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Neuer Superrechner verbessert Spitzenforschung in Bremen

19.12.2007

Die sechs Bundesländer Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die gemeinsam den Norddeutschen Verbund zur Förderung des Hoch- und Höchstleistungsrechnens (HLRN) betreiben, erhalten einen neuen Supercomputer. Wissenschaftssenatorin Renate Jürgens-Pieper begrüßte die geplante Aufstellung des Rechners. „Wir freuen uns, in der Hochleistungsrechnerlandschaft des Bundes aufgeholt zu haben“, sagte sie.


Als Standorte des virtuellen Gesamtsystems haben heute (Mittwoch, 19. Dezember) das Konrad- Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin und das Regionale Rechenzentrum für Niedersachsen (RRZN) der Universität Hannover im Auftrag des HLRN einen Vertrag mit der Firma Silicon Graphics GmbH (SGI), Deutschland, unterzeichnet. Demnach wird an den beiden Standorten ein leistungsfähiges Rechnersystem mit 25.000 Prozessorkernen bereitgestellt, welches die Leistung des derzeitigen Systems um das 60-fache übersteigt. Diese enorme Leistungssteigerung wird in zwei Schritten erfolgen. Im zweiten Quartal 2008 werden der Spitzenforschung künftig 70 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (70 Teraflops) zur Verfügung stehen. In einer zweiten Ausbaustufe 2009 steigt die angebotene Spitzenleistung noch einmal auf insgesamt 312 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (312 Teraflops).


Die Gesamtkosten der Beschaffung werden bis zu 30 Mio. Euro betragen. 15 Millionen Euro werden anteilig von den sechs Bundesländern aufgebracht, der Bund übernimmt die andere Hälfte der Kosten.


Das neue System bringt einen gewaltigen Fortschritt für seine Nutzer, die in ihren theoretischen Analysen oder klassischen experimentellen Verfahren bisher begrenzt waren. Vor allem für die Simulation hochkomplexer Systeme und datenintensiver Prozesse in der Physik, Materialforschung, Strömungsdynamik, Astrophysik, Chemie sowie in den Geo- und Biowissenschaften bietet der Superrechner eine hervorragende Plattform zur Beschleunigung der Forschung. So lassen sich beispielsweise 3D-Modelle von Gasplaneten außerhalb des Sonnensystems mit Milliarden von Moleküllinien und Effekten von Staubbildung auf die Struktur der Planetenatmosphäre mit großer Genauigkeit berechnen. Die dabei entwickelten Methoden sind anwendbar für bessere terrestrische Klimamodelle, Fusionsreaktoren, Raketenantriebe, Strahlenschutz oder in der Medizin. Ein anderes Projekt zielt auf die Reduktion von Lärm und Abstrahlung durch Verbesserung des Designs bei Verkehrsflugzeugen.


Derzeit nutzen Wissenschaftler der Universität Bremen und des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven für das Bundesland Bremen das aktuelle Rechnersystem. In den Rechenprojekten werden hauptsächlich Fragestellungen aus dem Bereich der Umweltphysik und der Geo-Wissenschaften untersucht. Für den neuen Supercomputer wird das Anwendungsspektrum um Wissenschaftsprojekte in der Materialforschung und den Biowissenschaften erweitert werden. Dann werden auch Wissenschaftler der Hochschule Bremerhaven und der Jacobs University Bremen die neue Rechenpower nutzen und so zu einer weiteren Stärkung des Wissenschaftsstandorts Bremen beitragen.


Ansprechpartner für Bremen:


Kompetenzzenrum für Höchstleistungsrechnen Bremen BremHLR


Anschrift
BremHLR
Universität Bremen / FB 03
Postfach 33 04 40
28334 Bremen


e-mail: bremhlr@uni-bremen.de
Web: www.bremhlr.uni-bremen.deExternes Angebot