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Der Senator für Kultur

100 Jahre Wissen teilen: Bremer Volkshochschule startet mit Programmheft, Lernsalons und neuer Website in ihr Jubiläumsjahr

08.01.2019

Die Bremer Volkshochschule (VHS) wird 100 Jahre alt und hat sich zur Feier dieses runden Geburtstages eine Menge vorgenommen. Parallel zum klassischen Programmheft mit den Kursen für Frühling und Sommer veröffentlicht die Bremer VHS jetzt ein Jubiläums-Programm mit Lernsalons. Sie sind das Geburtstagsgeschenk der VHS an Bremen: In 100 kostenlosen, einmaligen Veranstaltungen teilen Bremer Persönlichkeiten und Institutionen im Lauf des Jahres ihr spezifisches Wissen. Dieses Angebot steht in der Tradition der Salons der Zwanzigerjahre kurz nach der Gründung der VHS. Außerdem hat die VHS zum Jahreswechsel eine neue Verwaltungssoftware eingeführt, mit der Kundinnen und Kunden auf der ebenfalls neuen Website ihre Kurse komfortabel auswählen und buchen können.

Der Auftrag der Volkshochschulen ist heute aktueller denn je
Die Bremer VHS wurde am 2. November 1919 gegründet, in einer Zeit, die vom Ende des Ersten Weltkriegs und großen Spannungen in der Gesellschaft geprägt war. Dies war Grund genug, um in ganz Deutschland Volkshochschulen zu gründen – auch in Bremen. Man wollte die neue Demokratie der Weimarer Republik durch mitdenkende Menschen stützen und denjenigen bessere Bildung ermöglichen, die zu häufig davon ausgeschlossen waren. Die Namensgebung entsprang der skandinavischen Bildungsidee. Sie geht auf den Dänen Nikolai Frederik Severin Grundtvig zurück, der schon 1844 die erste „folkehøjskole" ins Leben rief.

Die beeindruckende Geschichte der Bremer Volkshochschule ist eng mit den Ereignissen in Europa und der Stadtgesellschaft verbunden. Sie füllt ganze Archive und lässt sich nicht im Schnelldurchlauf erzählen. Deshalb wird die Bremer VHS in der zweiten Jahreshälfte mit einer Ausstellung und begleitenden Veranstaltungen über historische Höhenflüge und so manche Tiefen im Spiegel der Stadtgesellschaft erzählen. „Die Recherchen zeigen deutlich, dass Erwachsene ein Leben lang lernen wollen und müssen, weil die Gesellschaft rund um Leben und Arbeit in Veränderung ist. Erwachsenenbildung ist damals wie heute ein wichtiges Handlungsfeld, das für die mentale Stadtentwicklung steht. Sie vermittelt zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen beispielsweise Globalisierung, Digitalisierung oder Spaltung einer Gesellschaft und versorgt die Menschen proaktiv mit Wissen“, sagt Sabina Schoefer, Direktorin der VHS. Mittlerweile setzen sich 1.067 Menschen aus 58 Ländern an 8 Standorten und über 170 Lernorten in der Bremer VHS dafür ein, vielfältiges Wissen für alle zugänglich zu machen.

Lernsalons als Geburtstagsgeschenk an Bremen
Über das ganze Jahr verteilt beschenkt die Bremer VHS ihre Stadt mit zusätzlichem Wissen. Sie knüpft an die Salontradition an, die es in Bremen bis spät in die Zwanzigerjahre gab. Man kam zusammen, um nachzudenken, Wissenswertes zu erfahren, zu sehen und gesehen zu werden, zu diskutieren und sich auszutauschen. „Als wir uns mit der Bildungskultur der damaligen Zeit beschäftigten, kamen wir auf die Idee, Bremerinnen und Bremern im Jahr 2019 solche Zusammenkünfte zu schenken, die Salons ins 21. Jahrhundert zu übersetzen und die Stadt zu vernetzen", beschreibt Sabina Schoefer diese besondere Veranstaltungsreihe.

In 100 Lernsalons teilen 100 kluge Köpfe ihr Wissen mit Neugierigen, die sich schnell genug anmelden. Filmemacher und Gärtner, Songtexterinnen und Senatorinnen, KOPs und Kunstexperten und viele weitere Wissensgeber und -geberinnen öffnen ihre Türen. Die Gäste schauen hinter die Kulissen des Weserwehrs, eines Radiosenders oder eines Verlags und erhalten exklusive Informationen aus erster Hand. Eines ist heute noch so wie zur Blütezeit der Salons: Die Plätze sind limitiert. Je nach Lernsalon können zwischen 5 und 50 Personen teilnehmen. Die Teilnahme ist grundsätzlich kostenlos. Die Einzelveranstaltungen finden am späten Nachmittag statt und dauern meist 1,5 Stunden. Die Reihe startet schon im Januar mit einem Salon zum Thema Neujahrsvorsätze. Das genaue Lernsalon-Programm mit der ersten Hälfte der Veranstaltungen steht bereits online und ist auch als gedrucktes Sonderheft sowie als Einleger im Hauptprogramm verfügbar. In der zweiten Jahreshälfte wird es eine weitere Programmübersicht geben.

Die regulären Programmhefte für Frühjahr/Sommer 2019 liegen ab dem 10. Januar 2019 zusammen mit den Stadtteilprogrammen in allen VHS-Geschäftsstellen, vielen Buchhandlungen, den Stadtbibliotheken sowie in Sparkassenfilialen kostenlos aus und stehen unter www.vhs-bremen.de zum Download bereit. Anmelden kann man sich online unter www.vhs-bremen.de, telefonisch unter 0421/ 361-12345 oder persönlich im Bamberger-Haus (montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr).

Die Bremer VHS verzeichnet jährlich rund 56.000 Teilnahmen an ca. 5.000 Veranstaltungen aus den Programmbereichen Fremdsprachen, Politik und Gesellschaft, Beruf und IT, Kultur, Gesundheit, Grundbildung und Deutsch als Fremdsprache. Direktorin ist seit 2011 Dr. Sabina Schoefer.

2007 bezog die Bremer Volkshochschule das historisch bedeutende Bamberger-Haus in der Faulenstraße. Die Regionalstellen Nord, Ost, Süd und West richten ihr Angebot an den Bedürfnissen in den Quartieren aus. In der VHS am Bahnhof befindet sich das IT-Zentrum und in der Faulenstraße 67 das Sprachenzentrum für Deutsch als Fremdsprache (DaF). Seit 2017 entsteht in der Plantage 13 zudem ein „VHS-Experimentierlabor“ und beherbergt seit 2018 die Fachstelle für Alphabetisierung. Die Bremer VHS ist Mitglied im Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) und arbeitet aktuell mit mehr als 170 Kooperationspartnern und -partnerinnen in Bremen zusammen.