Das Engagement der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist heute (Montag, 29. Juni 2015) in Berlin zum vierten Mal in Folge mit dem Qualitätssiegel "audit berufundfamilie" ausgezeichnet worden. Insgesamt haben 294 Arbeitgeber das Siegel erhalten, das an den Hochschulen "audit familiengerechte hochschule" heißt. Die berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – zeichnet damit strategisch angelegte familienbewusste Personalpolitik aus. In dem Auditierungsprozess wird nicht nur der Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen erfasst, sondern auch das betriebsindividuelle Potenzial für mehr Familienbewusstsein entwickelt und in einer verbindlichen Zielvereinbarung verankert.
"Hinsichtlich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der Öffentliche Dienst gut beraten, eine Vorreiterrolle einzunehmen", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. "Von hier aus kann ein Signal ausgehen, das auch in die private Wirtschaft hineinwirkt." Vereinbarkeit sei nach wie vor in erster Linie ein Thema, das Frauen betreffe. "Es sind bis heute fast durchweg die Frauen, die in der Familienphase beruflich zurückstecken. Das hat Konsequenzen, die ihr ganzes Berufsleben lang anhalten – von der beruflichen Entwicklung bis zur Höhe des Einkommens und der Rentenansprüche." Arbeitgeber könnten mehrfach von der Vereinbarkeit von Beruf und Familie profitieren. "Sie erhalten die berufliche Qualifikation Ihrer Mitarbeiterinnen und gewinnen zugleich Kompetenzen hinzu, die mit der Familienarbeit erworben werden."
Bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen sind es vor allem die flexiblen Regelungen zur Arbeitszeit, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sichern. So ist die Kernarbeitszeit von 10 bis 14 Uhr festgelegt, Überstunden können auf Arbeitszeitkonten angesammelt und sehr flexibel abgebaut werden, bei Bedarf bis zu fünf Werktage im Monat. Außerdem stellt ein gemeinsam mit weiteren Behörden organisiertes Sommerferienprogramm die Betreuung der Kinder in den großen Ferien sicher.
"Mit dem Auditierungsprozess der berufundfamilie gGmbH senden die Chefetagen an ihre Beschäftigten die eindeutige Botschaft, dass sie sich für eine familienbewusste Arbeitswelt beziehungsweise für familiengerechte Studienbedingungen einsetzen. Es ist ein großer Gewinn für Unternehmen und Institutionen, verschiedene Lebenssituationen und Berufsphasen der Beschäftigten zu berücksichtigen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern", sagte Caren Marks, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend anlässlich der Verleihung in Berlin. Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, ergänzte: "Schon heute ist aufgrund der demografischen Entwicklung in einzelnen Berufen, Branchen und Regionen ein deutlicher Mangel an Fachkräften spürbar. Im Wettbewerb um die besten Köpfe haben familienfreundliche Arbeitgeber einen Vorsprung. Investitionen in familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind damit gleichzeitig Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens."
Die 1998 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung gegründete berufundfamilie gGmbH wird aus Mitteln des Bundes und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. Manuela Schwesig und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel tragen gemeinsam die Schirmherrschaft für das audit. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft – BDA, BDI, DIHK und ZDH – empfehlen das audit. Zertifikate zum audit berufundfamilie wurden Heute zum fünften Mal vergeben, erstmals im Jahr 1999.
Das audit erfasst den Status quo der bereits angebotenen Maßnahmen, entwickelt das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Unternehmenskultur verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Prozesses erhalten die Arbeitgeber das Zertifikat. Die praktische Umsetzung wird von der berufundfamilie gGmbH überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung darf das Unternehmen das Zertifikat unverändert weiterführen.
Foto: Pressestelle Senatorin für Soziales