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Der Senator für Finanzen

Frauenanteil bei Leitungsfunktionen erstmals über 50 Prozent

Personalbericht 2024 vorgelegt

16.12.2025

Der heute (16. Dezember 2025) beschlossene Personalbericht 2024 gibt einen detaillierten Überblick über die Entwicklung der Personalstruktur des öffentlichen Dienstes. Demnach wird der bremische öffentliche Dienst weiblicher und jünger. Der Frauenanteil bei Leitungsfunktionen in der Kernverwaltung liegt erstmals über 50 Prozent. In den Ausgliederungen (Universität Bremen und Hochschulen, KiTa Bremen, Immobilien Bremen etc.) werden 52,1 Prozent der Leitungsfunktionen von Frauen ausgeübt.

Finanzsenator Björn Fecker: "Es spricht für eine moderne Verwaltung, dass inzwischen bei den Leitungsfunktionen erstmals ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis erreicht wurde. Allerdings ist das kein Grund zum Ausruhen. Denn die Verteilung ist immer noch unterschiedlich. So sind Frauen beispielsweise bei Schulleitungen sehr stark repräsentiert, in anderen Bereichen hingegen weniger. Da müssen wir weiter am Ball bleiben, um Frauen für Leitungsaufgaben zu gewinnen."

Zentrale Daten des Berichts:

  • In der Kernverwaltung arbeiten deutlich mehr Frauen als Männer. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten lag 2024 bei 60,2 Prozent. Das ist ein Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.
  • Nach wie vor arbeiten erheblich mehr Frauen als Männer in Teilzeit. Insgesamt lag die Teilzeitquote der Beschäftigten in der Kernverwaltung in 2024 bei 35,7 Prozent. 48,9 Prozent aller Frauen und 15,9 Prozent aller Männer waren 2024 in der Kernverwaltung in Teilzeit beschäftigt.
  • Bei den Leitungsfunktionen, die von 2.467 Personen im öffentlichen Dienst ausgeübt werden, wird ein nahezu ausgewogenes Geschlechterverhältnis erreicht. In der Kernverwaltung werden 50,1 Prozent der Leitungsfunktionen von Frauen ausgeübt.
  • Der öffentliche Dienst wird jünger: Das Durchschnittsalter lag 2024 in der Kernverwaltung bei 44,3 Jahren (2020: 44,9 Jahre, 2010: 47,7 Jahre).
  • Die Fehlzeitenquote ist nach dem Höchststand in 2022 von 8,41 Prozent auf 7,79 Prozent gesunken. Dabei ist zu beachten, dass die Fehlzeiten nach Kalendertagen, also ab dem ersten Tag statt erst bei der Krankschreibung nach 3 Tagen erfasst werden.
  • Die Ausbildungsquote ist 2024 auf 8,9 Prozent gesunken (2022: 9,4 Prozent). Die größten Gruppen der Personen in Ausbildung sind die Referendarinnen und Referendare an Schulen, gefolgt von den Polizeianwärterinnen und -anwärtern.
  • Die Schwerbehindertenquote 2024 betrug 5,73 Prozent und ist damit weiter gesunken (2023: 5,89 Prozent, 2010: 6,82 Prozent).
  • Die Quote der Beschäftigten mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit beträgt in der Kernverwaltung 1,8 Prozent in 2024 und steigt damit gegenüber dem Vorjahr leicht an (1,6 Prozent). Im Vergleich zu 2010 hat sich die Quote inzwischen verdoppelt. Die größte Gruppe davon (38,2 Prozent) ist als Lehrpersonal beim Senator für Bildung beschäftigt.

Im öffentlichen Dienst der Freien Hansestadt Bremen arbeiteten 2024 insgesamt 31.822 Beschäftigte (ohne Auszubildende), davon 21.371 in der klassischen Kernverwaltung und 10.451 in den Ausgliederungen (Universität Bremen und Hochschulen, KiTa Bremen, Immobilien Bremen etc.). Umgerechnet entspricht das 26.421 Vollzeitstellen (Kernverwaltung: 18.086; Ausgliederungen: 8.335), das ist im Vergleich zu 2023 ein Beschäftigungszuwachs von insgesamt 620 Köpfen beziehungsweise rund 496 Vollzeitstellen. Die größten Personalgruppen machen neben dem Verwaltungspersonal mit rund 9.000 Beschäftigten das Lehrpersonal mit rund 7.900 Beschäftigten und das Erziehungspersonal mit gut 2.500 Beschäftigten aus. Bei den Personalausgaben pro Einwohnerin beziehungsweise Einwohner liegt Bremen mit 3.370 Euro um 300 Euro über dem Durchschnitt des Bundesgebietes. Das liegt unter anderem auch an den vergleichsweise hohen Versorgungsausgaben. Der Versorgungsausgaben-Anteil betrug 2024 fast 26 Prozent und war damit hinter Hamburg der zweithöchste Wert.

Finanzsenator Fecker: "Es gab in den vergangenen Jahren viele Gründe für den Personalzuwachs – das reicht von zusätzlichen Aufgaben durch den Bund bis zu mehr Kita-Personal und Lehrkräften infolge gestiegener Kinderzahlen. Wir haben aber inzwischen ein Niveau erreicht, dass wir mit Blick auf die damit verbundenen Kosten und die angespannte Haushaltslage stabilisieren müssen. Deshalb hat sich der Senat ab 2025 gegenüber dem Stabilitätsrat zu einer Einsparquote von 1,45 Prozent verpflichtet. Die Beschäftigten leisten gute Arbeit, aber wir können angesichts der Haushaltsnotlage und der kommenden Tarifabschlüsse die Personalausgaben nicht ausufern lassen. Ausgenommen von der Einsparquote sind die Bereiche Polizei, Kitas und Schulen, Justiz und Steuerverwaltung. Hier haben wir auch im Ländervergleich noch Aufholbedarf."

Der vollständige Personalbericht 2024 (pdf, 2.2 MB) ist als PDF beigefügt.

Ansprechpartner für die Medien:
Matthias Makosch, Pressesprecher beim Senator für Finanzen, Tel.: (0421) 361-94168, E-Mail: matthias.makosch@finanzen.bremen.de