Greve folgt auf Dr. Frauke von der Haar, die das Haus im Januar verlassen hatte und zum Stadtmuseum Museum nach München gewechselt war.
"Ich freue mich sehr, dass wir mit Prof. Dr. Anna Greve eine profilierte Wissenschaftlerin und ausgewiesene Expertin für Museen für das Focke-Museum gewinnen konnten", betont die Vorsitzende des Stiftungsrats, Kultur-Staatsrätin Carmen Emigholz. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Frau Prof. Dr. Greve nicht nur ihre hohe fachliche Qualifikation einbringt, sondern auch dank ihrer klaren inhaltlichen Vorstellungen dieses für die Bremerinnen und Bremer so wichtige Haus in eine gute Zukunft führen kann."
Prof. Dr. Anna Greve hatte sich in einem bundesweiten Auswahlverfahren beworben und war dann von einer auch überregional besetzten Findungskommission dem Stiftungsrat als neue Direktorin vorgeschlagen worden. Der Stiftungsrat folgte dieser Empfehlung einstimmig.
"Ich freue mich auf die Aufgabe, gemeinsam mit einem großartigen Team das Focke-Museum zu einer neuartigen Kultureinrichtung für die Bremer und Bremerinnen weiterzuentwickeln", umreißt die neue Direktorin ihre inhaltlichen Vorstellungen. "Mein Ziel ist es, die Konzeptionen des Museums als Ort des historischen Gedächtnisses mit einer modernen, zeitgemäßen Interpretation eines Bürgerhauses unter einem Dach zusammenzuführen. Im Bürgersinn und auf der Grundlage einer historisch gewachsenen Sammlung zur bremischen Geschichte, soll das Haus ein neuer Kultur- und Diskussionsort für die Menschen in unserem Bundesland werden", so Prof. Dr. Anna Greve weiter. Es gelte, neue Sammlungspräsentationen und Veranstaltungsformate zu entwickeln und zu erproben, die die Stadtthemen konkret mit der Sammlung verbinden, bevor 2023 das Haupthaus dann für den Umbau geschlossen werde. Über die sozialen Medien wird sie das Projekt "100 Tage – 100 Objekte" starten und lädt alle Bremerinnen und Bremer ein, mit ihr zusammen die Sammlung kennenzulernen.
Die kaufmännische Geschäftsführerin des Focke-Museums, Swantje Markus, betonte, dass sich das gesamte Haus auf die neue Direktorin freue: "Mit Frau Prof. Dr. Greve bekommt das Focke-Museum eine engagierte und Bremen-erfahrene Direktorin. Ich kenne Frau Prof. Dr. Greve schon lange aus der Zusammenarbeit im Museumssektor und habe sie immer klug, engagiert und voller Tatkraft erlebt. Ich freue mich sehr, dass der Stiftungsrat und die Findungskommission eine so kompetente Vorstandskollegin ausgewählt haben."
Die neue Direktorin des Focke-Museums studierte nach dem Abitur Kunstgeschichte und Politikwissenschaft an der Universität Osnabrück, wo sie 2002 promovierte. Anschließend wechselte Anna Greve als Volontärin an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und arbeitete bis 2007 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mathematisch-Physikalischen Salon und der Galerie Neue Meister in Dresden.
Ab 2007 ging Anna Greve als wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Karlsruher Institut für Technologie, wo sie habilitiert wurde. 2012 wechselte Anna Greve nach Bremen zum Senator für Kultur, zunächst als Museumsreferentin, später dann als Leiterin des Fachreferats Museen, Staatsarchiv, Landesarchäologie, Landesamt für Denkmalpflege, Obere Denkmalschutzbehörde, Kulturgutschutz. Schon mit Beginn ihrer Tätigkeit im Kulturressort lehrte und forschte Anna Greve an der Universität Bremen, 2020 wurde sie zur Honorarprofessorin bestellt. Zuletzt erschien ihre Publikation "Koloniales Erbe in Museen. Kritische Weißseinsforschung in der praktischen Museumsarbeit".
"Für unsere senatorische Behörde war Frau Prof. Dr. Greve ein fachlicher Glücksfall, und ich bin sehr froh darüber, dass sie mit ihrer hohen Fachkompetenz auch in Zukunft die Weiterentwicklung des Focke-Museums als Ort der bremischen Erinnerung vorantreibt", so Kultur-Staatsrätin Emigholz abschließend.
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