Eigenschutz und Testung bleiben wichtig
Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard zum Welt-AIDS-Tag
Laut den neusten Zahlen des Robert Koch-Instituts haben sich im Jahr 2024 deutschlandweit rund 2.300 Personen mit HIV infiziert, das sind etwa 200 mehr als im Vorjahr. Auch im Land Bremen sind die Zahlen der Neuinfektionen gestiegen (2024: 72, 2023: 61). Weltweit sind die Fortschritte der HIV-Prävention durch politische Instabilität und finanzielle Kürzungen bedroht. Trotz sehr guter Medikamente und Schutzmaßnahmen sind niedrigschwellige Beratungs- und Testangebote daher weiter unerlässlich.
Dazu sagt Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz Claudia Bernhard: "Auch in Deutschland sind bundesweite Strategien zur HIV-Prävention durch die Kürzung von finanziellen Mitteln gefährdet. Steigende Infektionszahlen sind die logische Folge, wenn bei Prävention und Drogenhilfe gekürzt wird. Ich werde mich daher weiter für Schutzräume wie anonyme und kostenlose Beratungsstellen im Land Bremen einsetzen. Dazu zählt ein niedrigschwelliger Zugang zu Testangeboten und Therapien für HIV-positive Menschen ebenso wie ausreichend saubere Konsumutensilien für die Drogenhilfe."
Ziel der bundesweiten Strategien ist es unter anderem, die Stärkung von Prävention im Bereich HIV/AIDS voranzutreiben und besonders gefährdete Personen zu erreichen sowie über Schutzmaßnahmen aufzuklären. Außerdem sollen Stigmata und Diskriminierungen gegenüber HIV-positiven Personen bekämpft und Solidarität gefördert werden.
"Vorurteile im Umgang mit HIV und HIV-Betroffenen müssen abgebaut werden, damit mehr Menschen sich testen lassen, offen über Risiken sprechen oder sich Unterstützung suchen. Denn HIV kann alle Menschen betreffen, unabhängig von Geschlecht und Sexualität. Ich rate daher allen Bremerinnen und Bremern sich zu schützen. Nur so können Neuinfektionen mit dem HI-Virus verhindert werden", sagt Senatorin Bernhard.
Seit 2010 sind die Infektions- und Sterbezahlen kontinuierlich zurückgegangen. Die Kürzungen der internationalen Hilfsgelder in den vergangenen Jahren, insbesondere aus den USA, können dieser Entwicklung nun entgegenwirken.
Auch die Beratungsstellen für sexuelle Gesundheit der Gesundheitsämter des Landes Bremen betonen, wie wichtig Testungen für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind. Denn je früher eine Infektion mit dem HI-Virus festgestellt wird, desto besser stehen die Chancen, dass die Betroffenen nicht an AIDS erkranken. Daher hat sich das Gesundheitsressort auch auf Bundesebene dafür eingesetzt, eine Früherkennung im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung zu ermöglichen, um so das Ansteckungsrisiko zu mindern und die Entstigmatisierung der HIV-Testung voranzutreiben.
In den Beratungsstellen der Gesundheitsämter in Bremen und Bremerhaven können sich alle Bremerinnen und Bremer kostenlos und anonym auf eine HIV-Infektion testen lassen. Vor Ort informieren die Kolleginnen und Kollegen mit ärztlicher, pflegerischer und pädagogischer Expertise über die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten und zu Schutzmöglichkeiten. Dazu zählt neben Kondomen auch die Prä-Expositions-Prophylaxe – kurz PrEP, ein Medikament, mit dem sich HIV-negative Menschen vor einer Ansteckung mit HIV schützen können.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Kristin Viezens, Pressesprecherin der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Tel.: (0421) 361-2082, E-Mail: kristin.viezens@gesundheit.bremen.de