Prism, Queer Fishtown, CSD: die queere Szene in Bremerhaven ist innerhalb eines Jahres durch den Arbeitskreis Queer deutlich vielfältiger geworden. Seit der Gründung des AK Queer auf Initiative verschiedener Fachkräfte aus der Jugendarbeit im vergangenen Herbst hat sich queerpolitisch einiges getan in der Seestadt.
"Der Arbeitskreis möchte eine bessere Informationspolitik rund um queere Themen und zugehörige Angebote umsetzen", erklärt Clara Friedrich, Leiterin des Bremerhavener Büros der Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), das Mitglied im AK Queer ist. „Außerdem wird den Arbeitskreis im nächsten Jahr die Umsetzung des Landesaktionsplanes gegen Homo-, Trans- und Interphobie für das Land Bremen beschäftigen, der bereits 2015 verabschiedet worden ist. Denn gerade darin steckt noch viel Potenzial, queerpolitische Arbeit in Bremerhaven zu stärken.“
Sara Appelhagen, Jugendbildungsreferentin des Stadtjugendrings, war Gründungsmitglied im Herbst 2019: "Wir haben an verschiedenen Stellen einen wachsenden Bedarf queerer junger Menschen nach Austausch und Unterstützung wahrgenommen", erklärt sie die Initiative. "Aus gemeinsamen Überlegungen entstand schnell ein festes Gremium und schließlich auch die Prism-Gruppe für queere Jugendliche. Einmal begonnen hat sich gezeigt, wie viel Bedarf da ist und wie wenig Angebote für diese Zielgruppe vorgehalten werden." Die Prism-Gruppe war von Anfang an ein durchschlagender Erfolg: etwa 20-25 Jugendliche treffen sich dort regelmäßig und tauschen sich über Themen rund um queeres Leben aus. Parallel dazu entstand dann Queer Fishtown, eine Gruppe, die sich für die Beteiligung Bremerhavens am Bremer Christopher Street Day (CSD) stark macht.
Der Arbeitskreis Queer, der sich etwa alle sechs Wochen trifft, vernetzt Akteur*innen unter anderem aus Jugendverbänden, der Jugendarbeit des Magistrats, dem Gesundheitsamt, Beratungsstellen wie pro familia und Institutionen, wie der ZGF. Er ist das erste Gremium in der Seestadt, das den Fokus auf Geschlechtervielfalt und sexuelle Identität richtet. Und er soll noch wachsen: "Mit der Jugendarbeit hat alles begonnen, aber wir sehen so viele Zielgruppen, bei denen das Thema eine Rolle spielt", so Mareile Broers, Leiterin der Bremerhavener Beratungsstelle von pro familia. "Deshalb möchten wir, dass der Arbeitskreis weiterwächst und wir queeres Leben auch in anderen Zusammenhängen thematisieren und unterstützen können. Dafür sind wir nach wir vor auf der Suche nach Fachkräften aus anderen Arbeitsbereichen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen."
Wer Lust hat sich im AK Queer zu engagieren, kann jederzeit eines der oben genannten Mitglieder ansprechen.
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