15.05.2001
Gesundheitssenatorin Hilde Adolf ruft Jugendliche in Bremen und Bremerhaven zum Mitmachen auf
Fotos, die aus dem Rahmen fallen, originelle Videos, selbstgemachte Lieder, packende Kurzgeschichten, treffende Zeichnungen, witzige Comics, spannende Drehbücher... der Fantasie sind beim Wettbewerb "Volle Pulle kreativ" (fast) keine Grenzen gesetzt. Er ist Kernstück der Jugendkampagne, die das Aktionsbündnis "Alkohol - Verantwortung setzt die Grenze" jetzt startet.
"Wie der Name des Bündnisses bereits sagt, halten wir in diesem Zusammenhang nichts von Verboten, sondern werben für einen verantwortungsbewussten, vernünftigen Umgang mit alkoholischen Getränken", betonte Gesundheitssenatorin Hilde Adolf heute (15. Mai 2001) bei der Vorstellung der Jugendkampagne. Dem Missbrauch von Alkohol, so die Senatorin, solle mit Aktionen begegnet werden, die Lust zum Mitmachen wecken und zum Nachdenken anregen.
Beteiligen kann sich am Wettbewerb jeder, der jünger als 25 Jahre ist. Mit ihren witzigen, traurigen, ergreifenden oder schrillen Beiträgen rund um das Thema Alkohol können die Jugendlichen außergewöhnliche Preise gewinnen, die nicht zu kaufen sind. Es sind Preise, die persönlichen Interessen entgegenkommen und somit auf besondere Weise motivieren sollen. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel Backstage-Treffs mit Stars, Einblicke hinter die Kulissen von TV, Rundfunk und Theater oder verlockende Möglichkeiten, die eigenen Musik-Stücke oder Filme aufführen zu können.
Nicht allein der künstlerisch wertvollste Beitrag hat eine Chance, vielmehr zählt die Idee, der Witz, das Besondere. Die Beiträge sind zu senden an das "Aktionsbündnis Alkohol - Verantwortung setzt die Grenze", Stichwort: Volle Pulle Kreativ, Birkenstraße 34, 28195 Bremen. Einsendeschluss ist der 15. September. Eine Bremer Jury wählt die Gewinner aus. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden darüber hinaus im Internet, über die Aktionspartner und auf einer Abschlussveranstaltung einem breiten Publikum präsentiert. Im Internet ist übrigens demnächst alles über den Wettbewerb zu erfahren unter http://www.volle-pulle-kreativ.de. Informationen gibt es auch unter der Telefonnummer (0421) 361-8314.
Gefördert wird der Wettbewerb von einer Vielzahl von Unternehmen und Institutionen. Hauptsponsoren der Kampagne sind: Die Sparkassen Bremen und Bremerhaven, die AOK Bremen/Bremerhaven und der Verein Difa Forum (Deutsche Initiative zur Förderung eines verantwortlichen Umgangs mit alkoholischen Genussmitteln).
Die Preise spendieren unter anderen die Deutsche Kammerphilharmonie, das Goethe-Theater, Impuls e.V., das Musical Hair, die Bremer Musical Company, Radio Bremen, das Prinz-Magazin und Sport Aktiv.
Mit Plakaten und Flyern wird für den Kreativ-Wettbewerb geworben. Weitere Bestandteile der Jugendkampagne sind unicards ("irgendwann ist der Spaß vorbei") und Kinospots - beides wurde von Hamburg übernommen. Getragen wird die gesamte Kampagne vom Bremer Aktionsbündnis in Zusammenarbeit mit dem Bremer Senat und der Werbeagentur Junge Partner MarketingConsulting.
Senatorin Adolf: "Ich bedanke mich bei allen, die diese Aktionen möglich gemacht haben. Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, viele Jugendliche damit zu erreichen und ihnen vermitteln zu können, dass es eine Grenze gibt. Die Grenze, wo der Spass aufhört und man sich selbst schadet."
Alkohol sei eine gesellschaftlich akzeptierte Droge, deren Folgen häufig verdrängt und unterschätzt würden, sagte die Senatorin. Einer Studie des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge sind rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland akut alkoholabhängig. Direkt oder indirekt in Verbindung mit Alkohol sterben jährlich etwa 42 000 Personen. Arbeitsunfähigkeit und Invalidität wegen Alkoholabhängigkeit wird in etwa 92 000 Fällen pro Jahr festgestellt. Der volkswirtschaftliche Schaden wird auf 40 Milliarden Mark jährlich beziffert.
Alkoholische Getränke gehören zur Erwachsenenwelt und sind auch deshalb für Jugendliche attraktiv. Hilde Adolf: „Alle Kampagnen, Aktionen, Wettbewerbe und ähnliches können nur ergänzend wirken, wenn es darauf ankommt, bei jungen Menschen ein Problembewusstsein zu entwickeln. Ganz entscheidend ist der Umgang mit Alkohol bei den Erwachsenen in ihrer Umgebung. Sie sind Vorbild und sollten sich dieser Verantwortung auch und gerade bei diesem Thema bewusst sein.“
Offizieller Auftakt der Jugendkampagne ist am kommenden Freitag (18. Mai 2001), 15 Uhr, auf dem Bremer Marktplatz mit Jazz-Dance, Break-Dance, Samba, Zirkus und vielem mehr. In Bremerhaven wird es am 24. Juni eine Veranstaltung mit Jugendlichen für Jugendliche geben (Platz Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche) und eine Informationsveranstaltung für alle Interessierten am 31. Mai um 20 Uhr in der Volkshochschule.
Und so kam es zum Aktionsbündnis "Alkohol - Verantwortung setzt die Grenze", dem mittlerweile mehr als 100 Organisationen, Institutionen, Unternehmen und Einzelpersonen angehören:
Ausgehend von Überlegungen der Weltgesundheits-Organisation (WHO) hatte die Bremische Bürgerschaft 1998 einen Aktionsplan "Alkohol" beschlossen mit dem Ziel, das Bewusstsein für einen selbstkontrollierten und vernünftigen Umgang mit alkoholischen Getränken zu fördern. Im März 2000 bildete sich auf Initiative von Gesundheitssenatorin Adolf das Bremer Aktionsbündnis. Zu den Erstunterzeichner/innen gehörten Hilde Adolf und die Fraktionsvorsitzenden des Bremer Parlamentes.