16.09.2002
In allen Stadtteilen Bremens sollen zusätzliche Spielräume entstehen
Bremen soll kinderfreundlicher werden. Dieses Ziel hat sich die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Karin Röpke, gesetzt. „Kinder brauchen Platz zum Spielen und Toben, nicht nur auf öffentlichen Spielplätzen, sondern auch ganz unmittelbar in Wohnungsnähe“, sagte die Senatorin heute (16. September 20002) während einer Pressekonferenz.
Auf der Grundlage des Konzeptentwurfes „Spiel & Bewegung im öffentlichen Raum“ wird bis Jahresende in allen Bremer Stadtteilen erforscht, wo und wie zusätzliche Spiel- und Aktionsräume für Kinder und Jugendliche geschaffen werden können. Diese Aufgabe wurde an die „ARGE Spiel und Bewegung“ übertragen, der die Vereine „SpielLandschaftStadt“ und „Kinderwald & Wiese“ sowie die Planungsbüros „team2“ und „planunggruppe vor Ort“ angehören.
Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Diskussionen in den Stadtteilen organisieren und moderieren, sie werden Meinungen, Anregungen und Vorschläge sammeln. Dabei sollen Kinder und Jugendliche, Eltern, Fachkräfte, Mitarbeiter/innen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Stadtteilpolitiker und Beiräte einbezogen werden. Die Ergebnisse des „Beteiligungsverfahrens“ werden in einen Aktionsplan einfließen, der nach Beratung im Jugendhilfeausschuss im Zeitraum 2003 bis 2006 umgesetzt werden soll.
„Machen Sie mit und liefern Sie uns Ideen, damit Bremen eine bespielbare Stadt wird“, ermunterte Senatorin Röpke die Bevölkerung in den Stadtteilen. „Ich hoffe sehr“, so Karin Röpke, “dass uns eine große Gemeinschaftsaktion zugunsten unserer Kinder und Jugendlichen gelingt“.
Geplant sind nicht nur zahlreiche Veranstaltungen vor Ort, sondern auch Fragebogen-Aktionen. In jedem der zwölf Sozialzentren in den Stadtteilen gibt es Ansprechpartner/innen. Auskünfte erteilt auch „SpielLandschaftStadt“ unter der Telefonnummer 24 28 95 –55.
Der Konzeptentwurf „Spiel und Bewegung im öffentlichen Raum“, das Beteiligungsverfahren und der anschließende Aktionsplan sind wichtige Etappen zum Ziel, eine kinder- und familienfreundliche Umwelt und somit positive Lebensbedingungen zu schaffen. Mit dem Konzept ist nach Angaben der Senatorin die Absicht verbunden, Spiel und Bewegung als besonders aktive Lebens- und Erfahrungsformen wieder zu entdecken und zu fördern. Es weist im Kern auf die zentrale Bedeutung von Spiel und Bewegung für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen hin und fordert dazu auf, dem einen hohen Stellenwert einzuräumen.
Im Konzept heißt es unter anderem: „Spielen ist ein elementares Bedürfnis aller Kinder und Jugendlichen. Für sie hat es existentielle Bedeutung, weil sie sich damit ihre dingliche und soziale Umwelt erschließen können und daraus körperliche, geistige und seelische Reize und Erfahrungen zum Aufwachsen gewinnen. Spielerfahrung ist Selbsterfahrung. Erst durch sie kann sich eine eigene Identität herausbilden. Im Spiel lassen sich die eigenen Möglichkeiten und Grenzen erfahren und das gesellschaftliche Miteinander mit Spielgefährten einüben.“
Das Konzept "Spiel & Bewegung im öffentliche Raum" kann kostenlos unter www.jugendinfo.de/landesjugendamt/ als Textdokument heruntergeladen werden.